Das Bayerische Landesamt für Statistik in Fürth hat sich zu den Daten der Pendlerströme im Jahr 2023 geäußert. Wo liegt die bundesweite Pendlerhaupstadt? Und wie schneidet das Dreieck Nürnberg, Fürth, Erlangen ab?
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik in einer Pressemitteilung mitteilt, ist München auch im Jahr 2023 mit über einer halben Million Einpendlern (525.269 Personen) die Stadt in Deutschland, die die meisten Einpendler anzieht. Damit pendeln mehr Personen nach München als nach Berlin (467.402 Einpendler) und Frankfurt am Main (463.180 Einpendler).
Unter den zehn Städten Deutschlands mit den höchsten Einpendlerzahlen hat Berlin im Jahr 2023 den größten Zuwachs und überholt damit Frankfurt am Main, das noch im Jahr 2022 an zweiter Stelle lag.
München verliert junge Einpendler, bleibt aber Pendlermagnet
Während die Einpendler Münchens insgesamt und in allen Altersgruppen ab 25 Jahren im Vergleich zum Jahr 2021 und 2022 zugenommen haben, nahm die Zahl der Einpendler unter 25 Jahren innerhalb der zwei Jahre um 3.163 Personen ab, davon 2.482 weniger junge Frauen. Parallel ist die Zahl der einpendelnden Auszubildenden zurückgegangen. So pendeln 2.148 Auszubildende weniger nach München ein, davon 1.017 Männer und 1.131 Frauen. Der Rückgang an Auszubildenden bei den Einpendlern seit 2021 ist in fast allen kreisfreien Städten zu beobachten, in München ist er jedoch mit 17,2 Prozent am größten.
Im Vergleich der kreisfreien Städte hat München im Jahr 2023 mit 8,8 Prozent den geringsten Anteil an Einpendlern unter 25 Jahren. Am höchsten ist der Anteil in Bamberg mit 14,6 Prozent. Insgesamt bleibt München die Pendlerhauptstadt Deutschlands und der Pendlermagnet schlechthin. Die meisten Menschen, die im Jahr 2023 nach München einpendeln, wohnen in Berlin (12.912 Personen). Hier ist allerdings zu beachten, dass auch Personen zu den Ein- und Auspendlern zählen, die teilweise, überwiegend oder ausschließlich im Homeoffice arbeiten und nicht tagtäglich pendeln.
Zudem hat die Pendlerrechnung keine Information darüber, ob Pendler an ihrem Arbeitsort einen Zweitwohnsitz haben. Die 525.269 Einpendler machen 45 Prozent aller Personen, die in München arbeiten, aus. Mit 239.259 pendeln deutlich weniger Personen aus München heraus. So halten sich nach Abzug der Auspendler tagsüber in München arbeitsbedingt deutlich mehr Personen auf als die dort ansässige Bevölkerung.
Über 72.000 Pendler zwischen den Städten Nürnberg, Fürth, Erlangen unterwegs
Im Städtedreieck Nürnberg, Fürth und Erlangen pendeln im Jahr 2023 über 72.000 Personen, und damit etwa 1.100 Personen mehr als im Jahr 2021 und etwa 200 Personen mehr als 2022. Die meisten Pendler innerhalb des Städtedreiecks sind zwischen Nürnberg und Fürth unterwegs. Davon wohnen 27.191 Pendler in Fürth und pendeln zur Arbeit nach Nürnberg, während 14.681 in die entgegengesetzte Richtung pendeln.
Weitere 236.220 Personen pendeln im Jahr 2023 aus Wohnorten von außerhalb in das Städtedreieck ein. Zwischen 2022 und 2023 ist diese Zahl um 668 Pendler angestiegen. Im Vergleich zu 2021 war es ein Plus von 5.254 Pendlern. Die Zahl der Pendler zwischen den beiden nahegelegenen Großstädten Nürnberg und Fürth ist mit 41.872 Personen auch im deutschlandweiten Vergleich besonders hoch. Nur zwischen Berlin und Potsdam sind im Jahr 2023 noch etwas mehr Pendler unterwegs (42.479 Personen). Zwischen Nürnberg und Fürth besteht damit wie auch schon im Jahr 2021 und 2022 deutschlandweit die zweitstärkste Pendelachse.