Immer wieder lassen Hundehalter in Forchheim die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner einfach liegen. So auch auf einem viel genutzten Spazierweg in Kersbach. Die Anwohner schlagen Alarm.
Wenn der Spaziergang zum Slalomlauf wird, dann liegt das oft an Hundehaufen, die die Besitzer der Vierbeiner nicht wegräumen. In Kersbach sind Anwohner davon schon lange genervt: Auf dem Verbindungsweg vom Backhaus zum Kersbacher Kindergarten würden immer wieder Häufchen liegen. Und tatsächlich: In der Mittagshitze schmoren mehrere Häufchen auf dem Weg vor sich hin.
"Für die Anrainer ist das nicht schön und das möchten bestimmt auch die Besitzer der Hunde nicht vor ihrem Anwesen haben", sagt ein Anwohner. Sein Nachbar nickt kräftig. Ihren Namen möchten die beiden nicht in der Zeitung lesen. "Als Hundehalter hat man eine gewisse Sorgfaltspflicht", sagt der Anwohner. Sein Nachbar betont: Sie seien keinesfalls Hundehasser, er selbst habe lange Zeit einen Hund gehalten.
Klaus Bartosch, der Leiter des Forchheimer Bauhofes, kennt die Probleme mit dem liegengelassenen Hundegeschäft. Abhilfe sollen sogenannte Hundetoiletten schaffen: Beutelspender, meist mit einem Abfall darunter. Über 35 solche Hundetoiletten haben die Mitarbeiter des Bauhofes im gesamten Stadtgebiet mittlerweile aufgestellt, teilweise mit Eimern, sagt der Bauhofleiter.
Keine Kontrollen
In Kersbach habe man erst im vergangenen Jahr sieben neue Hundetoiletten angebracht. Ein neuralgischer Punkt war jene Stelle in der Nähe des Backhauses. "Das ist ein viel frequentierter Weg dahinten", sagt Bartosch. Kontrollen, um die Hundehalter zu erwischen, könne der Bauhof nicht durchführen.
Was sein Kollege Walter Mirschberger, der Leiter des Bau-, Grün- und Bäderbetriebes der Stadt, jedoch immer wieder feststellen muss: Die Tütchen werden zwar fleißig benutzt, aber dann einfach in die Natur geworfen. Deshalb sein Appell: Wer mit den Beuteln die Hinterlassenschaften seines Hundes aufsammelt, solle den Beutel entweder bis zum nächsten Abfall tragen oder zuhause entsorgen.
Zu wenig Mülleimer in der Stadt?
Dass es im Stadtgebiet zu wenig Abfalleimer gibt, "das kann ich so gar nicht bestätigen", sagt Mirschberger. "Sicherlich kann man ergänzend den ein oder anderen Abfalleimer aufstellen", räumt er ein. Die Krux dabei: Vor allem an entlegenen Spazierwegen, wo sich die Leute unbeobachtet fühlen, würden die Mülleimer dann mit privatem Hausmüll vollgestopft. "Die Eimer werden dann zweckentfremdet", sagt er. Ein Mehraufwand für die Bauhof-Mitarbeiter. Die Kosten für die Müllentsorgung in Forchheim würden ohnehin Jahr für Jahr steigen, weil vermehrt privater Hausmüll in den öffentlichen Abfalleimern landet.
Die Forchheimerin Barbara Sattler hat selbst einen Hund. Sie hat kein Verständnis für Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht wegräumen. "Ich bin da ziemlich sauer. Man muss sich einfach nur bücken", sagt sie. Ein Grund für die Uneinsichtigkeit mancher Halter könnte die Hundesteuer sein. Schließlich zahlen sie für etwas ohne erkenntliche Gegenleistung - denn die Hundesteuer ist nicht zweckgebunden. "Ein Anachronismus", findet Sattler. Das heißt, das Geld wird nicht zwangsläufig dafür genutzt, die Straßen von Hundekot zu reinigen oder die Hundetoiletten zu leeren.