Keine Wartehäuschen an den Busstopps, das Thema wurde im Großenseebacher Gemeinderat thematisiert. Mit einem erfreulichen Ergebnis für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs. In Zukunft gibt es an drei Stationen mehr Schutz.
Nach einer knappen Stunde waren die elf Tagesordnungspunkte der öffentlichen Gemeinderatssitzung unter Leitung von Bürgermeister Jürgen Jäkel (MfG) abgearbeitet.
Einer der spannenden Anträge war die Frage, wie die Ortsvertreter sich zu einem Antrag der MfG-Fraktion stellen. Denn diese wollte drei Wartehäuschen an den Bushaltestellen in Richtung Weisendorf gebaut wissen. An den Haltestellen "Sportplatz", "Hauptstraße" und "Am Vogelherd" sollen durch die Bauten vorwiegend Schüler als auch Senioren ausreichend vor der Witterung geschützt und ihnen das Warten erleichtert werden.
Die Verwaltung hatte zwischenzeitlich bei der Firma Pönicke Wartehallenbau aus Ballenstedt ein Angebot eingeholt. Diese hat bereits die bestehenden Unterstände auf Höhe des FSV-Sportgeländes und auf Höhe "Am Vogelherd" geliefert und errichtet. Bei der Abstimmung befürwortete das Gremium die Aufstellung der drei Wartehäuschen und beauftragte die Verwaltung die entsprechenden Angebote einzuholen.
Ein ganz anderes Thema war die Sanierung von Räumen im Kindergarten. Im Juli beschloss der Gemeinderat einen Antrag auf Umbaumaßnahmen und die Schaffung von weiteren Sanitäranlagen im Kindergarten. Nun stellte die Kindergartenleitung den Antrag, auch den Gruppenraum der Käfergruppe zu sanieren. So wie bei der Eulengruppe soll ebenfalls eine Schallschutzdecke eingebaut und der Raum klimatisiert werden. Im Antrag wurde auch auf die schadhaften Fenster hingewiesen.
Schlechte Wege
Bürgermeister Jürgen Jäkel erläuterte: "Für das Klimagerät der Eulengruppe wurden 8500 Euro bezahlt und der Einbau der Schallschutzdecke kostete knapp 16 000 Euro." Nach einer kurzen Diskussion wurde die Verwaltung beauftragt die entsprechenden Kostenangebote einzuholen und zur nächsten Sitzung einen Beschluss vorzubereiten.
Dem Antrag der CSU-Fraktion auf Wegesanierung in der "Reihenhaussiedlung" mochte die Mehrheit des Gemeinderates nicht folgen. Mit Fotos erläuterte der CSU-Fraktionsvorsitze Jan Kracker den schlechten Zustand des Weges. Die Verwaltung bestätigt zwar, dass es durch Wurzelwerk zu Erhebungen und Absenkungen gekommen sei, die Hinweise auf Unfallgefahren und zu erwartende Schäden an Privatgrundstücken lässt die Verwaltung allerdings nicht gelten. Sie vertritt die Meinung, dass die geforderte Grundsanierung aller Gehwege im dortigen Bereich, die Oberflächenwasserschächte und die Verlegung von Leerrohren nicht erforderlich seien. Eine Anfrage beim Ingenieurbüro ergab, dass bei einer Sanierung der Wege mit Kosten von rund 200 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden muss.
Bei der in der Diskussion angefragten Trennsystem des Kanals bei einer Komplettsanierung, müsse aber auch in den Privatgrund eingegriffen werden. Es müssten neue Anschlüsse verlegt werden, die dinglich im Grundbuch zu sichern sind. Zudem müsste eine umfangreiche Sanierungsplanung eingeleitet werden. "Auch um eine Bezugsfallwirkung zu verhindern, sollte der Antrag abgelehnt werden", empfahl die Verwaltung. Wegen den zu erwarteten umfangreichen Eingriff in die Wege der Reihenhaussiedlung fand der CSU-Antrag am Ende keine Mehrheit.
Schulunterstützung
Außerhalb der Grenzen Großenseebachs bewegte sich der Zuschussantrag des Liebfrauenhauses zur Förderung der Jugendsozialarbeit. Der wurde mit dem Wissen, dass Großensseebacher Jugendliche in Einrichtungen des Liebfraunhauses untergebracht sind, positiv beschieden. Beabsichtigt ist laut Antrag, mit finanzieller Unterstützung des Freistaates Bayern, des Landkreises und der Einzugsgemeinden eine Sozialarbeiterstelle unter der Trägerschaft des "Puckenhofes" zu finanzieren. Die Einzugsgemeinden sollen sich ausgehend von den jeweiligen Schülerzahlen finanziell beteiligen. Für die Gemeinde Großenseebach würde sich ein Kostenanteil in Höhe von 742 Euro (8 Schüler) für das Schuljahr 2019/20 ergeben.
Die Verwaltung weist darauf hin, dass es sich bei der antragstellenden Schule nicht um die zuständige Sprengelschule, sondern um eine Privatschule handelt. Eine Mitfinanzierung stellt somit ausschließlich eine freiwillige Leistung dar. Der Gemeinderat nahm Kenntnis vom Schreiben des Liebfrauenhauses Herzogenaurach vom 18. September und genehmigt die schülerbezogene Mitfinanzierung einer Stelle für die Jugendsozialarbeit.
Ein weiterer Zuschussantrag der katholischen Filialkirchenstiftung zur Anschaffung einer neuen Orgel wurde ebenfalls befürwortet. Die Investition einer neuen Orgel beträgt knapp 31 000 Euro. Der Antrag wurde bereits im Januar behandelt und zurückgestellt. Seitens der Verwaltung wird vorgeschlagen, eine angemessene Höhe der Förderung in Aussicht zu stellen. Hierbei erscheine eine Förderung in Höhe von 25 Prozent der angefallenen Kosten von 31 000 Euro angemessen und es ergebe sich eine Fördersumme 7750 Euro. Der Gemeinderat genehmigte der katholischen Filialkirchenstiftung einen pauschalen Zuschuss von 8000 Euro. Die Haushaltsmittel werden in Form einer außerplanmäßigen Ausgabe zur Verfügung gestellt.