Am Wochenende waren in manchen Forchheimer Supermärkten bestimmte Lebensmittel ausverkauft. Am Montag mussten die Regale erst einmal wieder aufgefüllt werden. Die zuständigen Behörden beruhigen, die Schulen reagieren.
Wer am Wochenende einen Kuchen backen und dafür schnell noch eine Packung Mehl kaufen wollte, der musste unter Umständen mit leeren Händen heimkehren. Weil sich das Coronavirus in Deutschland verbreitet und seit Freitag auch in Franken (Erlangen) angekommen ist, bereiten sich in Forchheim manche mit Hamsterkäufen auf den Ernstfall vor. Und das bekommen auch die Kunden zu spüren, die nicht hamstern.
Michaela Urban wollte am Montagvormittag in der Lidl-Filiale in der Bamberger Straße ihren ganz normalen Wocheneinkauf machen: Waschmittel, Toilettenpapier, Wurst, Joghurt. Doch manche Regale waren leer. Panik halte sie im Moment wegen des Coronavirus nicht für angebracht. "Wir selber haben immer Notfall-Lebensmittel für mindestens zwei Wochen zuhause und müssen daher jetzt nicht hamstern. Ich finde, wer vorsorgt, muss im Fall der Fälle auch keine Angst haben", sagt Urban.
Essen und Hygieneprodukte
In vielen Forchheimer Supermärkten waren am Wochenende trotzdem bestimmte Regale schnell leer geräumt. So auch im Globus-Markt. Vor allem am Freitag und Samstag, wenn in vielen Haushalten ohnehin der große Wocheneinkauf ansteht, habe es viele Hamsterkäufe gegeben, berichtet Marketingleiterin Jana Gieske. Heiß begehrt: Zwieback, Reis, Nudeln, Konserven, Zucker und Mehl.
Sonst würden im Markt drei Paletten Zucker für zwei Wochen reichen, jetzt seien sie innerhalb weniger Tage ausverkauft gewesen, sagt die Marketingleiterin. Ebenso seien Hygieneprodukte wie Seife und Toilettenpapier stark nachgefragt. "Das Seifenregal war total leer", sagt Gieske.
Für die Supermarkt-Mitarbeiter ist die hohe Kundennachfrage eine Mammutaufgabe, schließlich wollen sie möglichst schnell die leeren Regal wieder auffüllen. Im Globus-Markt sei am Montagmorgen eine Lieferung angekommen, die eingeräumt wurde. Am heutigen Dienstag solle noch eine Nachlieferung kommen. Für die gefragten Lebensmittel habe man deshalb vorab die Bestellmenge erhöht, sagt Gieske.
Hamsterkäufe gibt es auch in den Forchheimer Apotheken. "Die Nachfrage nach Mundschutz und Desinfektionsmitteln ist groß", sagt Christina Utzmann von der Regnitz-Apotheke. Desinfektionsmittel sei mittlerweile gar nicht mehr lieferbar. Deshalb stellen Mitarbeiter der Apotheke im hauseigenen Labor selbst Desinfektionsmittel nach Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation her. "Literweise", sagt Utzmann.
Noch keine Lieferengpässe
Bei Medikamenten gebe es im Moment noch keine Lieferengpässe. Das könne sich aber in wenigen Monaten ändern, wenn die Produktion und der Transport aus China, wo viele Medikamente hergestellt werden, weiterhin stoppt, sagt Apotheker Günther Hammer. Besonders bei manchen Antibiotika sorge man bereits vor. Panik hält der Apotheker deshalb nicht für angebracht und betont: Nach dem Händewaschen und Desinfizieren die Hände eincremen. Werden diese erst einmal rau und rissig, sind die Wunden ein idealer Nährboden für Bakterien.