Ungewöhnlicher Aufruf: Fränkischer Feuerwehr-Kommandant wendet sich an Bauern

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Heroldsbacher Feuerwehr appelliert an Bauern - "möchte Sie bitten"
Laut Klimaforschern steht Europa in diesem Jahr vor einem außergewöhnlichen Hitzesommer. Im Kreis Forchheim bereiten sich die Feuerwehren schon jetzt auf die extreme Trockenheit vor.
Heroldsbacher Feuerwehr appelliert an Bauern - "möchte Sie bitten"
Johannes Eisen/ KI-generiertes Symbolbild

Mit einem ungewöhnlichen Aufruf hat sich eine oberfränkische Feuerwehr an die heimischen Landwirte gewandt. Hinter der Aktion steckt ein ernstes Problem.

Während der Sommermonate steigt auch wieder die Gefahr für Flächenbrände. Vor diesem Hintergrund werden Bauern im Kreis Forchheim jetzt um Unterstützung gebeten. Johannes Eisen, Kommandant der Feuerwehr Heroldsbach/Thurn, hat sich am Dienstag (10. Juni 2025) mit einem ungewöhnlichen Aufruf an die Landwirte der Gemeinde Heroldsbach gewendet. "Ich möchte Sie bitten, uns mitzuteilen, ob Sie über ein Gülle- bzw. Wasserfass verfügen und bereit wären, dieses im Bedarfsfall zur Verfügung zu stellen", heißt es darin. 

Wie Eisen am Mittwoch (11. Juni 2025) gegenüber inFranken.de erklärt, gehe sein Aufruf auf eine Initiative der zuständigen Kreisbrandinspektion zurück, welche aktuell landkreisweit die entsprechenden Daten erfasse und anschließend ein Konzept aufstellen werde. Damit wolle sich die Feuerwehren im Landkreis für die der zunehmenden Trockenheit während der Sommermonate wappnen und eine "effektive und schnelle Unterstützung im Krisenfall" sicherstellen. Erst kürzlich hatten Klimaforscher einen außergewöhnlichen Hitzesommer in Europa prognostiziert. Die EU warnt derweil vor massiver Wasserknappheit

"Ein immer größeres Thema": Fränkische Feuerwehren wappnen sich gegen extreme Trockenheit

Laut Eisens Schilderung kam es in der Vergangenheit schon häufiger vor, dass Landwirte die Feuerwehr bei ihren Einsätzen unterstützt haben. "Im Prinzip ist das schon immer so gewesen, dass im Bedarfsfall ausgeholfen wurde", so der Kommandant. Aufgrund der zunehmenden Trockenheit während der Sommermonate sei das in den vergangenen Jahren aber "ein immer größeres Thema geworden".

Insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden Gefahr von größeren Flächenbränden sei es "von großer Bedeutung, schnell und effektiv auf Wasserknappheit reagieren zu können". Gerade in solchen Fällen könne die Unterstützung der Landwirte mit einem Gülle- oder Wasserfass "entscheidend dazu beitragen", die Wasserversorgung in der Gemeinde auch außerhalb des Hydrantennetzes sicherzustellen. "Das zeigt, wie wichtig die Hilfe der Landwirte ist", so der Feuerwehrmann. Ziel sei es deshalb jetzt, einen "Info-Pool" anzulegen, auf den im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann.

Landwirte, die Interesse daran haben, die Feuerwehr im Einzelfall zu unterstützen, werden deshalb gebeten, sich bis 15. Juni 2025 mit Kommandant Johannes Eisen in Verbindung setzen. Anschließend soll dann ein Termin vereinbart werden, um alle notwendigen Informationen auszutauschen und eine Übersicht über die Kapazitäten der Wasserfässer in der Gemeinde zu erstellen. Zudem können an diesem Termin weitere Fragen geklärt und die konkrete Vorgehensweise im Einsatzfall erläutert werden. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Forchheim findet ihr in unserem Lokalressort.