Erich Mirnig, Betriebsratsvorsitzender bei Franken Guss in Kitzingen sieht das ähnlich. "Es ist höchste Zeit, dass die Politik handelt", so Mirnig. "Wir benötigen dringend Unterstützung, um die steigenden Energiekosten zu bewältigen und unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten", erklärt er. "Nur so können wir langfristig Arbeitsplätze sichern und die Zukunftsfähigkeit der Gießerei gewährleisten".
Die Unterschriftenliste kann auf der Internetseite der IG Metall Würzburg
heruntergeladenen werden. Die vollen Listen sollen demnach bis zum 14. Juni 2024 an die IG Metall Würzburg, Randersackerer Straße 33, 97072 Würzburg, gesendet oder im Betriebsratsbüro bei Franken Guss in Kitzingen abgegeben werden. Anschließend können sie den Vertretern der Landes- und Bundespolitik in der Region Kitzingen übergeben werden.
Update vom 29.04.2024: IG Metall fordert Rettung von Franken Guss - "örtliche Politik" soll helfen
Laut der Gewerkschaft IG Metall wurde die Belegschaft der Franken Guss "beim Schichtwechsel" am Donnerstag, dem 25. April 2024, um 22 Uhr in einer Belegschaftsversammlung über die Insolvenz informiert. "Die bekannt gewordenen Entwicklungen zeigen aus Sicht der IG Metall die Notwendigkeit politischen Handelns, um die Gießereibranche in Deutschland zu stärken und Arbeitsplätze zu erhalten", heißt es in einem Statement. Die politischen Rahmenbedingungen würden "maßgeblich dazu beitragen, dass die Gießereibranche immer stärker in Bedrängnis gerät".
Insbesondere die "viel zu hohen Energiekosten" seien "zum erheblichen Teil für die Lage verantwortlich". Die Gewerkschaft appelliert, "in Richtung örtliche Politik mitzuhelfen, um die Rahmenbedingungen für die Industrie so zu gestalten, dass die Arbeitsplätze in der Gießereibranche wieder zukunftsfähig gemacht werden können", heißt es weiter. "Die Politik muss zeigen, dass sie an den Industriestandort Deutschland glaubt."
"Wir richten unseren Blick nach vorne, um gute Arbeit mit Tarifbindung am Standort zu erhalten", erklärt IG-Metall-Vertreter Norbert Zirnsak. Dies sei auch die Sichtweise des Betriebsrats bei Franken Guss. Der Betriebsratsvorsitzende Erich Mirnig halte zudem "innerbetriebliches Handeln" für nötig. "Intern gilt es, die Weichen in der Firma Franken Guss so zu stellen, dass eine sichere Fahrt in die Zukunft möglich ist", so Mirnig. "Ziel muss es sein, die Bedingungen so zu gestalten, dass sie zukunftsfähig sind und die Menschen hier in Ruhe und ohne Zukunftsangst ihre Aufgaben erledigen können."
Erstmeldung vom 26.04.2024: Kitzinger Franken Guss sucht Rettung in Schutzschirmverfahren - nach "Mehrfachkrisen"
Die Rettung soll jetzt mithilfe eines sogenannten Schutzschirmverfahrens erfolgen. Bei diesem handelt es sich um ein vorläufiges Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Mit der Maßnahme will sich Franken Guss neu aufstellen. Das Schutzschirmverfahren eigne sich für Betriebe, denen zwar das Geld auszugehen drohe, die aber noch nicht zahlungsunfähig seien, erklärt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Mazars auf ihrer Webseite.
Durch seine Handlung erhofft sich der Eisen- und Aluminiumgießer aus Kitzingen die Sanierung. "Damit kann das Unternehmen in Eigenregie die Restrukturierung vorantreiben, die in Folge der seit mehreren Jahren aufeinander folgenden Mehrfachkrisen nötig wurde", heißt es in der Mitteilung der Franken Guss GmbH & Co. KG.
Mit dem Verfahren werde aktiv ein Schritt zur langfristig positiven Entwicklung des Unternehmens getätigt. "Dazu wird die Franken Guss GmbH & Co. KG während der kommenden drei Monate in enger Abstimmung mit Stakeholdern und Beratern einen Restrukturierungsplan erarbeiten", kündigt der Industriehersteller aus Unterfranken an. Der Plan werde die konkreten Maßnahmen zur Neuordnung des Geschäfts enthalten. Der Geschäftsbetrieb laufe in vollem Umfang weiter. "Alle Leistungen werden unverändert erbracht", hält das Unternehmen fest, "Geplant ist, die Sanierung binnen weniger Monate nachhaltig abzuschließen."
"Krise dynamisiert": Unterfränkischer Industriehersteller hofft auf Neustart
"Franken Guss wird die Chance des Sanierungsverfahrens nutzen, um seine Marktposition zu stärken", wird Sebastian Braun, Partner der Kanzlei RKGB Rechtsanwälte, in der Unternehmensmitteilung zitiert. Begleitet wird die Firma laut Eigenaussage durch das Team der Management- und Beratungsgesellschaft AMBG.
Bei einem Schutzschirmverfahren wird ein Sachwalter eingesetzt. Dieser überwacht die Neuaufstellung im Interesse der Gläubiger. Im vorliegenden Fall sei Rüdiger Weiß von der Sanierungskanzlei WallnerWeiß zum vorläufigen Sachwalter bestellt worden, teilt Franken Guss mit.
Während der Krisen in den vergangenen Jahren sei es nicht gelungen, die Mehrausgaben des Betriebs durch entsprechende höhere Preise einzufangen. "Kurzfristig erforderliche Bewertungskorrekturen haben das Vertrauen der Finanzmärkte in das Unternehmen untergraben und die Krise dynamisiert", heißt es vonseiten des unterfränkischen Produzenten.
Probleme sollen "nachhaltig beseitigt" werden - Firmenwurzeln im Jahr 1922
Erschwerend hinzugekommen sei, dass der Markt für Elektromobilität mit Wegfall der Kaufprämien um rund 35 Prozent eingebrochen und eine Erholung nicht absehbar sei. "Gerade für diesen Markt hat Franken Guss in den letzten Jahren viel Geld in die Gießerei und die Bearbeitung investiert", hält das Familienunternehmen aus Kitzingen fest, dessen Wurzeln im Jahr 1922 liegen. Im Schutzschirmverfahren sollen diese Probleme nun "nachhaltig beseitigt" werden, erklärt der Betrieb. Ziel sei es außerdem, die operativen Geschäftsgrundlagen wieder herzustellen.
Franken Guss blickt auf eine über hundertjährige Gießereigeschichte zurück. Das Aufgabenspektrum umfasst laut eigenen Angaben vornehmlich den Automobilbereich rund um Pkw und Nutzfahrzeuge. Hergestellt werden demnach Bauteile aus Eisen- und Aluminiumguss - insbesondere für Antriebe und Motoren sowie für Fahrwerk und Lenkung.
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alles nichts neues , kurzzeitig gerettet oder doch nicht? vielleicht kann man finanzielle Staatshilfen abgreifen , die Arbeitnehmer werden davon sicher nichts abbekommen ,
Was soll da ne Unterschriftensammelei bewirken...die Eigentümer hätten viel früher reagieren müssen..Preise erhöhen..weniger Aufträge als Folge dessen akzeptieren..Belegschaft entsprechend durch Kurzarbeit versuchen zu halten solange es wirtschaftlich vertretbar ist und..wenn sich die Lage nicht bessert..muss man eben auch Leute entlassen..so aber Rasseln sie in die Pleite..wenn sich Investoren finden dann sind Insolvenzverwalter auch bereit das Risiko einzugehen das der Betrieb zwar übernommen..dann aber vom Käufer abgewickelt wird nach spätestens einem Jahr...
Und so kosten uns die Energiepreise weitere gut bezahlte Jobs.
Ich habe rot-grün NICHT gewählt !!!
Franken Guss sollte seine Produktion auf die Herstellung von Granatkörpern umstellen sind im
Moment hoch im Kurs