Das geschichtsträchtige Unternehmen Schrutka-Peukert in Kulmbach steckt in akuten Schwierigkeiten. Wie geht es mit dem 1871 gegründeten Betrieb weiter? Und was wird aus den mehr als 80 Mitarbeitern?
Alarmstimmung in der fränkischen Wirtschaft. Zahlreiche Akteure in der Region sind gegenwärtig angeschlagen. Das ursprünglich aus Bamberg stammende Transport- und Logistikunternehmen Hübschmann hat seinen Geschäftsbetrieb eingestellt. Nach fast 50 Jahren ist es ebenso zum Aus des Fürther Formenbauers Wolfrum gekommen. Auch im Landkreis Kulmbach kriselt es: Der Kulmbacher Traditionsbetrieb Schrutka-Peukert ist insolvent. Der Ladenbau-Betrieb blickt auf eine über 150-jährige Tradition zurück, die einst im Jahr 1871 ihren Anfang nahm. Die Expertise der Oberfranken liegt im Bereich von handgefertigten Kühl- und Heißtheken.
Derzeit befindet sich die Schrutka-Peukert Ladeneinrichtungen GmbH in akuter wirtschaftlicher Schieflage. Vorausgegangen ist nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Ulrich Graf eine entsprechende Talfahrt. "Die Umsätze des Unternehmens sind stark eingebrochen", teilt der Fachanwalt für Insolvenzrecht inFranken.de am 22. Oktober 2024 auf Nachfrage mit. Die Geschäftsführung sieht den Grund demnach in der Zurückhaltung von Investitionsentscheidungen aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage.
Schrutka-Peukert meldet Insolvenz an: Kulmbacher Ladenbauer hofft auf Investor
Das jetzige Unternehmen in Kulmbach setzt sich aus zwei ehemals eigenständigen Betrieben zusammen. Mit der Fusion der Firma Schrutka (seit 1956 Bäckerladenbauer) und der Firma Peukert (seit 1871 Metzgerladenbauer) habe man "eine Menge Erfahrung und Leidenschaft für echtes Handwerk" gebündelt, heißt es in der Firmenchronik. Der Ladenbauer fertigt individuelle Thekenlösungen - etwa für Metzgereien und Bäckereien an. Zum Portfolio zählen des Weiteren Ladenregale sowie Ausstattungselemente für Firmenkantinen.
Das fränkische Traditionsunternehmen beschäftigt im Augenblick 81 Arbeitnehmer. "Die Löhne und Gehälter sind zurzeit durch das Insolvenzgeld gesichert", konstatiert Ulrich Graf. "Die Mitarbeiter stehen zu ihrem Unternehmen." Doch wie ist es um die Zukunft der Beschäftigten bestellt? Wie geht es mit dem Geschäftsbetrieb nun weiter? "Der Betrieb soll fortgeführt werden", lässt der vorläufige Insolvenzverwalter inFranken.de wissen.
Womöglich wird das Heft des Handelns künftig auch in neue Hände gelegt. "Für die Unternehmung sollen Investoren gesucht werden", so Graf. Laut Schilderung des Rechtsanwalts wird ein entsprechender Prozess in die Wege geleitet.