Marktgemeinderat Das neue Bauwerk soll deutlich mehr Gewicht tragen können. Das beschloss das Gremium in seiner jüngsten Sitzung.
Veronika Schadeck
Die Brücke über die Rodach bei der Zigeunerschneidmühle in Zeyern war am Mittwochabend das Schwerpunktthema der Gemeinderatssitzung. Die Brücke , die Teil einer Gemeindeverbindungsstraße ist und von der ehemaligen Bundesstraße zur Zigeunerschneidmühle führt, ist in einem schlechten baulichen Zustand. Teile der Hauptbewehrung sind stark korrodiert. Der Beton und das Betongefüge der tragenden Bauteile sind teilweise stark beschädigt. Die letzte Sanierung fand 1962 statt, wobei damals das Eigengewicht der Brücke vergrößert wurde.
Wie Bürgermeister Norbert Gräbner (FW) erklärte, beauftragte die Verwaltung im Januar 2021 das IVS-Büro mit der Nachberechnung der Tragfähigkeit. Die Ergebnisse lagen im Juli 2021 vor. Bei den vorhergehenden Berechnungen seien die Standsicherheit der Brückenplatte mit Querträgern und die Gesamttragfähigkeit des Bauwerks geprüft worden. Er wies darauf hin, dass die Brücke im jetzigen Zustand in keine Brückenklasse nach DIN 1072 eingestuft und lediglich mit leichtem Pkws befahren werden kann. Für den übrigen Verkehr ist die Brücke gesperrt.
Keine Lastenbeschränkung
Bei der Sitzung stellte Markus Albrecht vom IVS-Büro zwei verschiedene Varianten vor. Bei der ersten ging es um eine Sanierung , bei der zweiten um einen Brückenneubau ohne Lastbeschränkung. Diese Maßnahme ist förderfähig. Die Baukosten bezifferte Albrecht mit 900 000 Euro, der Fördersatz liegt bei 75 Prozent. Der Eigenanteil der Gemeinde würde demnach bei 225 000 Euro liegen. Der Marktgemeinderat entschied sich für den Neubau ohne Lastbeschränkung am Standort der jetzigen Brücke zur Zigeunerschneidmühle.
Ein weiterer Punkt war die Genehmigung der Haushaltssatzung. Momentan, so erklärte der Kämmerer Andreas Buckreus, scheine sich die Coronapandemie beim Haushalt schadlos gehalten zu haben. Ob sich Langzeitfolgen ergeben, bleibe abzuwarten. Buckreus bezifferte die Zuführung zum Vermögenshaushalt mit 820 975 Euro, was somit über der ordentlichen Tilgung von 354 430 Euro liegt. Das ergibt eine freie Spitze von 466 545 Euro, mit der Investitionen getätigt werden können. Der Rücklage wurden 211 223 Euro zugeführt. Somit erhöht sich diese auf 1 345 943 Euro. Weder im Vorjahr noch im laufenden Jahr sei eine Kreditaufnahme geplant, erklärte der Kämmerer. Bezüglich Gewerbesteuer sprach er von „einem sehr hohen Niveau“. Rund 1,2 Millionen Euro wurden 2020 damit erzielt. Buckreus wies darauf hin, dass sich aufgrund der guten Finanzzahlen, auch im Bereich der Einkommenssteuer , die Kreisumlage erhöht und die Schlüsselzuweisungen sinken. Da dieser Effekt immer zwei Jahre zurückversetzt wirkt, würden bei einem Rückgang von Steuereinnahmen magere Jahre winken.