Ein weiteres Traditionsunternehmen aus Franken hat den Betrieb eingestellt: Die Fürther Firma Wolfrum Formenbau musste aufgeben. Die erhoffte Rettung des fast 50 Jahre alten Industriebetriebs schlug fehl.
Die weltweite Wirtschaft wird derzeit erheblich von Krisen, Konflikten und einer schwachen Konjunktur beeinflusst. Diese Umstände haben vielerorts einen markanten Rückgang an Aufträgen zur Folge, während die Kosten oftmals stark angestiegen sind. Die Firma Franken Guss in Kitzingen versucht aktuell, mithilfe eines Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung ihre finanzielle Schieflage zu überwinden. Keine Rettung gibt es dagegen für einen Fürther Industriehersteller. Die Wolfrum Formenbau GmbH & Co. KG musste Anfang Juli Insolvenz anmelden.
Der Geschäftsbetrieb lief zunächst vollumfänglich weiter, während gleichzeitig nach einem Investor Ausschau gehalten wurde. Alle Bemühungen erwiesen sich letzten Endes jedoch als vergeblich: Weil sich kein Kapitalanleger fand, musste das 1976 gegründete Familienunternehmen aufgeben. "Der Geschäftsbetrieb wurde im September eingestellt", berichtet ein Sprecher der Sanierungskanzlei Pluta am Freitag (4. Oktober 2024) im Gespräch mit inFranken.de. Das Inventar wird nun in einer Onlineauktion versteigert: Werkbänke, Hubwagen, Bohrmaschinen, Metallbügelsägen, Schwerlastregale und Hunderte Gegenstände mehr kommen unter den Hammer.
Wolfrum Formenbau in Fürth muss aufgeben: Fehlender Investor besiegelt Aus für Familienbetrieb
Wolfrum Formenbau wurde zuletzt in der zweiten Generation geführt. Das mittelständische Unternehmen im Fürther Eggenweg fertigte unter anderem Spritzguss- und Druckgussformen sowie 3D-Konstruktionen an. Zu den Kunden zählten laut eigenen Angaben weltweit bekannte Kunden - insbesondere aus der Medizintechnik sowie der Automobil-, Elektro- und Spielwarenindustrie. Das fränkische Traditionsunternehmen beschäftigte zu Beginn des Insolvenzverfahrens 19 Mitarbeiter, deren Löhne und Gehälter für drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert wurden.
Der Betrieb sollte im Zuge der Sanierung zukunftsfähig aufgestellt werden. Hierfür war laut Angaben der Kanzlei Pluta, deren Anwalt Patrick Meyerle als Insolvenzverwalter fungierte, der Einstieg eines Investors notwendig.
Aufseiten des Formbauers zeigte man sich anfangs optimistisch, die wirtschaftliche Wende zu schaffen. "Das Marktumfeld war zuletzt nicht einfach, aber unsere Produkte sind wettbewerbsfähig", wurde Geschäftsführer Jörg Wolfrum in einer Mitte Juli veröffentlichten Verlautbarung zitiert. "Mit einem Investor soll unser Neuanfang gelingen. Ich bin sicher, dass wir eine Lösung erzielen."
Nach Betriebsschließung in Fürth: Ausstattung sucht neue Abnehmer - Onlineauktion gestartet
Inzwischen herrscht bei Firmenleitung und Belegschaft jedoch traurige Gewissheit. Das Fürther Familienunternehmen hat keine Zukunft. "Es gab leider keine Lösung", konstatiert der Kanzleisprecher im Gespräch mit inFranken.de. Er verweist zugleich auf die allgemeine schwierige Wirtschaftslage. "Ein großer Kunde erteilte zuletzt wesentlich weniger Aufträge als zuvor." Unter dieser Voraussetzung agierten auch mögliche Investoren im Zweifel zurückhaltend. Die Krise ziehe sich durch grundsätzlich durch alle Industriebereiche, auch bei größeren Unternehmen. "Und die Firma Wolfrum befindet sich unten in dieser Kette."
Der Geschäftsbetrieb des mittelständischen Gussformenspezialisten wurde unlängst eingestellt. Die zuletzt 19 Beschäftigten wurden zwangsläufig entlassen. In einer Onlineauktion werden gegenwärtig Werk- und Büroeinrichtung sowie etliche weitere Ausstattungsteile angeboten. Auch ein sogenannter Portalkran findet sich darunter. Die Gebrauchsgüter sind bis Dienstag (22. Oktober 2024) über die Plattform restlos.com erwerbbar. Insgesamt sind auf der Auktionsübersicht knapp 500 Einzelposten einsehbar. "Eine Besichtigung ist nur nach vorheriger Anmeldung und spätestens 24 Stunden davor möglich", heißt es in der Objektbeschreibung des Onlineauktionshauses.
@JGMeman
Ja, das ist schon richtig, Robert Habeck ist nicht die Ursache des Wirtschaftssterben. Das hat maßgeblich die CDU unter Angela Merkel zu verantworten.
Allerdings muss sich Robert Habeck, wie auch die ganze derzeitige Regierung, vorwerfen lassen, diesen Kurs nicht geändert zu haben!
Ganz im Gegenteil, sie haben sogar noch Fahrt aufgenommen!
Und hier hat Alesto dann auch recht: wenn sich Herr Habeck dann auch noch hinstellt und fernab jeglicher Realität damit brüstet, er hätte die Wirtschaft in Schwung gebracht...
Naja, hat er ja gewissermaßen auch. Die Firmen verlagern mit Schwung ins Ausland.
Ach Alesto, im Jahr 2024 haben die meisten Menschen begriffen, dass es diverse Faktoren sind, an denen die Wirtschaft leidet, nicht nur hier sondern in den meisten westlichen Ländern. Eine Exportnation trifft das besonders.
Hier alles bei Habeck zu sehen ist einfach polemische Stimmungsmache oder kurz und deutlich: Quatsch!
Was unsere Politik so alles schafft. vor drei Tagen in der Zeitung gelesen : Robert Habeck lobt sich dafür, das Land angeblich „wie kein anderer Wirtschaftsminister zuvor“ in Schwung gebracht zu haben