Fast 1200 Einwohner hat Buchbrunn, und das ist mehr als die meisten Leute denken. Über die letzten Jahre gesehen, wächst die Einwohnerzahl stetig an, auch wenn es hin und wieder ein kleines Minus gab. Die letzten der etwa 40 Bauplätze im Baugebiet Hans-Gernert-Straße wurden vor einigen Jahren verkauft, jetzt wird ein neues Baugebiet ausgewiesen. Ende des Jahres sollen die 14 Plätze für Einheimische bebaubar sein. „Neun wollen nächstes Jahr schon bauen.“
Im Innenort gibt es einige Leerstände, zwei davon hat die Gemeinde gekauft. In einem sind derzeit Asylbewerber untergebracht, wodurch die ursprüngliche Planung, das Anwesen für Bauplätze abzureißen, sich verzögert. Auch für einen weiteren Leerstand im Altort gibt es laut Hermann Queck Überlegungen, ein Konzept zu erstellen, das jungen Leuten das Bauen ermöglicht.
Nicht nur dadurch wird sich das Ortsbild von Buchbrunn in Zukunft verändern, sondern auch durch die Dorferneuerung. Das Rathaus und den Dorfplatz hat die Gemeinde schon vorher saniert beziehungsweise umgestaltet. Über das Förderprogramm kommen jetzt der Platz um den Dorfladen sowie der Bereich um das Rathaus und die anliegenden Gemeindehäuser an die Reihe. 860 000 Euro wird das Amt für ländliche Entwicklung für die Dorferneuerung Buchbrunn beisteuern, die Gemeinde zahlt den gleichen Beitrag.
Die Maßnahmen der Dorferneuerung sind nicht die einzigen Ausgaben, die auf Buchbrunn zukommen. Das Baugebiet kostet viel Geld und für die Erneuerung der Heizung in der Schule stehen 75 000 Euro im Haushalt 2016. Zudem wird der Kindergarten wohl erweitert werden müssen. Derzeit gibt es dort zwei Gruppen und eine Kleinkindgruppe. „Aber wahrscheinlich brauchen wir eine zweite“, so Hermann Queck. Die Kirche als Träger soll ermitteln, was für den Kindergarten benötigt wird, zugleich hat die Gemeinde 300 000 für eine Erweiterung in den Haushalt eingestellt.
„Vor 20 Jahren wurde es versäumt, ein Gewerbegebiet an der Autobahn
auszuweisen.“
Hermann Queck, Bürgermeister
Die Gemeinde ist bestrebt, die Ausgaben im Rahmen zu halten. „Wir versuchen weiter, sparsam zu sein. So wie schon mein Vorgänger und mein Vorvorgänger“, sagt der Bürgermeister. Doch was gemacht werden muss, wird gemacht. „Schließlich bringt die Dorferneuerung dem Ort ja auch etwas, genauso wie ein Kindergartenanbau.“
Die Gewerbesteuereinnahmen in Buchbrunn sind gering, denn es gibt zwar einige Kleingewerbe-Betriebe, aber kein extra Gewerbegebiet. „Vor 20 Jahren wurde verschlafen, ein solches Gebiet an der Autobahn auszuweisen“, findet Queck, sieht aber auch die andere Seite der Medaille: „Dann würde den Landwirten Fläche fehlen.“ Sieben Landwirte gibt es im Ort noch und auch mehrere Winzer. Drei von ihnen bauen ihren Wein selbst aus. Dass sich bei der landwirtschaftlichen Nutzung in naher Zukunft etwas ändert, glaubt der Bürgermeister nicht: „Die Landwirte, die da sind, werden die nächsten zehn, 20 Jahre bleiben.“
Große „Aufreger“ gibt es in Buchbrunn nicht. Das Parken ist immer mal wieder Thema in der Bürgerversammlung. „Ein bisschen ein Luxusproblem“, findet Hermann Queck, schließlich sind elf gemeindeeigene Parkflächen ausgewiesen, die nur nicht jeder nutzen mag, weil er dann etwas weiter laufen müsste. Dass die Wassergebühr erhöht wurde, ist eher eine finanztechnische Sache: Laut gesetzlicher Vorgabe muss das herrschende Minus ausgeglichen werden. „Vor einigen Jahren war es gerade andersrum: Da mussten wir den Wasserpreis senken, weil wir zu viele Rücklagen hatten.“ Die Kanäle wurden 2008 befahren, große Schäden traten dabei nicht auf. 2018 folgt die nächste Untersuchung. „Da sieht man, ob wir eventuell was machen müssen.“ Ein Dauerthema ist dagegen die Debatte mit der Stadt Kitzingen wegen der Zweckvereinbarung zur Nutzung der Kläranlage. Seit 2001 zieht sich der Streit schon hin. Man kann sich über die Einwohnergleichwerte nicht einigen. Ein Problem, das sich Buchbrunn mit einer Reihe anderer Gemeinden teilt.
Buchbrunn
Buchbrunn gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Kitzingen und hat 1113 Einwohner (Stand Dezember 2014). Im Ort gibt es einen Kindergarten sowie eine Grund- und Mittelschule, wobei nur die Mittelschüler in Buchbrunn unterrichtet werden. Durch den Bahnhaltepunkt Buchbrunn-Mainstockheim sowie die Nähe zum Autobahnkreuz Biebelried ist der Ort verkehrstechnisch sehr gut angebunden. Die Nahversorgung ist durch den Dorfladen „Kummrei“ gesichert, der im Mai 2014 eröffnet wurde. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde und der Bürger, die sich über eine Gesellschaft am Laden beteiligen. Seit 2014 ist Hermann Queck Bürgermeister von Buchbrunn.