Kommunalwahl 2020 in Forchheim: Uwe Kirschstein gegen Udo Schönfelder in der Stichwahl

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Amtsinhaber Uwe Kirschstein (SPD) beim Urnengang am Sonntagmorgen in Buckenhofen. Foto:privat
Amtsinhaber Uwe Kirschstein (SPD) beim Urnengang am Sonntagmorgen in Buckenhofen.  Foto:privat

Nach den ersten Hochrechnungen am Sonntagabend lag Amtsinhaber Uwe Kirschstein (SPD) schnell vor seinen zwei Gegenkandidaten. Mit knapp 39 Prozent der Stimmen zieht er nun mit Udo Schönfelder (CSU) in die Stichwahl.

Zumindest für einen Moment waren am Sonntagabend die Corona-Krise und ihre Folgen kurz vergessen: Euphorisch feierte die Forchheimer SPD im Restaurant Gutlands im Arivo-Hotel das Wahlergebnis ihres Oberbürgermeister-Kandidaten: Aus einem engen Dreikampf um den Posten des Oberbürgermeisters geht Amtsinhaber Uwe Kirschstein (SPD) vorerst als Favorit hervor. Mit 38,75 Prozent der Stimmen zieht Kirschstein in die Stichwahl am 29. März. "Ich freue mich, dass mir so viele ihr Vertrauen geschenkt haben", sagt Kirschstein am Sonntagabend am Telefon, während im Hintergrund lauter Jubel zu hören ist.

5481 Wahlberechtigte haben für Kirschstein gestimmt, 33,25 Prozent (4702 Wähler) für seinen Gegenkandidat Udo Schönfelder (CSU). Mit 28 Prozent der Stimmen (3960 Wähler) schafft es Herausforderin Annette Prechtel (FGL) nicht in die Stichwahl. Forchheimer, die auf eine schwarz-grüne Stichwahl getippt hatten, wurden enttäuscht.

Wer nun letztlich in die Stichwahl einzieht, sei "tatsächlich eine spannende Frage gewesen", sagt Kirschstein. "Ein noch engerer Wahlausgang hätte mich auch nicht überrascht." Es sei ein gutes Zeichen für die Demokratie und die Forchheimer Stadtgesellschaft, dass drei gute Mitbewerber um das Amt des Oberbürgermeisters ins Rennen gegangen sind.

Mit Stichwahlen ist Kirschstein bereits gut vertraut. 2014 verlor er die Stichwahl mit 44,5 Prozent der Stimmen gegen den damaligen Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU). Am 21. März 2016 gewann er die Stichwahl mit 52,19 Prozent gegen Ulrich Schürr (CSU/Junge Bürger). Vier Jahre Amtszeit liegen seitdem hinter Kirschstein.

Grünen-Wähler mobilisieren

"Ich freue mich auf zwei Wochen Verlängerung", sagt Kirschstein. Ziel sei es nun, jene Wähler, die sich im ersten Wahlgang für Herausforderin Annette Prechtel (FGL) entschieden haben, zu mobilisieren. Er wolle weiterhin mit seiner "Person, mit pragmatischer Politik und mit Inhalten überzeugen", sagt Kirschstein.

Ein absolutes Novum werde es bei der Stichwahl am 29. März geben: Wegen der Corona-Krise solle die Stichwahl wahrscheinlich, wie am Wochenende von der Staatsregierung verkündet, als reine Briefwahl stattfinden, sagt Kirschstein. Bis dahin will der Amtsinhaber vor allem über Onlinemedien weiter Wahlkampf führen. "Die Stichwahl-Wochen sind wahnsinnig intensiv", sagt er.

Wahlkampfveranstaltungen vor Ort werde es wegen der Epidemie wohl nicht geben. Inwieweit die Angst vor einer Corona-Infektion die 24 739 Wahlberechtigten in der Stadt Forchheim beeinflusst hat, sei schwer zu sagen. Diese lag bei 57,64 Prozent. Es gebe ohnehin sehr viele Briefwähler, sagt Kirschstein. 7873 Wähler entschieden sich im Vorfeld für eine Briefwahl, deren Ergebnis ähnlich zum Gesamtergebnis ist.