Carolin Schönweiß aus Bad Neustadt konnte einem passionierten Läufer mit einer Stammzellspende das Leben retten. Beim B2Run trafen die beiden wieder aufeinander. "Es war total schön, ihn wiederzusehen", freut sich die 42-Jährige.
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- "Habe es als Ehre empfunden": 42-Jährige berichtet von Stammzellspende
Carolin Schönweiß aus Bad Neustadt an der Saale nahm in diesem Jahr am Firmenlauf B2Run in Köln teil. Die DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) - seit 2019 Charity-Partner des Laufs - hatte sie eingeladen. Dort traf die 42-Jährige auf Philipp Krokowski, einen 34-jährigen passionierten Läufer aus Herdecke (NRW), dem Schönweiß als Stammzellspenderin das Leben rettete. Im Gespräch mit inFranken.de berichtet sie von dem Wiedersehen und lässt das Erlebnis ihrer Stammzellspende Revue passieren.
"Total schön": Lebensretterin freut sich über erneutes Wiedersehen
"Es war total schön, ihn wiederzusehen. Ich freue mich riesig, dass er wieder so fit ist wie vor seiner Erkrankung", berichtet Schönweiß. Philipp Krokowski habe an einer "schweren aplastischen Anämie (SAA)", eine besondere Form der Blutarmut, gelitten. Durch die Knochenmarkspende der 42-Jährigen wurde der 34-Jährige wieder gesund, bestätigt die DKMS in einer Pressemitteilung.
Die gemeinnützige Organisation lud beide zum B2Run ein: "Es war eine riesige Party, 19.000 Läufer waren dabei", so Schönweiß. "Ich war noch nie bei sowas, weil ich Laufen hasse. Ich hatte Angst, mich zu blamieren", gesteht sie und lacht - sie wandere lieber. "Philipp ist Läufer", er habe den Run deshalb viel schneller absolvieren können.
"Wir durften als VIP dabei sein, wir durften abends nochmal in der Gaffel-Kölsch-Loge sitzen und in das leere RheinEnergieStadion schauen", erzählt die 42-Jährige. Abends habe Krokowski sie ins Hotel gefahren. Bei der Zusammenkunft in Köln habe es sich bereits um das zweite Treffen der beiden gehandelt. Im Mai 2022 habe Krokowski Schönweiß in Bad Neustadt besucht: "Wir waren in der Rhön und essen", so die Stammzellspenderin.
"War total aufgeregt": 42-Jährige schildert Spendenablauf
Gegenüber inFranken.de erzählt Schönweiß, wie sie den Prozess der Stammzellspende erlebte: Am 17. September 2019 habe sie eine Nachricht der DKMS erhalten, bei der sie bereits seit 2016 registriert ist: Sie komme für eine Stammzellspende infrage. "Ich war total aufgeregt, als ich die SMS auf der Arbeit gelesen habe, ich bin sofort in ein leeres Büro und habe zurückgerufen", berichtet die 42-Jährige. Daraufhin seien weitere Untersuchungen durchgeführt worden.
Zunächst habe ihr Hausarzt Blut abgenommen, danach sei sie nach Frankfurt zum Blutspendedienst gefahren. "Es wurde quasi ein kostenloser großer Gesundheitscheck gemacht", erklärt Schönweiß. Als sich herausstellte, dass "alles in Ordnung" ist, sei ihr in der Uniklinik Frankfurt Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen worden. Angst vor dem Eingriff habe sich nicht gehabt, doch sie gibt zu: "Ich hatte vorher noch nie eine Vollnarkose", davor habe sie Respekt gehabt. Nach der Operation sei ihr übel gewesen.