Für Oesterlein ist es ein Skandal, dass "ältere Männer damit versuchen, ihre Rente aufzubessern". Er spricht von kompetenten Frauen im Kreistag, die für dieses Amt auch die notwendige Zeit mitbringen würden.
Als zweitstärkste Fraktion wäre es nur legitim, dass die SPD einen Stellvertreterposten bekommt, so Ralf Pohl. Er wäre dafür jedenfalls bereit. Für ihn wäre die Position eines weiteren stellvertretenden Landrats mit mehr Möglichkeiten für eine Kommunikation mit den Menschen verbunden.
"Mir macht der Job unheimlich Spaß", so Bernd Steger (FW), der bisher schon als weiterer stellvertretender Landrat den Landkreis nach außen vertrat. Er sei gerne unterwegs und mit Menschen zusammen.
Steger verweist auf Gespräche innerhalb seiner Fraktion, in denen man sich auf ihn und seinen Kollegen Gerhard Löffler geeinigt habe. Der Kleintettauer Bäckermeister steht ebenfalls in den Startlöchern. Er spricht davon, dass man mit ihm, nachdem die Stellenvertreter aus Steinwiesen und Küps kommen, den Norden berücksichtigen wolle. Sollte er gewählt werden, wolle er vor allem den Menschen zuhören.
Keine einfache Aufgabe
Mit 19 Mitgliedern sei die CSU im Kreistag am Stärksten vertreten, so der CSU-Fraktionsvorsitzender Bernd Liebhardt. Dennoch brauche man einen Koalitionspartner, um Mehrheiten zu erzielen. Liebhardt spricht von einem Dialog mit anderen Parteien und der Wichtigkeit, stabile Verhältnisse zu schaffen. Es sei schwierig, innerhalb der CSU-Fraktion Frauen zu finden, die Ambitionen für ein Vertretungsamt haben und auch die notwendige Zeit dafür mitbringen. Dass die CSU mehr Frauen wolle, stehe außer Frage. Deshalb sei man auch bemüht, die einzelnen Ausschüsse paritätisch zu besetzen. Und: "Die CSU versucht, alles möglich zu machen, kann aber nicht alle Probleme lösen!"
Kein Statement kam vom Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler, Stefan Wicklein. Auf die Frage, wie er denn zu den Stellvertreterposten steht, und warum die Freien Wähler gleich mit zwei Kreisräten diese einnehmen wollen, meinte er: "Ich äußere mich nicht zu Fragen, die ich vorher nicht mit meiner Fraktion abgestimmt habe."
Er könne dazu nichts sagen, so Harald Meußgeier von der AfD, die erstmals mit drei Mandaten in den Kreistag einzieht. Er denke aber, dass es diesbezüglich nicht um die Sache, sondern um die Verteilung von Posten gehe.
Eine, die sich klar äußert, ist Edith Memmel (Grüne). Sollte sie bei der konstituierenden Kreistagssitzung als weitere stellvertretende Landrätin vorgeschlagen und gewählt werden, würde sie dieses Amt übernehmen. Denn: "Fünf Männer als Landräte, das widerspiegelt nicht den Landkreis." Und: "Ein Grußwort kann ich auch sprechen!"
Nicht tragbar
Klar bezieht auch der CSU-Landtagsabgeordnete und Kreisrat, Jürgen Baumgärtner, Position: "Ich trage keine vier Männer als Stellvertreter des Landrats mit!" Er strebe eine Lösung an, die jünger und weiblicher wird, so Baumgärtner.
Durchaus könne er sich vorstellen, dass in der ersten Halbzeit der Wahlperiode eine erfahrene Kollegin einen Landrats-Stellvertreterposten übernimmt und diese nach drei Jahren ihren Erfahrungsschatz an eine jünger Kollegin weitergibt. Dem Vernehmen nach könnte dies Edith Memmel sein, die nach drei Jahren von Marie Therese Wunder abgelöst werden könnte. Darauf angesprochen, wollte Baumgärtner sich nicht äußern.
Leider konnte der SPD-Fraktionsvorsitzende, Timo Ehrhardt, nicht für eine Stellungnahme erreicht werden.
Vier Stellvertreter sind echt krass ...... vielleicht sollte Löffler als Kreisrat tätig werden ...... und ein anderer als Landrat diesen Job ausüben, der mit weniger Stellvertreter auskommt!
Gefühlsmäßig stelle ich die ganze Zeit schon fest, dass Löffler der Landrat ist, der am seltesten sich bei öffentlichen Anlässen sehen lässt!
Überfordert ihn der Job eines Landrats ....... und ist Löffler überhaupt .......!
Die Gedanken sind frei!