Freß ist seit eh und je den Freien Wählern zugehörig und vertrat zunächst seinen Ort Allertshausen als Ortsprecher und dann als Gemeinderat. Die FWG wurde 1968 gegründet, und er ist seit 1976 bis zum heutigen Tag deren Vorsitzender.
Wenn Freß an seine kommunalpolitische Arbeit zurückdenkt, fällt ihm der Radwegebau von Allertshausen in Richtung Maroldsweisach ein. Eine Bürgerin hatte den Antrag gestellt, einen solchen zu bauen. Das wurde aber zunächst abgelehnt. "Der damalige Bürgermeister Ottomar Welz war deshalb im Gemeinderat sehr wütend", sagt Günter Freß und fährt fort: "Ich wollte mich mit dieser Ablehnung nicht zufrieden geben, habe in Allertshausen Unterschriften gesammelt, mich an einige Landtagsabgeordnete gewandt und um Unterstützung gebeten."
Hier zeigt er einen Brief, den er damals geschrieben hat. Der Erfolg stellte sich ein, der Radweg wurde gebaut. Freß setzte sich als Ortssprecher und Gemeinderat stets für seinen Heimatort Allertshausen ein, verlor aber nie den Gesamtüberblick über Maroldsweisach und alle Ortsteile.
Für Bauplätze eingesetzt
Während seiner Zeit waren in Maroldsweisach Ottomar Welz, Werner Thein, Wilhelm Schneider und Wolfram Thein Bürgermeister. "Ich kam mit allen gut aus, es gab wie überall Meinungsverschiedenheiten, wobei ich immer meine Meinung vertreten habe. Ja, ich hatte schon meinen eigenen Kopf. Das Schöne war, dass später am Wirtshaustisch alles vergessen war und es keine gegenseitigen Anfeindungen gab." Eingesetzt hat sich Freß auch für Bauplätze, die in der Hand der Gemeinde sein sollten.
Urgestein der Gemeinde
Die FWG war stets mit zwei oder drei Leuten im Gemeinderat vertreten. "Jetzt, mit Ramona Schrapel und Martin Schramm, sind von der FWG zwei gute Leute im Gremium, weshalb die Liste Zukunft hat. Die beiden arbeiten meiner Überzeugung nach sachbezogen und konstruktiv mit", so Freß.
Was wünscht sich ein Urgestein der Gemeinde, einer dessen Meinung Gewicht hatte, einer der über fast vier Jahrzehnte das Gemeindeleben mit geprägt und unterstützt hat? Günter Freß lehnt sich in seinem Bürostuhl zurück und sagt: "Für Maroldsweisach und alle Ortsteile hoffe ich auf eine gute Zukunft und dass sich alle, die hier wohnen, wohl fühlen. Ich hoffe auch, dass der Einkaufsmarkt bald eröffnet werden kann und dass die jungen Leute hier bauen und arbeiten können."