Marktrodach will gemeinsam mit Presseck am Fuß der Radspitze eine Erholungseinrichtung für Einheimische und Gäste schaffen.
Veronika Schadeck Wenn es klappt, wird in Marktrodach etwas bisher Einzigartiges für Familien geschaffen. Die Marktrodacher wollen als Partner zusammen mit der Frankenwaldallianz auf einer 2000 Quadratmeter großen Fläche am Fuße der Radspitze einen Themenspielplatz errichten. Rund 250 000 Euro sollen hierfür investiert werden. Dabei erwartet die Gemeinde eine Förderung aus Leadermitteln in Höhe von circa 70 Prozent. Der Marktgemeinderat gab am Dienstagabend in seiner Sitzung mit drei Gegenstimmen grünes Licht und beauftragte die Verwaltung, für die weitere Umsetzung des Projekts ein geeignetes Planungsbüro zu ermitteln.
Zuvor berichtete Bürgermeister Norbert Gräbner (FW/ÜWG) darüber, dass sich die Märkte Presseck (Landkreis Kulmbach) und Marktrodach bereits seit einigen Jahren zur sogenannten Frankenwaldallianz zusammengeschlossen haben. Ziel hierbei ist es, rund um die Radspitze Erholungseinrichtungen für die heimische Bevölkerung zu schaffen und gleichzeitig damit auch den Tourismus anzukurbeln.
Der Löwenanteil des Projekts soll auf dem Pressecker Gemeindegebiet realisiert werden. Dies seien unter anderem ein Wasser-Naturerlebnisplatz und ein Barfußpfad mit Niederseilklettergarten. Auf dem Gebiet von Marktrodach soll nun ein Themenspielplatz im Rahmen der Leader-Förderung entstehen.
Tina Neder vom Architekturbüro Schöttner stellte den ersten Entwurf vor. Demnach sind neben Spielgeräten, Rutschen und Klettermöglichkeiten auch Sinnes- und Lehrpfade vorgesehen. Es gehe darum, die Sinne wie Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten zu sensibilisieren. Weiterhin sollen unter anderem eine Blumenwiese und ein Sandplatz angebracht werden.
Ewald Müller (ÜWG/FW) wies darauf hin, dass ein Spielplatz mit einer 2000 Quadratmeter großen Fläche auch einen immensen Unterhaltsaufwand verursache. Roland Pompe (MfM) schlug vor, hiesige Vereine bei der Pflege des Areals mit einzubinden.
Thomas Hümmrich konnte nicht nachvollziehen, warum nun für die Planung in einer Ausschreibung ein weiteres Büro gesucht wird. Diesbezüglich erklärte der Kämmerer Andreas Buckreus, dass das Architekturbüro Schöttner nur einen Vorentwurf gefertigt habe, nun müssten Details ausgearbeitet werden.
Badsanierung oder Neubau?
Ein weiteres Thema war die Sanierung beziehungsweise ein Ersatzneubau des Freibades. Das Gremium beauftragte die Verwaltung für eine Bewerbung im neu aufgelegten Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur". Zuvor stellte das Kulmbacher Planungsbüro Plafog zwei mögliche Varianten vor. Bei der einen würde das bestehende Schwimmbecken in seiner bisherigen Größe bestehen bleiben. Der Plafog-Vertreter machte aber keinen Hehl daraus, dass er eine Freibadeinrichtung mit einem Schwimmerbecken, einem Erlebnis- und einen Kinderbecken befürworten würde. Bei dem etwa 1,80 bis zwei Meter tiefen Becken könnten Wettkämpfe durchgeführt werden. Das 140 Quadratmeter große Erlebnisbecken könnte mit Sprudelliegen versehen werden. Beim 32 qm großen Kinderbecken hielt er ein Sonnenschutzsegel für angebracht, zudem sollte der Außenbereich mit Sitzgelegenheiten für die Eltern ausgestattet werden.
Carmen Ernst wies darauf hin, dass im bestehenden Freibad Kinderschwimmkurse abgehalten werden. An denen nehmen auch kleinere Kinder teil. Sie hatte Bedenken dahingehend, dass die Wassertiefe im Schwimmerbecken die Jüngsten davon abschrecken würde. Dies solle auf keinen Fall passieren. Thomas Hümmrich fragte an, wie viele Bürger sich bei einem Ersatzneubau auf dem Areal aufhalten könnten. Der Bürgermeister ergänzte, dass bei schönem Wetter das Rodach Beach teilweise bis zu 800 Besucher zählen konnte. Das soll auch künftig möglich sein.
Sollte nun die Bewerbung beim Bundesprogramm für Schwimmbäder erfolgreich sein, so könnten die Marktrodacher mit einer rund 45-prozentigen Förderung rechnen. Gräbner wies darauf hin, dass Kommunen mit einer finanziellen Notlage mit 90 Prozent rechnen könnten. Von den rund 600 Millionen Euro aufgelegten Programm stünden noch 400 Millionen Euro zur Verfügung. Das sei nicht viel in Anbetracht dessen, dass dieses Geld bundesweit für die Sanierung von Schwimmbädern eingesetzt werden soll.
Hirtensteg-Freigabe noch 2020
Am Anfang der Sitzung teilte der Bürgermeister mit, dass der Hirtensteg noch in diesem Jahr begehbar sein wird. Er bat das Gremium, dass bei der Farbgestaltung des Brückengitters die Wünsche der Anlieger berücksichtigt werden. Demnach wird das Brückengelände in Rot gehalten. Roland Pompe (MfM) meinte, dass man diesen Wunsch akzeptieren sollte, was auch die Zustimmung des Gremiums fand.