Nur den Mais lässt die Hitze kalt

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Staubtrocken fast bis zum Ende: Der Juli zeigte sich lange von der ganz trockenen und heißen Seite, was auf den Feldern nicht zu übersehen war ...
Foto: Siegfried Sebelka

Nicht nur die Menschen haben im Juli über die Hitzewelle gestöhnt. Temperaturen über 30 Grad bedeuten vor allem auch für die Pflanzen Stress. Kartoffeln, Sonnenblumen, Zuckerrüben – alle haben unter der Juli-Hitze gelitten. Der siebte Monat des Jahres 2013 war lange staubtrocken, hat am Ende dann aber innerhalb weniger Tage sein Niederschlagssoll erreicht.

Nicht nur die Menschen haben im Juli über die Hitzewelle gestöhnt. Temperaturen über 30 Grad bedeuten vor allem auch für die Pflanzen Stress. Kartoffeln, Sonnenblumen, Zuckerrüben – alle haben unter der Juli-Hitze gelitten. Der siebte Monat des Jahres 2013 war lange staubtrocken, hat am Ende dann aber innerhalb weniger Tage sein Niederschlagssoll erreicht.

Am 24., 28. und 29. Juli hat Gerd Düll, Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AfELF) in Kitzingen, insgesamt 59 Liter Niederschläge pro Quadratmeter gemessen. Allein der 29. Juli hatte in Kitzingen 30 Liter gebracht. Damit liegt der Juli um einen Liter unter dem langjährigen Mittel von 60 Litern. Das Jahr liegt jetzt bei 391 Litern und damit über dem Durchschnitt. Dafür hatte allerdings vor allem der rekordverdächtige Mai mit seinen 150 Litern gesorgt.

„Obwohl die Kartoffel aus Südamerika kommt, Hitze mag sie nicht.“

Gerd Düll

Amt für Landwirtschaft

„Aber unterm Strich herrscht bei uns Wassermangel“, so der Fachmann aus der Mainbernheimer Straße. Geprägt hat den Juni die Hitze und die Trockenheit. Wie Düll sagte, lag die Durchschnittstemperatur mit 21,5 Grad um drei Grad höher als in einem Durchschnitts-Juli. Es waren aber vor allem die hohen Temperaturen – ab dem 17. Juli gab es zehn Tage in Folge über 30 Grad – die für Stress auf den Feldern sorgten. Kartoffeln, Rüben und Sonnenblumen haben unter der Hitze gelitten. Wobei die Kartoffeln, die vor allem im Schwarzacher Becken angebaut werden, die ersten sind, die sichtbare Hitzeschäden aufweisen. „Obwohl die Kartoffel aus Südamerika kommt, Hitze mag sie nicht“, sagte Düll und verwies darauf, dass sie jenseits des Ozeans auf 3000 Metern Höhe angebaut wurde. Auch den Zuckerrüben hat die Hitze nicht gut getan. Wie die die Kartoffel stellen sie vorübergehend das Wachstum ein. Wie für alle Sommerfrüchte war für die Rübe der ganze Verlauf des Jahres alles andere als optimal. Erst lange kalt und trocken, dann die Nässe im Mai und dann wieder trocken. Wie Düll sagte, haben erste Proberodungen bei den Rüben ergeben, dass die Erträge um 30 Prozent geringer ausfallen als im Durchschnitt. Gegenüber dem guten Jahr 2012 sind es sogar 50 Prozent. „Nur den Mais lässt die Hitze kalt“, sagte Düll. Zu den Gewinnern zählt auch das Wintergetreide. Bei Raps, Gerste und Roggen ist alles im grünen Bereich. Die Ernte ist fast abgeschlossen. In den nächsten Tagen wird der Weizen folgen, so Düll.

Äpfel und Zwetschgen dagegen mögen zu viel Hitze nicht. Auch sie leiden unter Sonnenbrand, was zwar den Geschmack nicht beeinträchtigt, wohl aber das Aussehen. Bleibt der Wald, auf den Düll nach einigen Tagen der Entspannung mit einiger Sorge blickt. Der Regen hat die Waldbrandgefahr reduziert. „Wenn es am Wochenende wieder heiß wird, fliegen die Luftbeobachter wieder“, ist sich Düll sicher.

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