Vandalismus-Problem in Nürnberg: Chaoten verwüsten regelmäßig Marienbergpark

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Das Abladen von Müll ist im Marienbergpark in Nürnberg nicht das einzige Problem. Vandalen beschädigen regelmäßig die Grünanlage, sodass die Schadenssumme mittlerweile in die Zehntausend Euro geht. Foto: Nikolas Pelke
Das Abladen von Müll ist im Marienbergpark in Nürnberg nicht das einzige Problem. Vandalen beschädigen regelmäßig die Grünanlage, sodass die Schadenssumme mittlerweile in die Zehntausend Euro geht. Foto: Nikolas Pelke

Die Verwüstungen im Marienbergpark im Nürnberger Norden nehmen kein Ende. Sogar eigens dafür eingesetztes Sicherheitspersonal kann bisher keine Erfolge im Kampf gegen die Chaoten verbuchen.

Nürnberg hat ein Vandalismus-Problem. Selbst die neuen "Stadt-Sheriffs" haben die Täter im Volkspark Marienberg noch nicht erwischen können. Zur Sicherheit verfügt die Frankenmetropole mittlerweile über einen eigenen Kommunalen Außendienst (ADN).

Trotz verstärktem Einsatz kein Erfolg

Doch auch die städtischen Ordnungshüter haben die Vandalen noch nicht dingfest machen können, die derzeit besonders im Volkspark Marienberg ihr Unwesen treiben. "Die Kollegen sind verstärkt draußen unterwegs", sagt am Dienstag der Leiter des neuen Außendienstes der Stadt Nürnberg, Stefan Grötsch, auf Anfrage dieses Medienhauses. Eine "heiße Spur" verfolgen die neuen "City-Sheriffs" laut Stefan Grötsch, dem Leiter der "City-Sheriffs" derzeit allerdings in dem Fall noch nicht.

Bei den verstärkten Kontrollen im Marienbergpark seien bislang nur uneinsichtige Hundebesitzer ins Fahndungsnetz gegangen, die sich nicht an die Anleinpflicht in den vorgeschriebenen Bereichen gehalten hätten.

Nürnberger Vandalen hinterlassen immer wieder Feld der Verwüstung im Marienbergpark

Derweil sorgen die "Vandalen" weiter für Negativschlagzeilen in Nürnberg. Zuletzt haben Unbekannte im Marienbergpark zwei frisch gepflanzte Bäume massiv beschädigt. Die Missetäter haben die Bäume nach Angaben der Stadt "mit Messern bearbeitet und die Rinde großflächig" abgetragen. Sogar die Haltegurte, die die noch dünnen Stämme bei der Einwurzelung unterstützen sollen, seien durchtrennt worden.

Doch damit nicht genug. Eine im Herbst 2018 neu aufgestellte Bank sei durch Brandstiftung zerstört worden. Die Übeltäter haben laut Stadt unter der Sitzgelegenheit für erholungssuchende Spaziergänger ein größeres Feuer entfacht. Zusätzlich sollen die "Vandalen" dabei Brandbeschleuniger verwendet haben, um die Bank abfackeln zu können.

Außerdem haben die Unholde einen Papierkorb mit Fußtritten attackiert. Später sei der Abfalleimer ebenfalls angesengt worden und zum bitteren Ende auch noch komplett aus der Verankerung gerissen worden.

Schaden geht mittlerweile in die Zehntausende Euro

Mittlerweile schätzt die Stadt die Schäden im Volkspark Marienberg auf insgesamt rund 20.000 Euro. Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) hat zwischenzeitlich Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Die Chaoten machen vor nichts halt

Besonders ärgerlich ist, dass der Marienbergpark bereits im Sommer letzten Jahres wiederholt von Chaoten verwüstet worden ist. Die Täter hatten unter anderem die Scheiben eines Baggers eingeschlagen, mit dem der beliebte Volkspark im Norden der Frankenmetropole eigentlich auf Vordermann gebracht werden sollte.

Obendrein seien aufgestellte Bauzäune in dem Park zwischen Kilian- und Marienbergstraße immer wieder umgeworfen und teilweise so massiv verbogen worden, dass die Gitter reif für den Sperrmüll gewesen seien.

Auch der frisch angesäte Rasen sei im vergangenen Sommer trotz Absperrungen wiederholt betreten worden. Die Stadt hatte nach eigenen Angaben noch mehrfach versucht, die betroffenen Stellen auszubessern. Die entstandenen Schäden an den neuen Rasen seien letztendlich so gravierend gewesen, dass eine Teilfläche im Herbst komplett neu angesät werden musste.

Noch mehr Kontrolle bis mitten in die Nacht hinein ein hilfreiches Mittel?

Selbst der neue Außendienst der Stadt hat den oder die Serientäter im Marienbergpark noch nicht aufspüren können. Und das obwohl der Marienbergpark besonders häufig kontrolliert werde. "Wir tun was wir können", sagt Stefan Grötsch, der Leiter der neuen "Stadt-Sheriffs".

Ab Mai wollen die kommunalen Ordnungskräfte mit ihren Autos und Fahrrädern auch bis nach Mitternacht im Park patrouillieren. Derzeit verabschieden sich die elf Mitarbeiter in den städtischen Uniformen bereits immer schon um 23 Uhr in den Feierabend. Dummerweise sollen die letzten Missetaten in dem Volkspark ausgerechnet immer in der Nacht stattgefunden haben, wenn in dem großen Park kaum noch Besucher und überhaupt keine "City-Ordner" mehr unterwegs gewesen sind.

Trotzdem wollen Stefan Grötsch und seine Kollegen den Tätern weiter auf den Fersen bleiben. "Das ist genau unsere Aufgabe, solche Vandalen zu schnappen", erklärt der ADN-Chef weiter. Im Ernstfall würde der kommunale Sicherheitsdienst die Täter auf frischer Tat ertappen und danach die Polizei verständigen. Eine saftige Anzeige wäre dann die Folge.

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