IZK Region Kronach: Selbst aus Fehlern können gute Ideen entstehen

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Die Verantwortlichen des IZK sind mit den Fortschritten im Jahr 2019 sehr zufrieden. Foto: Marco Meißner
Die Verantwortlichen des IZK sind mit den Fortschritten im Jahr 2019 sehr zufrieden. Foto: Marco Meißner

Das Innovations-Zentrum Region Kronach liefert frische Denkansätze als Hilfsmittel für die heimischen Unternehmen.

Innovationskultur, Mensch-Maschine-Schnittstelle, Fehlerlernkultur - wer sich mit dem Innovazions-Zentrum Region Kronach (IZK) beschäftigt, stößt schnell auf viele abstrakt wirkende Begriffe. Doch der Eindruck täuscht. Die Arbeit des IZK ist alles andere als alltagsfernes Fachsimpeln. Es geht um Entwicklungen, die das Berufsleben jedes Einzelnen betreffen können.

"Wir sind auf einem guten Weg", stellte Hans Rebhan bei einem Treffen mit Medienvertretern am Mittwoch fest. Die positive Mitgliederentwicklung (aktuell 72 Unternehmen und Institutionen), die sich längst nicht nur auf den Landkreis Kronach bezieht, "ist ein deutliches Signal dafür, dass man hinter einer innovativen Entwicklung der Region steht", betonte der IZK-Vorstandssprecher. Und diese Entwicklung dürfe nicht zwischen Tettau und Spechtsbrunn oder Schneckenlohe und Weidhausen Halt machen. "Es ist eine Arbeit für die Region!"

Ein gutes Beispiel sei die hervorragende Kooperation mit der Hochschule Coburg. Deren Bereitschaft, in Kronach mittelfristig eine Studienfakultät für Zukunftsdesign aufzubauen, sei nur ein Merkmal von vielen hierfür.

Geschäftsführer Hendrik Montag-Schwappacher sprach von einem "wirklich guten Jahr". Die Entwicklung führe das IZK immer weiter in die Richtung eines Zentrums für Innovationsleistungen. Das Programm habe "spannende, neue Formate" enthalten. Schwappacher nannte die "Roboter-Tage" oder als strategisches Orientierungsmittel für Firmen das Kronach-Radar, das künftige Themenfelder interaktiv abbildet. Letzteres wird gemeinsam mit Bayern Innovativ - eine Impulsgeber-Einrichtung des Freistaats - sogar über den Förderzeitraum hinaus weitergeführt werden.

In Sachen Mensch-Maschine-Zusammenarbeit wurde eine Forschungsstelle an der Hochschule Hof vom Freistaat neu finanziert. Zu einem Viertel wird diese Stelle künftig in Kronach angesiedelt. Sie soll entsprechende Projekte vor Ort begleiten. Für Montag-Schwappacher nur ein Beispiel für die zunehmende Vernetzung zwischen Hochschulen und heimischer Wirtschaft, aus der interessante Ansätze zur Stärkung der Unternehmen entstehen könnten.

Neue Projekte für die Region

Für ein Stück Willkommenskultur stehe das gemeinsam mit Kronach Creativ initiierte "Expert-Meetup". Bei diesem Treffen einheimischer und zugezogener Arbeitnehmer werde über die Lebensbedingungen in der Region gesprochen.

Von weiteren Projekten berichteten die IZK-Vorstandsmitglieder Kristina Hofmann und Sandra Schneider. Die "Innovation-Days" trugen auf ungewöhnlichem Weg ein innovatives Denken in zwei Firmen (Delfingen in Marktrodach und Kober in Steinwiesen). Die Schüler der Montessori-Schule und des Frankenwald-Gymnasiums machten sich Gedanken über ein Upcycling von Betriebsabfällen. "Sie waren total kreativ", freute sich Hofmann über frische Ideen, wie vermeintlicher Abfall einer Nutzung zugeführt werden kann. Noch ein positiver Effekt: "Das sind Themen, die die Unternehmen mit den Schulen zusammenbringen." Eine Fortsetzung wird daher fest anvisiert.

Das gilt auch für ein anderes Konzept, das Schneider vorstellte. "Innovation ist nur möglich, wo Menschen sich trauen, Fehler zu begehen", erklärte sie. Darum wird an einem Projekt gearbeitet, dass hinterfragt, wie Unternehmen und Angestellte mit Fehlern umgehen. Denn Fehler - gerade in der Produktion - seien oftmals der Anfang für innovative Ideen. Ein Beispiel: die Post-it-Zettel, die aus einem Fehlschlag in der Kleberentwicklung entstanden seien. Neben dem Aufbau einer Fehlerlernkultur befasse sich das IZK aber auch mit dem Thema "Innovationsmanagement". Hierzu entsteht ein Hilfsmittel, das die Innovationsfähigkeit in einem Unternehmen messbar werden lässt.

"Innovation ist kein Selbstzweck", unterstrich Rebhan. "Es geht darum, dass die Unternehmen besser werden." Was an der IZK-Arbeit vermeintlich abstrakt klingt, hat also oft eine hohe Relevanz für Betriebe und Mitarbeiter. Und bald auch für noch mehr Studierende. Denn sobald der Lucas-Cranach-Campus Realität wird, steht das IZK zur Seite. Rebhan versichert: "Inhaltlich werden wir mit dem Campus ganz stark vernetzt sein - selbstredend."