Das Engagement für den Artenschutz brachte dem Gymnasium viel Sympathien ein. Künftig soll es blühende Wiesen rund um die Schule geben.
So viel Öffentlichkeit hatte die Schule nicht gewollt. Dennoch stand das MGF-Gymnasium jetzt - wie berichtet ("Shitstorm in der Schule") - unfreiwillig im Blickpunkt: Denn die Fachschaft der Biologielehrer und der Elternbeirat hatten dazu aufgerufen, beim Volksbegehren "Rettet die Bienen" zu unterschreiben.
Gereizt reagierten darauf der Bayerische Bauernverband, die CSU und die Freien Wähler. Es wurde kritisiert, dass das MGF nicht hätte einseitig informieren dürfen. Und der BBV schaltete nach eigenen Angaben auch das Kultusministerium ein.
Klare Kante
Dass man als Umweltschule klare Kante zeigte, brachte dem MGF allerdings viel Sympathie ein. Das zeigen auch die Reaktionen im Netz. Hier einige Kommentare von der Facebook-Seite der Bayerischen Rundschau (berücksichtigt wurden nur Autoren mit Klarnamen).
So meinte Volker Seitter: "Peinlich, die hohe Politik interveniert in unseren Schulen - geht's noch? Kompliment an die Umweltschule MGF, an die Fachschaft und Herrn Pfadenhauer! Mündige Bürger!"
Johann Spoerl erklärte: "Es ist doch legitim, wenn allerorten immer mehr die Jugend deutlich ihre Interessenstandpunkte darlegt. Hochachtung für die mutigen und fortschrittlichen Pädagogen."
Demokratisches Grundrecht
"Dümmer als BBV, CSU und Freie Wähler kann man sich nicht mehr präsentieren", schrieb Knud Espig. "Da wird versucht, demokratische Grundrechte in Frage zu stellen, um Partikularinteressen zu bedienen, weil man offensichtlich nicht in der Lage ist, das wahre Problem zu erkennen und dafür funktionierende Lösungen anzubieten. Das ist mehr als schwach."
Offen blieb bisher die Frage, wie sich das Kultusministerium verhält. Es sickerte lediglich durch, dass man in München, Minister Michael Piazolo (FW) eingeschlossen, über die Kulmbacher Schule not amused war. Insider hielten es für möglich, dass es einen Tadel für die handelnden Personen geben könnte, verbunden mit dem deutlichen Hinweis, künftig derartige Aktionen zu unterlassen.
Die Herren Schöffel und Ludwig sollten sich gewaltig schämen. Erst aufkrachen um sich bei den Parteigranden und dem BBV ein zu schleimen und jetzt - weil es Gegenwind gibt - war auf einmal alles gar nicht so ernst gemeint. Miserables Demokratieverständnis und auch noch kein Rückgrat! Genau die Leute, die das Land braucht.
Meine Hochachtung gehört den Schülern und der Lehrerschaft des MGF!!!!
Die öffentliche Meinung über die 2 Volksvertreter, die versucht haben, die Schule auf den richtigen Weg zu bringen, ist bekannt. MdL Ludwig ist auch sehr schnell zurückgerudert, als ihn eine Flut von Briefen und Mails überrollte. Und Mdl Schöffel ist einfach der ideale Abgeordnete der CSU, macht was man ihm sagt und hat keine eigene Meinung oder unterdrückt diese. Ich wünsche dem MGF weiterhin Mut und Ausdauer, aktuelle Probleme ohne Rücksicht auf Parteiinteressen zu behandeln. Da werden aus den Schüler auch Demokraten mit Rückgrat, die wahrscheinlich eines Tages ohne Parteien politische Entscheidungen fällen und nur ihrem Gewissen verantwortlich sind. Zum Lobbyverband BBV ist nur anzumerken, dass er jedes Jahr kleiner wird und Mitglieder verliert; aber Monsanto und andere Giftmischer haben bestimmt Jobs für die Chefetage zu bieten.
in München ist man "not amused" über die Kulmbacher Schule? Geht's noch? Da wird ein Problem, was aktueller nicht sein könnte, in der Schule thematisiert und dabei nicht in erster Linie darüber nachgedacht, welchem Lobbyverband die Behandlung des Themas unangenehm sein könnte, und in München ist man "not amused". Unglaublich. Hinweis an das Kultusministerium: wir brauchen dringend Kinder und Jugendliche, die sich für unsere Gesellschaft und Umwelt engagieren und nicht zuerst daran denken, wie sie am schnellsten ihren persönlichen Vorteil erreichen können und dabei zu willfährigen Erfüllungsgehilfen von Lobbyverbänden mutieren. Die Schulen müssen diese demokratischen Aktionen begleiten und die Schüler (zielführend) unterstützen. Das sollte eigentlich auch einem Kultusminister klar sein,