Manche Begegnungen wühlen einen auf. Manche Gespräche lassen einen lange nicht los. Kann es wirklich sein, dass mitten unter uns Menschen wohnen, die kein warmes Wasser haben? Die kaum auf die Toilette gehen können, weil deren Sitz so niedrig ist, dass die halb gelähmten Knie sich nicht genügend abknicken lassen? Ein Besuch im Kitzinger Notwohngebiet zeigt: das ist Realität.
Vor dem Haus in der Egerländer Straße hängen seit Tagen mehrere große Plakate. Auf denen stehen Sätze wie: „Wir möchten auch gerne duschen.“ Oder: „Menschenwürdige Zustände auch für Menschen wie uns.“
Telefonisch haben wir einen Ortstermin vereinbart. Zum angegebenen Zeitpunkt stehe ich allein in der Egerländer Straße. Da hinten, am nächsten Wohnblock, schleicht einer ums Haus. „Können Sie mir sagen, wo ich den Plakate-Schreiber finde?“, frage ich. „Der ist vorhin weggegangen.“ Warum? Schulterzucken. Vielleicht hat ihn plötzlich doch der Mut verlassen, sich öffentlich zu „outen“. „Und Sie?“, frage ich den Mann. „Ich habe auch keine Dusche, nicht einmal eine Herdplatte oder einen Kühlschrank.“
Karl-Heinz Gerber, so stellt es sich im Gespräch heraus, ist 49 Jahre alt, ein gebürtiger Marktbreiter. Er hat offenbar psychische Schwierigkeiten und lebt seit einigen Jahren in der Egerländer Straße 24. Seine Eltern sind tot, Geschwister hat er nicht. Warmes Essen bekommt er nur, wenn die Nachbarin ihn aus Mitleid einlädt. Warum sein Betreuer das zulässt? Karl-Heinz Gerber zuckt die abgemagerten Schultern. So sei halt der Standard „für Leute wie uns“.
In dem Moment kommt ein Mann mit Rollator um die Ecke. Er stellt sich als Philipp Sell vor, wohnt im Nachbarhaus. „Wenn Sie wollen, können Sie auch in meine Wohnung mal reinschauen“, sagt er freundlich. Gemeinsam gehen wir zur Egerländer Straße 22, der Rollator lässt sich nur mühsam über die aufgeplatzten Bodenplatten schieben.
Warum er hier wohnt? Sell räuspert sich und erzählt, dass er früher als privater Schrotthändler gearbeitet hat. Er war mehrfach verheiratet, aber nie dauerhaft. Vorsorge fürs Alter hat er nicht getroffen. Vor drei Jahren bekam er einen Schlaganfall, dann noch einen. Seitdem fällt ihm das Laufen schwer. Außerdem plagt ihn Asthma. „Wohin hätte ich sonst gehen sollen?“
Wir sind an einer Treppe angelangt, die zu einer stählernen Haustür führt. „Don't eat yellow snow“ (Esse keinen gelben Schnee) hat jemand an die Wand gepinselt. Philipp Sell stellt den Rollator neben der Treppe ab – die paar Stufen schafft er noch ohne. Zum Glück. Denn das so genannte Bad, das sich rechts hinter seiner Wohnungstür auftut, ist so winzig, dass man es mit Rollator nicht betreten könnte. Die einzigen Gegenstände in dem Kabuff, von dessen Wänden der Putz abplatzt, sind eine Toilette ohne Sitz und gegenüber ein kleines Waschbecken. Einen Boiler für Warmwasser oder gar eine Dusche gibt es nicht.
Wie er so zurechtkommt? „Bis vor einiger Zeit hat mich meine Schwester aus Rödelsee zum Baden mitgenommen“, erzählt der 68-Jährige. „Aber jetzt schaffen die Beine es nicht mehr über den Wannenrand.“ Mit 370 Euro Grundsicherung schlägt sich der Mann, dessen Jacke auch schon bessere Tage gesehen hat, durchs Leben. Ob er nicht wenigstens eine Pflegestufe beantragen kann? Sell winkt ab. „Das haben die abgelehnt.“
Weder Sell noch Gerber haben die Plakate geschrieben, dennoch teilen sie deren Aussage. Als sie sich gerade vor einem der Schilder fotografieren lassen, kommt ein junger Mann auf dem Fahrrad herangebraust. „Ich stell' mich auch mit aufs Bild. Hab' auch keine Dusche!“, ruft er.
Das sind Menschen die dort wohnen ohne auch nur eine Sekunde dafür zu arbeiten!!! Was erwarten die denn?ahrelang schwarz gearbeitet und jetzt is er selbst dafür zu faul und meckert über das was er fürs nichts tun in den Hintern gepudert bekommt!! Keiner hindert diese Leute daran arbeiten zu gehen!!! Der alte Mann tut mir leid.... Aber auch der hätte fürs Alter vorsorgen müssen.... Das müssen wir alle!! Abgesehen davon ist das eine notunterkunft die Leute sollen da überhaupt nicht jahrelang wohnen!!! Das ist für übergangssituationen!!! Heutzutage gibt es einen Mindestlohn selbst ohne Schulabschluss und so weiter ist es möglich für sich selbst zu sorgen!!! So.schlimm.Kann es ja nicht sein wenn man immernoch zu faul.Zum arbeiten ist.... Und was hat das ganze mit den Armen asylanten zu tun die teilweise in zelten Leben?
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da hier eine Sache passiert, welche ich absolut nicht gut finde.
Wenn man (nach meiner Meinung hier zu Unrecht vermischt) von Scheinasylanten und Wirtschaftsflüchtlingen redet, muss man auch über Leute reden, welche ihr Elend selbst verschuldet haben. Unsere sozialen Systeme wurden geschaffen für unverschuldet in Not geratene Menschen. Menschen, deren langjährige Lebensgestaltung bewußt keine z. B. Altersversorgung vorgesehen haben sind für diese Systeme nicht vorgesehen. Selbst Grundsicherung hätten diese nach meinem Dafürhalten nicht verdient.
Die wirklich Bedürftigen können wir nicht mehr unterscheiden von den "Schmarozern". Ein Schmarozer ist für mich, wer schon in der Schule faul war, keine beruflichen Fähigkeiten erworben hat und dann auf Kosten der Allgemeinheit Forderungen stellt. Zwei fast identische "Karrieren" aus meinem Schuljahrgang begannen mit ausgeprägter Faulheit in der Schule und ohne Berufsausbildung, setzten sich fort in Gelegenheitsjobs mit Stempelpausen und gingen über in vorgespielter Erwerbsunfähigkeit mit EU Rente. Die Vitalität nahm nach dem Rentenbescheid wieder zu, dass sich auch noch (man hatte ja Zeit) ausgiebig der Schwarzarbeit widmen konnte. Die wirklich in Not geratenen dürfen derweil zusehen, wie ihre Versorgungsleistungen dahinschmelzen.
Natürlich kann ich nicht jedem Menschen vorwerfen, dass er nicht wie viele meiner Generation einen guten Schulabschluss und eine gute Berufsausbildung angestrebt, eine Familie gegründet, ein Haus gebaut, Jahrzehnte auf "Urlaub" verzichtet (schon gar nicht 2 bis 3 mal im Jahr) und eine Altersversorgung aufgebaut hat. Gerät einer dieser Generation in eine schwere Krise, wird ihm zunächst das meiste wieder abgenommen. Das ist dann die schweigende Mehrheit, die geduldig erträgt, bis eines Tages der Laden auseinanderfliegt, dann müsste man im Nachhinein zu ihnen sagen. Hässte wenigstens gelebt........
Bereit jetzt kollabiert das Schulsystem. Gewalt, - drohungen und unsittliches Verhalten der "Flüchtlinge" sind auf den Pausenhöfen alltäglich. Aber das Geld wird reingebuttert. JETZT gibt es ja plötzlich 1700 neue Lehrerstellen für "Flüchtlinge", die es vor Jahren für unsere Kinder nicht gegeben hat, als wir darum schrien unsere Kinder besser zu fördern. LEUTE WACHT AUF - und das sage ich als "Insider". So, und wer denkt an "unsere" Armen?
fast schämen wie Deutsche Bürger vernachlässigt werden.
Aber nach außen bunt und willkommen reagieren bringt mehr Aufmerksamkeit. ZUM KOTZEN !