"Gehört gesprengt": Fränkischer Feuerwerkshändler wehrt sich gegen Anfeindungen

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Kreis Bamberg: Feuerwerkshändler kontert Anfeindung - "gehört gesprengt"
Der Feuerwerkshändler Röder aus Schlüsselfeld (Kreis Bamberg) sieht sich inmitten der hitzigen Debatte um ein bundesweites Verbot von Silvesterfeuerwerk mit Anfeindungen und Drohungen konfrontiert.
Kreis Bamberg: Feuerwerkshändler kontert Anfeindung - "gehört gesprengt"
Ferdinand Merzbach / News5 (Archivbild)
Kreis Bamberg: Feuerwerkshändler kontert Anfeindung - "gehört gesprengt"
Der Feuerwerkshändler Röder aus Schlüsselfeld (Kreis Bamberg) sieht sich inmitten der hitzigen Debatte um ein bundesweites Verbot von Silvesterfeuerwerk mit Anfeindungen und Drohungen konfrontiert.
Mega-Ansturm auf Böller und Raketen: Verkaufsstart für Silvesterfeuerwerk geht los
Ferdinand Merzbach / News5 (Archivbild)
Kreis Bamberg: Feuerwerkshändler kontert Anfeindung - "gehört gesprengt"
Ein fränkischer Feuerwerkshändler aus Schlüsselfeld (Kreis Bamberg) sieht sich inmitten der hitzigen Debatte um ein bundesweites Verbot von Silvesterfeuerwerk mit Anfeindungen und Drohungen ...
Pro und Contra Böllerverbot
Marcus Brandt/dpa
Kreis Bamberg: Feuerwerkshändler kontert Anfeindung - "gehört gesprengt"
Ein fränkischer Feuerwerkshändler aus Schlüsselfeld (Kreis Bamberg) sieht sich inmitten der hitzigen Debatte um ein bundesweites Verbot von Silvesterfeuerwerk mit Anfeindungen und Drohungen ...
Mega-Ansturm auf Böller und Raketen: Verkaufsstart für Silvesterfeuerwerk geht los
Ferdinand Merzbach / News5 (Archivbild)
Kreis Bamberg: Feuerwerkshändler kontert Anfeindung - "gehört gesprengt"
Ein fränkischer Feuerwerkshändler aus Schlüsselfeld (Kreis Bamberg) sieht sich inmitten der hitzigen Debatte um ein bundesweites Verbot von Silvesterfeuerwerk mit Anfeindungen und Drohungen ...
Kein Feuerwerk
Christophe Gateau/dpa
Kreis Bamberg: Feuerwerkshändler kontert Anfeindung - "gehört gesprengt"
Der Feuerwerkshändler Röder aus Schlüsselfeld (Kreis Bamberg) sieht sich inmitten der hitzigen Debatte um ein bundesweites Verbot von Silvesterfeuerwerk mit Anfeindungen und Drohungen konfrontiert.
Schlüsselfeld im Kreis Bamberg: Verkaufsstart für Silvesterfeuerwerk steht unmittelbar bevor
Ferdinand Merzbach / News5 (Archivbild)
Kreis Bamberg: Feuerwerkshändler kontert Anfeindung - "gehört gesprengt"
Der Feuerwerkshändler Röder aus Schlüsselfeld (Kreis Bamberg) sieht sich inmitten der hitzigen Debatte um ein bundesweites Verbot von Silvesterfeuerwerk mit Anfeindungen und Drohungen konfrontiert.
"Leute wollen einfach Spaß haben und was anzünden": Verkaufsstart für Silvesterfeuerwerk steht unmittelbar bevor
Ferdinand Merzbach / News5 (Archivbild)

Die Debatte um ein bundesweites Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk hält weiter an. Jetzt wehrt sich ein fränkischer Feuerwerkshändler gegen üble Anfeindungen.

Seit über 25 Jahren verkauft die Firma Röder in Schlüsselfeld (Kreis Bamberg) Feuerwerkskörper für den privaten Gebrauch. Mit "über 1700 aktiven Artikeln von mehr als 35 führenden Marken" bietet der fränkische Spezialist heute das nach eigenen Angaben "umfangreichste Sortiment an Feuerwerkskörpern im deutschen Onlinehandel".

Wie Unternehmenssprecher Markus Strasser am Montag (8. Dezember 2025) auf Nachfrage von inFranken.de berichtet, stehe Röder vor dem Hintergrund der anhaltenden und mitunter hitzig geführten Debatte über die Zukunft von privatem Silvesterfeuerwerk in Deutschland jedoch zunehmend unter Beschuss. Sogar zu expliziten Drohungen sei es in der jüngeren Vergangenheit bereits gekommen.  

Debatte um Böller-Verbot in Deutschland: Feuerwerksfirma aus Kreis Bamberg berichtet von Drohbrief

"Hauptsächlich beschränkt sich das auf Beschimpfungen, Beleidigungen und ähnliche Dinge im Netz. Aber wir haben letztes Jahr auch einen handgeschriebenen Drohbrief erhalten, in dem uns mitgeteilt wurde, dass wir alle Verbrecher seien, man hoffe, dass uns alle Finger abgerissen werden und dass unser Lager gesprengt gehört", berichtet Röder-Sprecher Markus Strasser gegenüber inFranken.de. "Wir haben das natürlich zur Anzeige gebracht, erwarten aber in diesem speziellen Fall nicht, dass dem Schreiben Taten folgen", so Strasser. Von der Geschmacklosigkeit derartiger Aktionen abgesehen, seien für ihn jedoch auch sachliche Forderungen nach einem Verbot aus verschiedenen Gründen "unnötig und kurzsichtig".

In den vergangenen Jahren waren vermehrt Forderungen nach einem Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk laut geworden. Feuerwerksgegner verweisen vor allem auf die Umweltbelastungen durch Feinstaub, Müll und Lärm sowie auf die Gefährdung von Menschen und Tieren. Auch Mediziner warnen eindringlich vor den Verletzungsgefahren und fordern deshalb dazu auf, komplett auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu verzichten. Zunehmend spielen in den Verbotsforderungen aber auch tiefergreifende Sicherheitsbedenken und die enorme Belastung für Rettungs- und Einsatzkräfte eine zentrale Rolle.

So hatte die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) bereits Anfang 2023 eine Petition für ein generelles Böllerverbot gestartet. Inzwischen hat die Initiative "Bundesweites Böllerverbot, jetzt!" über zwei Millionen Unterschriften gesammelt. Eine Umfrage zum geforderten Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch zeige zudem, dass "der ursprünglich festlich-freudige Anlass zunehmend mit Angst, Unsicherheit und Ärger assoziiert wird". Die GdP fordert daher ein Handeln der Politik. Auch, weil demnach 97 Prozent der insgesamt 178.022 Befragten ein Abbrennverbot auf Privatgeländen fordern. Der Kritik und der Glaubwürdigkeit der Zahlen steht man beim fränkischen Feuerwerkshändler Röder jedoch skeptisch gegenüber.  

Röder Feuerwerk wehrt sich gegen Verbotsforderungen - "von überwältigender Mehrheit als Tradition gelebt"

"Zum einen sind die angeführten Gründe der Verbotsfraktion nicht wirklich faktenbasiert, sondern eher auf der polemischen Seite, zum anderen sind die aktuellen Regelungen ausreichend und restriktiv genug", erklärt Unternehmenssprecher Markus Strasser. Er verweist in diesem Zuge darauf, dass Silvesterfeuerwerk "von einer überwältigenden Mehrheit als Tradition angesehen und gelebt wird" und ein Verbot deshalb mehrheitlich abgelehnt werde. Zu diesem Ergebnis sei nämlich kürzlich eine eigens in Auftrag gegebene Umfrage des Markt- und Sozialforschungsunternehmens Ipsos gekommen. Vor dem Hintergrund, dass auch die Nachfrage nach Feuerwerkskörpern in den letzten Jahren "deutlich gestiegen" sei, zeige das, "dass die Menschen Feuerwerk wollen – und vor allem ihr Silvesterfeuerwerk selbst gestalten und zünden wollen", so Strasser. Erst im vergangenen Jahr war es bei Röder zu einem regelrechten Mega-Ansturm gekommen

Andere Erhebungen zeichnen hingegen ein konträres Bild.  So war eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur erst kürzlich zu dem Ergebnis gekommen, dass eine breite Mehrheit der Deutschen an Silvester explizit auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern verzichten möchte. 58 Prozent der Befragten sprachen sich zudem für ein Verbot von privatem Feuerwerk aus. Lediglich 9 Prozent gaben an, gegen jegliche Einschränkungen zu sein. Strasser weist die Bedenken der Kritiker im Hinblick auf Verletzungen, Tierwohl und Umweltbelastungen jedoch zurück. Ihm zufolge seien sie nämlich weitestgehend unbegründet.

"Nach zahlreichen Gesprächen mit Mitarbeitern im Gesundheitswesen und nach Auswertung der wenigen zur Verfügung stehenden Statistiken zeigt sich, dass vor allem der exzessive Gebrauch von Alkohol und weiteren Drogen für das Gros der Verletzungen an Silvester verantwortlich ist", erklärt er. Schwere Verletzungen im Zusammenhang mit Feuerwerkskörpern sind ihm zufolge "zu 100 Prozent auf illegale Pyrotechnik und Selbstbauten zurückzuführen" und nicht auf den Umgang mit "legalem, geprüftem und in Deutschland zugelassenem Feuerwerk". Ein Verbot würde demnach "nur zu noch mehr illegalen Feuerwerkskörpern mit entsprechenden Folgen führen". Auch die Folgen für Tiere und Umwelt seien weniger dramatisch, als von Kritikern angeführt. 

"Weit davon entfernt, ein Verbot zu rechtfertigen" - Sprecher mit Kritik an Böller-Gegnern

"Jeder kann sich am Neujahrsmorgen selbst davon überzeugen, dass die Vögel mitnichten tot vom Himmel gefallen sind", so Strasser. "Ja, Tiere werden gestört durch Feuerwerk", räumt er ein. Die Belastung sei aber "kurzfristig und folgenlos". Wer Haustiere in Ballungsgebieten hält, könne "Vorkehrungen treffen und sein Tier auch entsprechend trainieren, wenn es zu den empfindlichen Exemplaren gehört". Auch die Auswirkungen auf die Umwelt seien, "anders als von den Verbotsfreunden dargestellt, tatsächlich marginal".

Die Feinstaubbelastung sei nämlich "nur kurzfristig und aufgrund der Eigenschaften und Zusammensetzung des spezifischen Feuerwerk-Feinstaubs folgenlos". Der "wasserlösliche Feinstaub" wird demnach "umgehend gebunden und verschwindet anders als der Feinstaub aus Verkehr und Industrie nach kürzester Zeit aus der Luft". Und auch hinsichtlich der angeführten Sicherheitsbedenken der Feuerwerkgegner hat Strasser eine klare Meinung.  

"Ausschreitungen von Straftätern an Silvester finden sicher nicht aufgrund der Verfügbarkeit von Feuerwerkskörpern der Kategorie 2 statt", hält er fest. "Durch eine vermeintliche Beseitigung von Symptomen wird die Ursache nicht beseitigt, zudem ist diese Klientel ohnehin üblicherweise mit illegalen Feuerwerkskörpern oder Schreckschusswaffen mit einschlägiger illegaler Munition ausgestattet", so Strasser. Das "Fehlverhalten weniger Straftäter" dürfe "nicht zur Bestrafung der friedlichen Mehrheit führen". Er fordert deshalb "Toleranz für einmal im Jahr gelebte Freiheit" und "Maß und Verstand bei der Behandlung von Traditionen". Die von den Feuerwerksgegnern angeführten Argumente sind ihm zufolge jedenfalls "weit davon entfernt, ein Verbot zu rechtfertigen".

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