Sternfahrer aus Forchheim sind "stinksauer"

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Erleuchtet war er schon, starten durfte der Traktor der Sternfahrer aber nicht. Foto: Nikolas Pelke
Erleuchtet war er schon, starten durfte der Traktor der Sternfahrer aber nicht. Foto: Nikolas Pelke

Mit einem erleuchteter Traktoren-Korso wollte der Verein "Land schafft Verbindung" (LSV) die Menschen im Landkreis erfreuen. Im Gespräch macht Mitorganisator Josef Taschner seinem Ärger über die Absage Luft.

Eine Nikolausfahrt mit beleuchteten und geschmückten Traktoren hatten Josef Taschner und seine Kollegen vom Verein "Land schafft Verbindung" (LSV) am späten Samstagnachmittag in Forchheim eigentlich geplant, um "etwas weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen und Familien und Kindern einen weihnachtlichen Anblick" zu bieten. Im Interview erzählt Taschner, warum aus der gut gemeinten Idee in letzter Minute doch nichts geworden ist und warum die Sternfahrer "stinksauer" sind.

Herr Taschner, warum ist die geplante Sternfahrt am Samstag in Forchheim ins Wasser gefallen?

Josef Taschner: Das Landratsamt Forchheim hat die Veranstaltung nicht genehmigt, weil man dort befürchtet hat, dass sich die Zuschauer am Straßenrand mit Corona infizieren könnten.

Wann haben Sie von der Absage erfahren?

Die Absage haben wir erst am späten Donnerstagnachmittag erhalten. Alle Teilnehmer sind sehr enttäuscht gewesen. Besonders weil wir diesmal insbesondere den Kindern mit den erleuchtenden Traktoren eine Freude zum Nikolaus machen wollten. Zuletzt haben wir mit unseren Traktoren ja mehr für den Erhalt der fränkischen Landwirtschaft bei Protesten auf die Straße gehen müssen. Gerade jetzt wegen Corona haben wir den Kindern, die ja auch unter der Pandemie besonders eingeschränkt sind, eine Freude machen wollen.

Wie hätte die Sternfahrt ablaufen sollen?

Wir hätten uns am Samstag um 17.30 Uhr in Forchheim mit den beleuchteten Traktoren getroffen und wären dann mit Mundschutz und ohne das Fahrerhaus zu verlassen, einmal langsam durch Forchheim gefahren. Kein Fahrer hätte Kontakt zu den Zuschauern gehabt. Wir wollten nur die Straßen erleuchten. Gerade wegen Corona haben wir darauf geachtet, dass die Aktion für die Besucher sicher ist und sich die Zuschauer praktisch nur kurz vor die Haustür stellen müssen, um die beleuchteten Traktoren bewundern zu können. Für die Kinder wäre der Anblick bestimmt ein echtes Highlight gewesen.

Sollte die Sternfahrt nur in Forchheim stattfinden?

Nein, wir hatten auch geplant, die Sternfahrt in Ebermannstadt durchzuführen, damit wir möglichst vielen Kindern im Landkreis eine Freude machen können. Aber auch die Sternfahrt in Ebermannstadt ist vom Landratsamt abgesagt worden. Komischerweise ist die Aktion in anderen Städten wie Bamberg, Bayreuth oder Hof ohne Schwierigkeiten und mit wohlwollender Unterstützung von Polizei und Behörden erfolgreich durchgeführt worden.

Wie erklären Sie sich die Absage?

Ganz ehrlich. Uns ist die Absage völlig unbegreiflich. Warum kann die Sternfahrt in anderen Landkreisen stattfinden aber nicht in Forchheim und Ebermannstadt? Wir haben das Gefühl, dass man beim Landratsamt Forchheim die Aktion von Anfang an nicht unterstützen wollte. Wir sind ehrlich gesagt stinksauer. Zumal die Sternfahrten zum Beispiel in Bamberg zur Freude der Kinder stattgefunden haben.

Welche Vorbereitungen haben Sie im Vorfeld getroffen?

Wir haben die ganze Woche die Aktion vorbereitet. Wir haben beleuchtete Weihnachtsbäume auf die Traktoren geschraubt und Lichterketten gekauft und schön um die Schlepper drapiert, damit die Aktion zum Erfolg werden kann.

Was sollten die Zuschauer an der Strecke erleben?

Die Leute hätten einen toll erleuchteten Traktoren-Korso erlebt. Das wäre in der Adventszeit eine schöne Geschichte für die ganze Familie geworden.

Das Interview führte Nikolas Pelke