Die Montessorischule möchte ihr Außengelände durch Hochbeete und einen Lehmbackofen aufwerten.
In der Sitzung des Herzogenauracher Bauausschusses gab es keinerlei Konfliktpotenzial, so dass die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung in genau 14 Minuten abgewickelt werden konnte. Bürgermeister German Hacker (SPD) hatte eine kurze Sitzung vorausgesagt und war dann aber selbst etwas überrascht, wie reibungslos das Treffen verlief und wie bald er einen schönen Abend wünschen konnte. Die Tagesordnung mit elf Punkten war überschaubar und es gab bei einzelnen Punkten mal die eine oder andere Verständnisfrage, aber dann einvernehmliche Zustimmung.
Am schnellsten waren die sieben Bauvorhaben abgehakt, die im Freistellungsverfahren behandelt werden konnten. So der Neubau von zwei Einfamilienhäusern an der Bertolt-Brecht-Straße sowie ein Einfamilienhaus an der Graf-von-Stauffenberg-Straße. Bei allen Bauvorhaben wurde bei der Anlage von Stellplätzen empfohlen, eine angemessene Anzahl derart zu gestalten, dass sie den Anforderungen als E-Tankstelle genügen.
Außerhalb der Baugrenzen
Unter das Genehmigungsfreistellungsverfahren fallen auch der Umbau eines Wohnhauses am Schubertring und das Anbringen einer Werbeanlage an der Montessorischule, die an der Westfassade ihr Logo anbringen möchte.
Für die geplante Errichtung von baulichen Anlagen wie Hochbeeten, Lehmbackofen und die Überdachung eines Carports musste die Montessorischule für ihre Jugendschule allerdings einen Antrag für Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes einreichen. Diese Anlagen sollen nämlich außerhalb der Baugrenzen im Schulgarten in der Nähe der Kleintierzüchter entstehen. Die Jugendschule, die vor einigen Jahren gegründet wurde, richtet sich vor allem an die Schüler der siebten und achten Jahrgangsstufe. Die Jugendlichen verbringen einen Teil der Schulzeit auf einem Grundstück, das sie als "Schulgarten" bewirtschaften und auch selbst pflegen. So können Lehrplaninhalte auf dem Grundstück nicht nur theoretisch erarbeitet werden, sondern die Jugendlichen erhalten einen unmittelbaren Bezug zur Lebenswirklichkeit und entwickeln dabei auch unterschiedliche Projekte.
Auch der Neubau einer Trafostation der Stadtwerke in der Nähe der Beethovenstraße fiel unter das Genehmigungsfreistellungsverfahren.
14 neue Wohnungen
Die geplante Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit 14 Wohnungen an der Bertolt-Brecht-Straße entspricht allerdings nicht den Festsetzungen des Bebauungsplanes "Wohngebiet Herzo Base", die Befreiungen wurden aber befürwortet. Wie der Bürgermeister erklärte, wurde das Vorhaben und die Befreiungen mit dem Planungsamt abgesprochen. Unter anderem geht es um eine geringfügige Überschreitung der Baugrenzen und der Baulinie durch ein Vordach und einen Balkon. Auch der geforderte Mindestabstand der Tiefgarage zur öffentlichen Straßenverkehrsfläche von 1,50 Metern kann wegen der Lüftungsschächte nicht eingehalten werden.
Der Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport am Sudetenring entspricht ebenfalls nicht den Festsetzungen des Bebauungsplanes "Niederndorf-Nord", die Befreiungen zum Kniestock und der Dachneigung sowie für zwei Vollgeschosse statt einem Vollgeschoss wurden befürwortet. Auf Nachfrage aus dem Gremium erklärte Susanne Strater vom Planungsamt, dass sich das zweite Vollgeschoss wegen des höheren Kniestocks der geänderten Dachneigung ergibt, sich aber an den Maßen des Hauses wenig ändern würde.
Für unbedenklich hält das Planungsamt auch eine Nutzungsänderung eines bestehenden Gebäudes an der Bergstraße, in dessen Kellerräumen ein Friseursalon eingerichtet werden soll.