Die Jugend denkt groß

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Ute Manz übergab die Statue an Thilo Schaufler, Merlin Deavin und Antonia Füßl (v. l.). Foto: Richard Sänger
Ute Manz übergab die Statue an Thilo Schaufler, Merlin Deavin und Antonia Füßl (v. l.). Foto: Richard Sänger

Der Herzogenauracher Ortsverband der Grünen übergibt die "BürgerWilma" an Jugendliche für ihren Einsatz.

Viele Stationen hat die BürgerWilma schon hinter sich, durfte es sich in vielen Regalen und Vitrinen bequem machen. Ein Jahr stand die schwere Frauen-Figur bei Ute Manz. Die BürgerWilma ("Der Bürgerwille macht's), eine Auszeichnung des Ortsverbands Bündnis 90/Die Grünen Herzogenaurach, wurde in diesem Jahr zum 19. Mal verliehen. Martine Herpers eröffnete die Veranstaltung im Restaurant "Fasanengarten" , zu der sie auch den stellvertretenden Landrat Manfred Bachmayer von den Grünen begrüßen konnte.

In diesem Jahr wurde der Preis an Jugend-Initiativen vergeben, die sich politisch, sozial und ökologisch engagieren. Ute Manz, Preisträgerin des Vorjahres, übergab die Figur an Thilo Schaufler und Merlin Deavin sowie Antonia Füßl, beglückwünschte sie und dankte ihnen für ihr soziales Engagement. "Diese Jugendlichen sprechen all denen Hohn, die behaupten, die Jugend von heute wäre träge und desinteressiert. Sie zeigen, dass Engagement in der Zivilgesellschaft funktioniert und auch in Zukunft funktionieren wird", erklärte Laudator Siegbert Steidl zu Beginn der Veranstaltung. Damit zeigen die drei eindrucksvoll, was erreicht werden kann, wenn ein paar Menschen vorneweggehen.

Die Statue ging gemeinsam an die Initiativen "Herzo gegen rechts", vertreten durch Thilo Schaufler. Er und seine Mitstreiter setzen sich für ein deutliches Eintreten gegen das Wiedererstarken fremdenfeindlichen und rassistischen Gedankenguts ein, was sie auch immer bei Aktionen und Veranstaltungen unter Beweis stellen.

Ausgezeichnet wurde auch "Fridays for Future", die Antonia Füßl vertrat. Die Bewegung wird auch künftig die Entscheider auf allen Ebenen daran erinnern, wie essenziell die Begrenzung der Erderwärmung für den Erhalt der Lebensbedingungen, wir sie kennen, ist.

Sammeln für Schutzsuchende

Viele der Jugendlichen und auch die treibenden Köpfe finden sich in mehreren dieser Initiativen. Für "Herzogenaurach packt an" nahm Merlin Deavin den Preis entgegen. Die Initiative erhielt den Preis für ihr soziales Engagement für Schutzsuchende auf den griechischen Inseln.

"Erst das Feuer im Flüchtlingslager in Moria rückte diese Menschen, die eine Zeit lang vergessen wurden, wieder in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit", erinnerte Merlin Deavin an das Drama in Griechenland. Nicht nur deshalb engagieren sich Jugendliche in allen drei Initiativen und gehen auch auf die Straße, um Menschen wachzurütteln. Sie sammeln für die Schutzsuchenden, treten für eine klimagerechte Welt ein, die in einem Umfeld existieren kann, in denen soziale Ungerechtigkeiten abgebaut und ein solidarisches Miteinander gelebt wird.

"Die Menschen, die den Preis verdient haben, sind heute nicht hier, wir nehmen den Preis stellvertretend für alle Unterstützer und Mitstreiter entgegen", betonten Thilo Schaufler und Merlin Deavin bei der Übergabe und ihrer Dankesrede. Merlin Deavin bedankte sich bei den Mitgliedern und auch bei den Bürgerinnen und Bürgern, die sich bei Demos oder auch bei der letzten Sachspendenaktion für Geflüchtete beteiligt haben.

Die Auszeichnung BürgerWilma wird seit 1997 jährlich verliehen. Da sie fünf Jahre lang nicht vergeben wurde, war das heuer die 19. Auszeichnung für Menschen, die sich engagieren und keiner politischen Partei angehören. Der Wanderpokal, geschaffen von der Herzogenauracher Steinmetzin Claudia Spanhel, stellt eine als Frau stilisierte Sonnenblume dar, und wurde vom Ehepaar Müller-Schimmel gestiftet.