Klemens Stockmann und Norbert Michels von der Stadtgärtnerei sorgen für einen stufenfreien Zugang zur Urnenwand im Alten Friedhof.
Ludwig Gleinser freut sich. Der Kitzinger hat in den vergangenen Wochen erlebt, wie reibungslos und zügig eine Bürgerbitte umgesetzt werden kann. Nun gelangt jedermann problem- und gefahrlos an die Urnenwand im Alten Friedhof, auch Rollstuhl- und Rollatorfahrer.
Letztere mussten sich vorher – teils in waghalsigen Aktionen – die Treppe hinabrollen lassen, die zu den Urnennischen führt. „Und anschließend mussten sie ja irgendwie wieder hinaufkommen“, berichtet Ludwig Gleinser, der in der Stadt aufgewachsen ist, nun aber in der Siedlung lebt. Er ist oft im Alten Friedhof unterwegs, manchmal gemeinsam mit einem guten Bekannten, der auf einen Rollator angewiesen ist. „Der hat sich immer richtig schwer getan, wenn er die Urne von Angehörigen besuchen wollte“, berichtet Gleinser.
Weil er fand, dass das auf Dauer „kein Zustand“ ist, wandte er sich an seinen Bekannten Reinhard Faltermeier. Der informierte seinerseits den Vorsitzenden seiner Wählervereinigung „ProKitzingen“, Franz Böhm, der zugleich Vorsitzender der Interessengemeinschaft Alter Friedhof ist. Böhm gab Gleinser recht. Gemeinsam mit den Stadtgärtnern suchte man nach einer Möglichkeit, einen stufenlosen Zugang zur Urnenwand zu schaffen.
Die Stadtgärtner Norbert Michels und Klemens Stockmann hatten schließlich die Idee, direkt neben der bestehenden Treppe eine behindertengerechte Auf- und Abfahrt zu bauen.
Gesagt, getan: Im Rahmen ihrer Instandsetzungs-Arbeiten im Alten Friedhof gingen die beiden Männer ans Werk. Zweieinhalb Tage benötigten sie, bis neben der Treppenmauer aus Granit eine zirka einen Meter breite Rampe mit sechsprozentiger Steigung entstanden war. „Der Unterbau besteht aus verdichtetem Mineralbeton, auf den wir Split aufgebracht haben, damit es im Winter keine Glättegefahr gibt“, informiert Stockmann. „Als Begrenzung haben wir eine Muschelkalkmauer gesetzt.“
Da in unmittelbarer Nähe eine prachtvolle Linde steht, mussten Stockmann und Michels das Erdreich im Wurzelbereich in echter Handarbeit ausgraben. „Das war nicht ganz einfach, da muss 'mer schon ein bissle vorsichtig sein.“