Als Problem stellten sich manchmal bei Leerständen und Gebäuden mit schlechtem Bauzustand die ungeklärten Eigentumsverhältnisse dar, sagt er. Das zog die Umsetzung von Projekten unnötig in die Länge beziehungsweise machte einen Abriss beziehungswiese eine Sanierung unmöglich.
Angemeldet sind in der Gemeinde Tettau unter anderem auch Großmaßnahmen wie die Königlich Privilegierte Porzellanfabrik sowie der "Nördliche Ortseingang Tettau mit Umnutzung der Neuen Porzellanfabrik" mit einem Gesamtvolumen von 16 Millionen Euro. Allerdings, so räumte Ebertsch ein, habe er trotz Fördermöglichkeiten seine Zweifel, ob diese Maßnahmen durchgeführt werden können.
Wie der Ludwigsstädter Bürgermeister Timo Ehrhardt erklärte, wurde in seiner Stadt über die FONOB der Grundstein zur Innenentwicklung gelegt. Für die künftige städtebauliche Entwicklung wolle die Stadt nun die Möglichkeiten der neuen Förderinitiative "Innen statt Außen" nutzen. Dazu, so Ehrhardt, sei bereits im Jahre 2018 ein Grundsatzbeschluss im Stadtrat gefasst worden. Demnach verpflichte sich die Stadt durch strategischen Erwerb und Rückbau von Gebäudebrachen und die Entwicklung von Baulücken die Innenentwicklung zu stärken. Außerdem seien die im Flächennutzugsplan ausgewiesenen sowie über Bebauungspläne gesicherten Bauflächen im Außenbereich kritisch auf deren tatsächlichen Erfordernisse hin zu prüfen. Weitergeführt wird das bestehende Leerstands- und Flächenmanagement.
Wie er weiter erklärte, wurden in Ludwigsstadt zwölf Projekte mit einem Gesamtvolumen von 7,5 Millionen Euro angemeldet. Großprojekte sind die Revitalisierung der Jahns-Bräu Ludwigsstadt in Zusammenarbeit mit JAB (3,5 Millionen Euro), die Parkscheune Lauenstein (1 660 000 Euro/Start Juli 2020) sowie das Kultur- und Vereinshaus Lauenstein (1 600 000 Euro/Planung läuft).
Schwieriger Grunderwerb
In Küps, so Bürgermeister Bernd Rebhan, hat die Marktgemeinde elf Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 4,2 Millionen Euro eingereicht. Alle davon wurden umgesetzt beziehungsweise die Aufträge erteilt. "Wir konnten mit dieser Förderung endlich Schandflecke beseitigen. Das hätte die Gemeinde allein nicht stemmen können". In diesem Zusammenhang nennt er die alte Lackfabrik und die Bauruine Johannisthal. Auch weitere Projekte seien geplant, allerdings müsse die Gemeinde hier noch den Grunderwerb durchführen. "Das ist manchmal recht schwierig!"
Den Gemeinden sei mit der FONOB sehr geholfen worden, Leerstände instandzusetzen und einer sinnvollen Nachnutzung zuzuführen. "Wir sind dadurch einen großen Schritt weitergekommen", so der Marktrodacher Bürgermeister Norbert Gräbner. In diesem Zusammenhang spricht er von sechs Projekten.
Laut dem Steinbacher Bürgermeister Thomas Löffler wurden acht Projekte angemeldet, sieben davon wurden umgesetzt. Und er meint: "Die FONOB ist eine gute Sache!"
Der Steinwiesen Bürgermeister Gerhard Wunder spricht von 16 Projekten mit einem Gesamtvolumen von 5 184 48 Euro. Davon befinden sich acht in der Realisierungsphase mit einem Volumen von 908 202 Euro.
Der Pressiger Bürgermeister Stefan Heinlein nennt vier Maßnahmen, nämlich den Abriss und die Neugestaltung des Anwesens Badstraße 69, die Leiner-Bräu Förtschendorf, die Dorferneuerung in Friedersdorf und die kleine Dorferneuerung Förtschendorf. Auch andere Landkreiskommunen haben verschiedene Maßnahmen über die FONOB durchgeführt.
Es folgt "Innen statt Außen"
Auch wenn die FONOB nun Ende des Jahres zu Ende geht, sei weiterhin die Förderung von Projekten möglich, so Alexa Buckler von der Regierung von Oberfranken. "Innen statt Außen" heißt die neue Förderinitiative. Bei diesem Nachfolgeprogramm wird die Revitalisierung von innerörtlichen Brachen und Leerständen mit 80 Prozent statt der bisher 60 Prozent mit Städtebaufördermitteln unterstützt.
Voraussetzung sei, sich durch einen Beschluss und ein städtebauliches Konzept zu verpflichten, vorrangig Innenentwicklung zu betreiben und die Ausweisung von Bauflächen kritisch zu überprüfen. Es gehe auch um weniger Flächenverbrauch.
"Das ist eine gute Sache", so CSU-MdL Jürgen Baumgärtner. Bei "Innen statt Außen" seien mit 80 Prozent annähernd hohe Förderungen wie bei FONOB möglich. Der Unterschied sei, dass bei dieser neuen Förderoffensive - im Gegensatz zur FONOB - alle Landkreise bayernweit profitieren können. Die Staatsregierung will mit der neuen Förderinitiative den Kommunen weiterhin unter die Arme greifen. Statt draußen auf der grünen Wiese zu bauen, wird somit die Innenentwicklung der Ortskerne gefördert. Besonders strukturschwache Kommunen können bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten erhalten. Träger der Maßnahmen können die Gemeinden und im Rahmen kommunaler Förderprogramme auch Privatleute sein.
Baumgärtner will Neuauflage
Baumgärtner will sich trotz "Innen statt Außen" für eine Neuauflage der FONOB, das auf die ostbayerischen Landkreise ausgeweitet werden soll, einsetzen. "Weniger Architektenwettbewerbe, einfache Konzeption und schnelles Geld sollen dabei bei der Ausgestaltung die Schwerpunkte sein". Es soll ein greifbares Programm zur Entwicklung von Innenflächen und zur Belebung von Innenbereichen sein.