Weihnachtsmärkte sind bekannt als Hort der glitzernden Lichter und heißen Glühweintassen. Doch das alles kostet viel Energie. In Anbetracht der Energiekrise wird immer häufiger über Absagen spekuliert. Jetzt äußert sich die Stadt Nürnberg zum Christkindlesmarkt 2022.
- Nürnberger Christkindlesmarkt 2022 wegen Energiekrise in Gefahr?
- Erster Weihnachtsmarkt streicht beliebte Attraktion - Stromverbrauch zu hoch
- Stadt Nürnberg äußert sich mit klarer Haltung - "sind Pioniere"
Es ist zwar erst August, doch die Debatte um mögliche Energiesparmaßnahmen im Winter sind in vollem Gange. Jetzt geraten auch die Weihnachtsmärkte in Visier - in einer Kommune in Schleswig-Holstein wurde bereits eine besonders beliebte Attraktion gestrichen, weil der Stromverbrauch zu hoch sei. inFranken.de hat bei der Stadt Nürnberg angefragt, ob dem Christkindlesmarkt 2022 Ähnliches droht.
Stadt streicht Eisbahn bei Weihnachtsmarkt - wie steht es um Nürnberger Christkindlesmarkt?
Rendsburg (Schleswig-Holstein) hat seine für den diesjährigen Weihnachtsmarkt geplante Eisbahn abgesagt, um Energie zu sparen. Die Kühlaggregate verbrauchten sehr viel Strom, der dann an anderer Stelle möglicherweise fehlen würde, sagte Anke Samson vom Rendsburg Marketing am Freitag. Angesichts der prognostizierten Gasknappheit halte man das für nicht verantwortbar. Auch zur Stromerzeugung werde schließlich in vielen Fällen Gas verwendet, sagte sie gegenüber der Deutschen Presseagentur.
In Roth wurde der Weihnachtsmarkt hingegen vollkommen abgesagt - dabei spielten Preisexplosionen bei Strom und Gas und ein eventueller Mangel aber keine Rolle. Beeinflusst die Energiekrise in irgendeiner Form die Planung des Nürnberger Christkindlesmarkt? "Wir wollen den Nürnberger Christkindlesmarkt 2022 durchführen. Die Planungen haben bereits Anfang des Jahres begonnen. Inzwischen sind wir in der Vorbereitung", erklärt ein Sprecher gegenüber inFranken.de.
"Nach unseren Planungen soll der Christkindlesmarkt wieder zentral auf dem Hauptmarkt stattfinden. Die Zulassungsbescheide wurden bereits an die Marktkaufleute verschickt." Der Aufbau der Christkindlesmarkt-Buden finde planmäßig ab dem 07. November 2022 statt. Der Markt beginne wie üblich am Freitag des ersten Adventswochenendes, sprich am 25. November 2022, so die Stadt.
"Seit fast 10 Jahren": Nürnberger Rathaus mit klarem Statement zu Christkindlesmarkt
Auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt gebe es "keine energieintensiven Einrichtungen", wie etwa Eislaufflächen, so der Sprecher. "Seit fast 10 Jahren wird der Markt mit Ökostrom aus 100 Prozent erneuerbarer Energien versorgt. Außerdem wurde die Weihnachtsbeleuchtung am Christkindlesmarkt, einschließlich der beiden großen Christbäume an der Frauenkirche, sowie in der gesamten Altstadt auf energiesparende LED-Lichterketten umgestellt", erklärt er.
Mit der Umstellung habe man "den Stromverbrauch in den letzten Jahren auf ein Minimum reduziert". Auch sonst "sind wir Pioniere in Sachen Nachhaltigkeit. Der Nürnberger Christkindlesmarkt war der erste Weihnachtsmarkt in Deutschland, bei dem nur Pfand-Glühweintassen ausgegeben werden", so der Stadtsprecher. Seit vielen Jahren gebe es auch ein Verbot von Einweggeschirr.
Es wäre gut, wenn jetzt nicht alle in reinen Aktionismus verfallen würden und allein deshalb alles absagen! Diese Maßnahmen würden eine nennenswerte Ersparnis bringen:
Verbot des Betriebs offener Kühlregale in Märkten. Es gibt längst Kühlregale mit Türen. Wer schon beobachtet hat, wie kalt es vor diesen offenen Regalen ist, kann diesen unnötigen Mehrverbrauch an Strom erahnen. Noch dazu wird im Winter im Verkaufsraum gegen die aus den Kühlregalen fallende Kälte angeheizt!
Begrenzung der Kühlung in den Märkten im Sommer. In manchen Märkten war es jetzt in den heissen Tagen richtig kalt. Beispiel: In Spanien darf nur auf 27 Grad gekühlt werden.
Und natürlich: Alle Ladentüren müssen geschlossen bleiben, sobald im Gebäude geheizt oder gekühlt wird.
Verbot der Beheizung von Aussenbereichen, wie es gerne in der Gastronomie gemacht wird, egal ob Gas oder Strom.
Strassenbeleuchtungen ausschalten. Die Ortschaften bis in die letzte Wohnstrasse ganznachts zu beleuchten, muss nicht sein. Schnelle Umsetzung ist flächig mittels Zeitschaltung möglich, wie es manche Kommunen bereits seit Jahren machen. Das gibt bestimmt Ärger mit vielen Bürgern, aber wenn es einen Mangel gibt, darf sowas auch kein Tabu sein. Die STVO müsste wohl geändert werden, weil es nicht möglich sein wird, so schnell alle Laternen mit dem roten Ring auszurüsten. Wer meint, nachts raus zu müssen, kann eine Taschenlampe nehmen. Wer meint, das schade der Sicherheit seines Grundstücks, soll selber für bewegungsgesteuerte Beleuchtung sorgen.
Äussere Beleuchtung von Gebäuden wird ja jetzt eingeschränkt, das ist ein Anfang.
Ich sehe oft tagsüber eingeschaltete Beleuchtung an Bahnanlagen. Das deutet auf defekte Steuerungen oder andere Nachlässigkeiten hin, das muss halt jetzt endlich mal behoben werden!
Fragt Fachleute und nicht Politiker oder andere technische Laien nach echten Einsparmöglichkeiten, damit diese auch tatsächliche Wirkung zeigen und nicht nur eine psychologische, also sinnlose Aktion sind.
Is klar die Waffeleisen und Creppesplatten brauchen zu viel Energie die muss der deutsche
Michel einsparen zum Wohle Europas für den Frieden fürs Klima usw.
Für alles muss der deutsche Arbeiter schuften und
verzichten, nur nicht für sich selbst und ein bisschen Spaß.
100% Ökostrom
wo muss man lachen, Nachts bei Windstille, solls im Winter schon mal gegeben haben und Nürnberg liegt ja in Mitten zahlreicher Stauseen...