Einer der Kläger ist Jürgen Weiske aus Eisenwind. Er kämpft gegen die vier Windräder in seiner Nachbarschaft. Den ersten Prozess vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth hat er verloren. Er wandte sich an den Verwaltungsgerichtshof und ging in Revision, die auch zugelassen worden ist. "Die Sache liegt in München", sagt er.
Und es gibt weitere Kläger, die vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth gegen die Anlagen auf der Fichtichhöhe vorgehen. Es handelt sich um zwei Privatleute aus Grafendobrach und einen Naturschutzverband, so Gerichtssprecher Philipp Hetzel. Er rechnet damit, dass demnächst ein Verhandlungstermin bestimmt wird.
Das Verfahren, so Hetzel, sei aufwendig. Denn während ein Nachbar nur geltend machen könne, dass er in eigenen Rechten verletzt wird, müssten bei der Verbandsklage auch artenschutzrechtliche Belange geprüft werden.
Anwalt der Tiere
Genau darum geht es dem Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB). Der kleine Naturschutzverband mit Sitz in Erbendorf, Landkreis Tirschenreuth, macht sich zum Anwalt der Tiere. "Wir haben gesehen, dass die Landschaft schweren Schaden nehmen wird und dass streng ge schützte Vogelarten wie Schwarzstorch, Rotmilan und Wespenbussard stark gefährdet sind", sagt VLAB-Chef Johannes Bradtka und betont: "Wir stehen den nachfolgenden Generationen gegenüber in der Verantwortung und wollen, dass unsere Landschaften, ihre Eigenart und Schönheit sanft und pfleglich behandelt werden, und wir tragen auch Verantwortung gegenüber gefährdeten Tierarten."
Laut Bradtka klagt der VLAB ("Wir haben auch Mitglieder im Raum Kulmbach") gegen Projekte in ganz Bayern, "wo es sehr schlimme Auswirkungen gibt".
Investor: Vorbereitungen laufen
Es ist nachvollziehbar, dass der Investor vor dem Baubeginn den Ausgang des Rechtsstreits abwartet. "Das Projekt liegt nicht auf Eis, sondern wird weiter vorbereitet", erklärt Projektleiter Sebastian Schäfer von der die Naturstrom AG.
Wird der Schwarzstorch ein neues Nahrungshabitat bekommen? Schäfer: "Momentan ist geplant, die mit der Genehmigungsbehörde abgesprochenen ökologischen Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen, die auch die Futterteiche für den Schwarzstorch beinhalten." Man werde jedoch zunächst das weitere Verfahren verfolgen.
Investition von 18 Millionen Euro?
Über die Investitionssumme für den Windpark Rugendorf - geschätzt etwa 18 Millionen Euro - macht der Investor keine Angaben. Auch nicht, was etwaige Verluste durch die zeitliche Verzögerung angeht. "Gerne hätten wir den Windpark bereits 2017 in Betrieb genommen", betont Schäfer. Hier werde ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der Energiewende verzögert. "Aber glücklicherweise ist das Projekt nicht insgesamt gefährdet."
So stimmte der Stadtrat ab
Die Photovoltaikanlage Grafendobrach wurde vor einer Woche vom Kulmbacher Stadtrat gestoppt. Die Mehrheit war gegen grüne Energie vom Acker. Die Abstimmung ging deutlich aus - dagegen: 9 CSU, 6 WGK, 4 SPD, 1 FDP und OB Schramm; dafür 5 SPD, 1 WGK und 1 GOL.
Dreieinhalb Protestbriefe
Nennenswerten Gegenwind gab es im Dorf gegen die Photovoltaikanlage offenbar nicht. Lieber Solarpark als Windpark - so war die Stimmung beim Infoabend des Investors mit zirka 30 Zuhörern. Im Rathaus gingen dreieinhalb Protestbriefe ein: von den Familien Tröglen und Beyer/Uhl und von der Jagdgenossenschaft Lehenthal; ferner war den Sitzungsunterlagen des Stadtrats das anonyme Schreiben einer angeblichen Bürgerinitiative beigelegt.
Der Naturschutzverband
Der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern, 2015 gegründet, ist einer der jüngsten Natur- und Umweltschutzverbände im Freistaat. Der Verband hat rund 9000 Mitglieder und kritisiert den Bau von Windkraftanlagen, wenn Aspekte des Tierschutzes und des Landschaftsschutzes dagegenstehen. Enoch zu Guttenberg war bis zu seinem Tod im Jahr 2018 Ehrenpräsident des VLAB. Wikipedia
Grafendobrach sollte mit aller Macht auf die Photovoltaikanlage drängen. Wenn man diesen Bericht ließt, glaubt man daß es schon der 1. April ist und der auch noch in die Verlängerung geht. Der Kulmbacher Stadtrat ( oder wie sich diese Leute auch nennen mögen), sollte schleunigst zur Genehmigung der Photovoltaikanlage zurückkehren, wenn sie noch ein Fünkchen Vertrauen zurück gewinnen wollen. Und vielleicht werden diese Monster dann auch nicht gebaut. Denn: was bringt mir ein Winrad, daß 5(!) Monate lang sich tagsüber nicht drehen darf ( berechtigerweise), wegen des Schwarzstorch`s? Ein Irrsinn.
...was bringt mir eine Photovoltaik die dann den meisten Strom produziert (Mai - September) wenn man am wenigsten braucht, und wenn die Tagesleistung im Januar bei der Photovoltaik weniger als 10 % der Tagesleistung im Juni ist brauchen wir am meisten Strom und speichern funktioniert noch nicht...
Gebe ich Ihnen schon Recht. Speicher sind schon dringend nötig. Aber trotzdem ist es doch sinnvoller eine Freiflächenphotovoltaik zu errichten, als daß mir riesige Monsterwindräder vor die Haustür gestellt werden. Trotzdem kann ich nicht verstehen, warum man nicht zuerst auf Dächern Solaranlagen platziert? Ich kann es ehrlich gesgt nicht glauben, daß dafür zu wenig Flächen vorhanden sind. Das Problem sind nämlich nicht die Dächer ( da wären genug vorhanden). Der Wahre Grund ist der Profit!