Eine junge Italienerin arbeitet in der Kita Biberbande auf der Erba-Insel

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Milvia Vecchi hat sich in der Kita Biberbande gut eingelebt.
Milvia Vecchi hat sich in der Kita Biberbande gut eingelebt.
Patrizia Renninger

Personalwerbung im Ausland: In der Johanniter-Kita Biberbande gehört seit einigen Monaten eine italienische Pädagogin zum Team. „Natürlich habe ich ein bisschen Heimweh, das ist normal. Aber ich...

Personalwerbung im Ausland: In der Johanniter-Kita Biberbande gehört seit einigen Monaten eine italienische Pädagogin zum Team.

„Natürlich habe ich ein bisschen Heimweh, das ist normal. Aber ich würde gerne in Deutschland bleiben“, sagt Milvia Vecchi, die seit Herbst zum Team der Kita auf der Erba-Insel gehört. Die 26-Jährige hat in ihrer Heimat Pädagogik studiert und besitzt Berufserfahrung als Erzieherin.

In Deutschland könne sie erst einmal nur als Ergänzungskraft eingesetzt werden. Doch der Fachkräftemangel mache es nötig, ungewöhnliche Wege zu gehen, schreiben die Johanniter in einer Pressemitteilung.

„Der Kontakt zu Milvia entstand über ein europäisches Austauschprogramm für junge Arbeitnehmer. Die Ausschreibung und Vorauswahl hat eine Agentur in Italien übernommen, wir haben die Kandidaten dann bei Bewerbungsgesprächen in Italien das erste Mal persönlich kennengelernt“, erzählt Markus Sperling von den Johannitern.

Gut in der Biberbande eingelebt

Inzwischen hat sich Milvia in Bamberg und in der Biberbande eingelebt. „Milvia passt gut zu uns. Sie ist offen, geht liebevoll mit den Kindern um und ich kann sie aufgrund ihrer Qualifikation sowohl in der Krippe als auch im Kindergarten einsetzen“, sagt Kerstin Kolb, Leiterin der Biberbande und somit zuständig für 82 Kinder.

Der Betreuungsbedarf sei deutlich höher als bei einheimischen Arbeitskräften, sagt Kolb: „Man sollte das nicht unterschätzen. Gerade in der Anfangszeit brauchen Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland viel Hilfe, zum Beispiel bei der Wohnungssuche oder beim Kontakt mit Ämtern. Und auch die Arbeitsweise in der Kita ist bei uns etwas anders als in Italien.“ Das Biberbanden-Team habe sich ins Zeug gelegt, um der neuen Kollegin das Ankommen zu erleichtern: „Neben Teamevents haben wir uns auch in unserer Freizeit mit Milvia getroffen, um ihr beim Einleben zu helfen.“

Höchste Hürde ist die Sprache

Höchste Hürde, um in einem anderen Land Fuß zu fassen, ist

die Sprache. Milvia ist da auf einem guten Weg: Einen sechsmonatigen Deutschkurs hat sie bereits vor ihrer Ankunft besucht, dazu kamen noch einmal drei Monate Deutschunterricht in Bamberg . Inzwischen läuft es mit der deutschen Sprache ganz gut, „aber ich brauche noch Zeit und lerne täglich neue Wörter , speziell auch im Arbeitsumfeld“, erzählt die Italienerin.

Gründe für ihren Schritt, nach Deutschland zu gehen, gibt es mehrere: „Ich wollte Arbeitserfahrung im Ausland sammeln, eine neue Sprache lernen und andere Traditionen und Kulturen kennenlernen.“ Dazu komme die Situation auf dem italienischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslöhne seien niedrig, unbefristete Verträge nicht die Regel und Stellen für Fachkräfte dünn gesät.

Milvia findet, dass die Kitas in Deutschland freier sind in dem, was sie mit den Kindern machen, in den Projekten und Angeboten. Sie sagt, sie lerne hier viel Neues. Doch das gehe sicher auch den kleinen Bibern und dem Team so. „Auch wir bekommen neue Denkanstöße. Das interkulturelle Verständnis in der Einrichtung, bei Kindern, Team und Eltern wird gefördert“, findet Kerstin Kolb. red