In den "Struwwel" wird investiert

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Vor den Beschluss, ihren Investitionsbeitrag für den "Struwwelpeter" zu leisten, machten sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Soziales vor Ort ein Bild vom Jugend- und Kulturtreff. Foto: Veronika Schadeck
Vor den Beschluss, ihren Investitionsbeitrag für den "Struwwelpeter" zu leisten, machten sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Soziales vor Ort ein Bild vom Jugend- und Kulturtreff.  Foto: Veronika Schadeck

Grünes Licht gab es am Montagabend bei der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Soziales für Investitionen in den Jugend- und Kulturtreff Struwwelpeter. Zwischen 250 000 und 300 000 Euro sollen noch...

Grünes Licht gab es am Montagabend bei der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Soziales für Investitionen in den Jugend- und Kulturtreff Struwwelpeter. Zwischen 250 000 und 300 000 Euro sollen noch in diesem Jahr unter anderem in die Erneuerung der Fenster, in Reparaturmaßnahmen und in die Heizung investiert werden. Die Stadt, die neben dem Landkreis und dem Jugendamt der Erzdiözese Bamberg als Träger des "Struwwels" fungiert, wird nun anteilig ihren finanziellen Beitrag dazu leisten.

Der Leiter des Jugendtreffs, Samuel Rauch, gab einen Überblick über die Personalstrukturen und Projekte. So können Jugendliche im Café in lockerer Umgebung Leute kennenlernen, sich austauschen. Weiterhin werden Workshops zu verschiedenen Themen.

Rauch sprach von einem kleinen Team von Festangestellten und von rund 60 Ehrenamtlichen, die sich in sieben verschiedenen Teams engagieren. Beispielsweise gehe es darum, sich auch außerhalb des Jugendtreffs nützlich zu machen, Menschen mit Behinderung zu unterstützen, Präventionsarbeit zu leisten, beispielsweise wenn es um Drogen geht. Engagiert wird sich unter anderem auch im internationalen Schüleraustausch, bei der Ausrichtung von Kindergeburtstagen. Zudem wird auch Kulturarbeit geleistet. In diesem Zusammenhang nannte Rauch das Afrikafest und die Veranstaltung "Die Festung rockt!". Rauch bedankte sich abschließend bei den drei Trägern des "Struwwelpeters": "Das ist eine stabile Trägerschaft, die sich bewährt hat."

Elisabeth Hoffmann (Grüne) sprach von einem pädagogischen Konzept, das Freiraum für Jugendliche schafft, die etwas bewirken können: "Das sind Voraussetzungen, um später mal Verantwortung zu übernehmen." Markus Oesterlein (CSU) äußerte anerkennende Worte wegen des vielfältigen Angebots. Er habe großen Respekt von der Leistung des "Struwwels" und für die Organisation für "Die Festung rockt!". Heinz Hausmann (CSU) bezeichnete das Jugendcafé als ein "Zuhause für Jugendliche". Marina Schmidt (SPD) regte an, noch mehr die Heranwachsenden aus den Stadtteilen beim Jugendtreff miteinzubinden.

Jugend bekommt eine Stimme

Ein weiterer Punkt war die Errichtung eines Jugendparlaments. Dieses soll die Interessen der Jugend in Kronach vertreten. Das beschloss der Ausschuss ohne Gegenstimme. Allerdings müssen noch Fragen wie die Höhe der Finanzausstattung, die Alterszielgruppe und ob ein passives und aktives Wahlrecht gelten soll, geklärt werden. "Wir wollen der Jugend eine Stimme geben", sagte Jörg Schnappauf von der Finanzverwaltung. Zudem erhalten die Heranwachsenden einen Einblick in die Politik der Erwachsenen. Die Aufgaben des Parlaments werden unter anderem die Teilnahme an regelmäßigen Sitzungen, Entscheidungsempfehlungen an den Stadtrat bei Themen, die Jugendliche betreffen, das Verwalten des eigenen Etats, Durchführung von eigenen Projekten und Öffentlichkeitsarbeit in den Social-Media-Kanälen sein.

Wie Schnappauf weiter erklärte, soll das Jugendparlament alle zwei Jahre neu gewählt und aus neun Jugendlichen (das Alter wird noch festgelegt) bestehen. Demnächst sollen die wahlberechtigten Jugendlichen von der Stadt eine Einladung für eine Nominierungsversammlung erhalten. In dieser soll die Kandidatenliste festgelegt werden. Jede wahlberechtigte Person verfügt über neun Stimmen, wobei einzelne Kandidaten mit bis zu drei Stimmen bedacht werden können. Jugendbeauftragter Oesterlein begrüßte ein Jugendparlament und schlug vor, die Schulen mit einzubinden.

Kronach bleibt "fair"

Ohne Gegenstimme sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses dafür aus, die Verlängerung der Auszeichnung "Faire Stadt Kronach" für weitere zwei Jahre zu beantragen. Wie Bürgermeisterin Angela Hofmann erklärte, wolle die Stadt einen aktiven Beitrag leisten, um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen in den Herstellerländern und damit ein Bewusstsein für ein gerechtes Wirtschaftssystem zu schaffen. Sie wies darauf hin, dass es bei der Bewerbung damals im Jahr 2014 Bedingung war, faire Produkte in den Geschäften zu Lokalen anzubieten. Zudem sollten diese auch im Rathaus, in den Schulen, Vereinen und Kirchen Verwendung finden. vs