"Keinen Bock zu sterben": Fränkin (32) unheilbar an Darmkrebs erkrankt - doch sie kämpft
"Hat echt keinen Bock zu sterben. Muss jetzt kämpfen." Mit diesen Worten veröffentlicht Susanna Zsoter den Steckbrief ihres Blogs. Mit 28 Jahren bekam die Fränkin die Diagnose Darmkrebs - unheilbar. Seitdem versucht sie als "Krebskriegerin" anderen Betroffenen Mut zu machen. inFranken.de hat die junge Frau getroffen.
Susanna Zsoter geht alle zwei Wochen zur Immuntherapie. Im Alter von 28 Jahren bekam die Fränkin die Diagnose Darmkrebs. Als "Krebskriegerin" hat sie der unheilbaren Erkrankung den Kampf angesagt. Foto: privat
Darmkrebs: "Man hat das Gefühl, als ob man fällt - aber nicht auf dem Boden aufschlägt", beschreibt Susanna Zsoter den Moment, als ihr gesagt wurde, dass sie Krebs hat. Das ist inzwischen fast 5 Jahre her. Susanna war 28 Jahre, als sie wegen eines Darmverschlusses in eine Klinik eingeliefert wurde. Was dann folgte, war eine Operation und die anschließende Schock-Diagnose, die der hübschen Fränkin kurzzeitig die Füße unter dem Boden wegzog.
Susanna lebt bereits seit ihrem fünften Lebensjahr mit den Symptomen der chronischen Darmentzündung "Morbus Crohn", einer Autoimmunkrankheit, die in Schüben auftritt und nicht heilbar ist. Doch obwohl die junge Frau aus Zirndorf im Landkreis Fürth bereits einige Strapazen über sich ergehen lassen musste, kamen ihr die Schmerzen im Sommer 2015 gleich "komisch" vor. "Zunächst dachte ich, es sei wieder ein Schub vom Crohn", erzählt Susanna. "Doch so etwas hatte ich vorher noch nicht erlebt." Die damals 28-Jährige nahm innerhalb kürzester Zeit etwa 10 Kilo ab, hatte extreme Durchfälle und bekam Bluttransfusionen.
"Mir hat es den Hals zugeschnürt, ich konnte nichts mehr essen. Ich konnte das Haus nicht mehr verlassen und nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben", schildert Susanna die Situation. "Als ich auf dem Klo war und nur noch Blut kam, wusste ich: Das ist ganz großer Scheiß."
Bei Darm-OP bösartigen Tumor entdeckt
Es folgte eine Operation ihres Darms. Dieser war zu einem "14 Zentimeter großen Ball verklebt", erzählt die Zirndorferin. "Gleichzeitig wurde mir ein sechseinhalb Zentimeter großer Tumor entfernt." Beim Entlassungsgespräch im Krankenhaus, bei dem sieben Ärzte und eine Psychologin anwesend waren, wurde der 28-Jährigen eröffnet, dass ihr "bösartiges Gewebe" entfernt worden war. Krebs.
Susanna wollte nach dieser Diagnose einfach nur an die frische Luft. "Ich lief zu einem Balkon in der Klinik, und sofort folgte mir die Psychologin. Es hat ein Dreivierteljahr gedauert, bis ich gecheckt habe: Die dachte, ich bringe mich jetzt um." Die Fränkin wirkt gefasst, als sie von ihren Erinnerungen erzählt. An Suizid hat die heute 32-Jährige "nie gedacht". "Ich wollte einfach nur atmen", ergänzt sie.