Umzug nicht möglich: Werden Affen im Tiergarten Nürnberg jetzt getötet?

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Werden Affen im Tiergarten Nürnberg getötet? Umzug nicht möglich
Eine Gruppe Paviane sitzt in ihrem Gehege im Tiergarten Nürnberg fressend auf einem Baumstamm.
Paviane
Daniel Karmann/dpa/Archivbild
Werden Affen im Tiergarten Nürnberg getötet? Umzug nicht möglich
Die überzähligen Paviane aus dem Nürnberger Tiergarten werden nicht in einen indischen Zoo umziehen.
Tiergarten Nürnberg: Vermisster "Zoobewohner" nach rund fünf Wochen wieder zurück
Daniel Karmann (dpa); Archivbild
Werden Affen im Tiergarten Nürnberg getötet? Umzug nicht möglich
Die Überpopulation führt laut Tiergarten zu vermehrten Konflikten und Verletzungen innerhalb der Gruppe.
Tiergarten Nürnberg: Paviane kommen nicht nach Indien - folgt jetzt Tötung?
Daniel Karmann/ dpa

Die geplante Pavian-Tötung im Tiergarten Nürnberg sorgte für mächtig Kritik. Kurzzeitig sah es so aus, als könnten die Affen umgesiedelt werden - nun folgt die Ernüchterung.

Die Ankündigung hatte überregional für Aufsehen gesorgt: Im Februar 2024 teilte der Tiergarten Nürnberg seine Pläne zur Tötung einzelner Paviane mit der Öffentlichkeit. 45 Guinea-Paviane lebten damals im Zoo - laut Tiergartenleitung zu viele, um die Population managen und die Art erhalten zu können. Protest folgte prompt von Tierschützern und Besuchern. Auch Prominente wie die Kaulitz-Brüder kritisierten die Pläne scharf.

Mehrere Institutionen boten dem Tiergarten Nürnberg daraufhin an, die betroffenen Paviane zu übernehmen. Bis auf das Angebot eines indischen Zoos lehnte die Einrichtung jedoch alle Anfragen ab. Nun steht fest: Auch nach Indien werden die Paviane nicht umziehen. Nach intensiven Gesprächen mit dem europäischen Zooverband, dem Zoo vor Ort und dem Erhaltungszuchtprogramm sei der Tiergarten zu dem Entschluss gekommen, dass eine Umsiedlung nicht infrage komme, teilt eine Sprecherin jetzt mit. Bedeutet das also die sichere Tötung einzelner Tiere? "Wir prüfen in den kommenden Wochen, welche Optionen wir für das weitere Vorgehen haben", betont die Sprecherin. 

Geplante Pavian-Tötung im Tiergarten Nürnberg - keine Umsiedlung nach Indien

Die Überpopulation führe laut Tiergarten zu vermehrten Konflikten und Verletzungen innerhalb der Gruppe. Auch die soziale Struktur der Tiere sei problematisch. Die Tötung stellt jedoch eine gesetzliche Grauzone dar, Tierschutzorganisationen kündigten bereits rechtliche Schritte an, sollte es tatsächlich zu Tötungen kommen.

Gründe für die Ablehnung sämtlicher Übernahme-Angebote wurden nicht genannt. Seit 1942 hält der Nürnberger Tiergarten Guinea-Paviane - dort sind sie Teil des europäischen Erhaltungszuchtprogramms. In ihrer natürlichen Umgebung sind die Tiere laut dem Tiergarten stark bedroht, da ihr Lebensraum immer weiter schwinde. Ziel des Programms sei es daher, die Art in Zoos zu erhalten und langfristig eine Auswilderung in geeigneten Schutzgebieten zu ermöglichen. 

Im Gespräch mit inFranken.de widersprach Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Zoo und Zirkus der Tierschutzorganisation Peta, dieser Darstellung in der Vergangenheit bereits. Sie betonte: "Das ist keine bedrohte Art. Es geht ausschließlich um die Zurschaustellung." Die einzige tiergerechte Lösung aus Sicht der Tierschutzorganisation sei daher ein Zuchtstopp.

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