Ein Festbesuch vor einigen Jahren wurde einer Frau aus dem Landkreis zum Verhängnis. Ein Mann, der sie mit K.o.-Tropfen betäubte, brach nachts in ihre Wohnung ein, hielt sie dort gefangen und vergewaltigte sie mehrmals.
Nichts ist mehr, wie es vorher war. Das sagt eine Frau im Alter von knapp 40 Jahren. Die Landkreis-Bewohnerin besuchte zusammen mit einer Freundin und einem befreundeten Ehepaar ein Fest mit Bierzeltbetrieb in einem Nachbarort. Als sie am nächsten Tag erwachte, begann für sie der Horror, der sie noch heute verfolgt - vielleicht ihr ganzes Leben lang.
Festbesuch verläuft harmlos
Lena* (*Name von der Redaktion geändert) war zusammen mit ihrer Freundin mit ihrem Auto zu dem Fest gefahren, um dort ein befreundetes Ehepaar zu treffen. "Es war ein warmer Sommerabend. Wir waren eine lustige Runde am Biertisch, haben uns gut amüsiert und viel gelacht", sagt Lena. Mit am Tisch saßen drei Männer, die sich zeitweise in die Unterhaltung mit einmischten. Zumindest einen der Männer schien das ihr bekannte Ehepaar zu kennen.
"Wir hatten mit ihnen angenehme Gespräche, da sie höflich und nett waren", so Lena. Da sie mit ihrem Auto gekommen war, wollte sie sich mit dem Trinken von Alkohol zurückhalten. Aber ihre Freundin bot ihr an, sie nach Hause zu fahren, da sie sich an diesem Abend nicht ganz wohl fühlte und keinen Alkohol trinken wollte. Lena willigte ein und hat deshalb an diesem Abend zwei Bier getrunken.
"Meine Freundin und ich gingen, kurz bevor wir vor Mitternacht nach Hause fahren wollten, noch zur Toilette." Dann hätten sie ihre Getränke ausgetrunken und sich von dem Ehepaar verabschiedet. Lena erinnert sich, dass sie sich hierbei etwas benommen fühlte, obwohl kurz vorher noch alles in Ordnung war. Sollte das von den zwei Bieren kommen?
Ob die drei Männer um diese Zeit noch am Tisch saßen, konnte sie gar nicht mehr sagen. "Meine Freundin stützte mich, als wir zum Auto gingen, und nachdem wir eingestiegen waren, hatte ich nur noch ganz wenig Erinnerungen, wie wir nach Hause gekommen sind. Ich weiß noch vage, dass mich meine Freundin an meine Wohnungstür brachte und erst ging, als ich in der Wohnung war, wo ich mich dann noch in meinen Kleidern schlafen legte", erinnert sich Lena.
Der Horror am Morgen
Was in dieser Nacht passiert ist, kann Lena nur ahnen und aufgrund späterer Erkenntnisse rekonstruieren. Als sie am nächsten Morgen aufwachte, lag sie nackt in ihrem Bett. "Alles erschien mir so unwirklich, und auch in der Nacht hatte ich manchmal unterschwellig das Gefühl, nicht alleine zu sein", sagt Lena mit betrübter Stimme. Irgendetwas schien anders in ihrer Wohnung. Als sie ein Klappern hörte, dass aus Richtung ihrer Küche kam, sei sie total erschrocken. "Ich bin aufgestanden und habe mir schnell etwas übergezogen, mein Herz schlug mir bis zum Hals", sagt Lena und man merkt ihr an, dass es sie noch heute belastet. Es kam noch schlimmer. Aus der Küche kam einer von den Männern, die am Abend zuvor mit ihr und ihren Bekannten am Biertisch gesessen hatten.
"Mir schoss es durch den Kopf, wie dieser Mann in meine Wohnung kommen konnte. Von der Freundlichkeit des Vorabends war bei ihm nichts mehr zu erkennen." Er stellte eine Kaffeetasse, die er in Händen hielt, weg und packte sie mit seinen Händen fest an ihren beiden Oberarmen, so dass diese schmerzten. "Na, hat es dir heute Nacht mit mir gefallen?", fragte er zynisch mit einen Blick, "den ich mein Leben lang wohl nicht vergessen werde". War er die ganze Nacht in der Wohnung? Was war geschehen? Gedanken, die ihr blitzartig durch den Kopf schossen.