Wegen einer Anschlags-Drohung im Netz hat zunächst eine Nürnberger Bar ihre Faschingsfeier abgesagt. Das wirkte nun auch auf die Stadt - einen Faschingsumzug wird es heuer nicht geben,
Die Freude auf den Nürnberger Fasching wird aktuell überschattet. Auf einer IS-nahen Medienseite war ein Aufruf aufgetaucht, einen Anschlag auf eine Feier am Sonntag (2. März 2025) in der "Saigon Bar" zu verüben. Der Betreiber sagte daraufhin das Event ab. Es hätte eine abendliche Afterparty zum großen Faschingsumzug am Sonntagnachmittag werden sollen. Am Rosenmontag war der Kinderfaschingszug geplant.
"Im Rahmen einer umfassenden Sicherheitsbesprechung zwischen der Stadt Nürnberg, den Veranstaltern und der Polizei wurden die jüngsten Drohungen im Netz thematisiert", informiert die Stadt jetzt. Während der große Faschingsumzug ab 13 Uhr unverändert stattfinde, werde der Kinderfaschingszug - wie auch in Ansbach - abgesagt.
Nürnberger Kinderfaschingszug wegen Bedenken abgesagt - Stadt äußert sich zum großen Zug
Laut Polizei zielten die Drohungen darauf ab, die Bevölkerung zu verunsichern, so die Stadt. Es bestehe wie schon zuvor aktuell für Großveranstaltungen eine "erhöhte abstrakte Gefahr". Das Sicherheitskonzept für den Sonntagsumzug des Fördervereins Nürnberger Fastnachtszug umfasse bereits umfassende Maßnahmen. Insbesondere würden die Zufahrtsstraßen entlang des Streckenabschnitts zwischen Bayreuther Straße und Vorderer Ledergasse verstärkt überwacht, teilt die Stadt mit. Wie geplant, werde eine hohe Polizeipräsenz vor Ort erwartet.
Zahlreiche teilnehmende Einrichtungen des traditionellen Kinderfaschingszugs, organisiert vom Jugendamt, hätten sich indes aufgrund "ihres beeinträchtigten Sicherheitsgefühls" zurückgezogen. Auch Mitarbeitende, Helfer und Eltern hätten unabhängig von der offiziellen Einschätzung der Polizei Bedenken geäußert. "Hier geht es vielmehr um das Sicherheitsgefühl der Beteiligten", betont die Stadt.
Um den Kindern trotz der Absage ein fröhliches Faschingsfest zu ermöglichen, stelle das Umzugs-Team vom Jugendamt "Faschings-Care-Pakete" zur Verfügung. Krapfen oder Kinderpunsch kämen auf diesem Weg zu den angemeldeten Einrichtungen, wo die Kinder betreut würden. Weitere Nachrichten aus Nürnberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.