Das Theater Kuckucksheim brachte den fränkischen Westerns "Glopf an die Himmelsdür" auf die Bühne.
Der Wilde Westen fängt bei Großenseebach an, so zumindest im fränkischen Western "Glopf an die Himmelsdür" mit dem Theater Kuckucksheim. Eigentlich hätte der "Großenseebacher Herbst" sein 20. Jubiläum feiern wollen. Doch das fiel Corona ebenso zum Opfer wie weitere geplante Veranstaltungen.
Aufführungen gut besucht
"Leider müssen wir die für 2020 geplanten Jubiläumsveranstaltungen auf 2021 verschieben, aber wir bieten zumindest eine Veranstaltung an", hieß es zu Beginn des "Fränkischen Westerns" in der Mehrzweckhalle, mit eingeschränkter Besucherzahl. So wurden am Wochenende zwei Vorstellungen des Theaters Kuckucksheim mit Stefan Kügel sowie Stefan und Nando Seeberger angeboten, die auch gut besucht waren. "Wir unterstützen damit auch ein bisschen die Künstler in der gerade nicht einfachen Zeit", hieß es beim Organisationsteam
Mit dem fränkischen Western "Glopf an die Himmelsdür" von Helmut Haberkamm war Anfang Februar noch das Theater Kuckucksheim im Dehnberger Hof-Theater auf der Bühne. Wegen der Pandemie mussten dann die geplanten Aufführungen des ironisch-witzigen "Franko-Westerns" ebenso ausfallen wie alle weiteren Vorstellungen.
Und darum geht es in dem Stück: Ein Vater und seine beiden Söhne, ein Western-Saloon, viele richtig gute Rockoldies, bei denen die drei Darsteller auch ihre Sangeskünste unter Beweis stellen. Dazu klassische Western-Motive, Live-Übertragungen der Filmkamera und ein Spiel um Gut und Böse. Dabei traten die drei Darsteller in unterschiedlichen Rollen auf. Das mit viel Witz und Ironie inszenierte Schauspiel mit Handpuppen und Tischfiguren, die gefilmt und projiziert werden, basiert auf Western-Zitaten sowie dem Märchen "Das Wasser des Lebens" der Gebrüder Grimm.
Auf dem Weg zu den Indianern
In dem Stück wird Vater Ben (Stefan Kügel) überfallen und schwer verwundet. Seine Söhne befürchten das Schlimmste und auch der hinzugerufene Doc gibt ihm nur wenig Chancen. Aber er weiß von einem geheimnisvollen Mittel, das nur die Schoschonen besitzen. Also macht sich Sohn Jack auf den Weg, um die Medizin zu beschaffen und hat dabei eine Reihe von ungewöhnlichen Begegnungen. So mit einem weisen Inder, der beim Dalai Lama war, der sich ebenfalls auf dem Weg zu den Schoschonen befindet und ständig auf seiner Mundharmonika "Spiel das Lied vom Tod" zum Besten gibt.
Da Jack nicht heimkehrt, bricht auch der zweite Sohn, Johnny, auf, um den Vater zu retten und den Bruder zu finden. Ein Totengräber und ein Geier erweisen sich dabei als hilfreiche Geister. Als Johnny die Häuptlingstochter aus größter Gefahr retten kann, schenkt man ihm zum Dank die Medizin für den todkranken Vater. Auf dem Rückweg trifft Johnny auf seinen Bruder, doch die Rückkehr wird zum Alptraum und das Abenteuer beginnt: Es ist ein Wettstreit zwischen Gut und Böse, ein wildes Spiel zwischen hilfreichen Geistern auf der einen und verräterischen Intrigen auf der anderen Seite. Das Drama um Liebe, Habgier, Neid, Rache und Tod nimmt seinen Lauf, immer wieder ergänzt durch viele bekannte Rocksongs, die live auf Fränkisch gesungen werden und die das Geschehen miterzählen und gestalten. Der weise Inder, ein Totengräber, eine Häuptlingstochter und ein Kopfgeldjäger. Sie alle sorgen auf unterschiedliche Weise für reichlich Zündstoff.
Am Ende bleibt nur noch eins: ein Duell als ein packender Showdown. In Verbindung mit der Musik und den gesungenen Liedern ein vielschichtiges Theatererlebnis.
Stück und Theater
Text: Helmut Haberkamm
Spiel: Benjamin Seeberger, Stefan Kügel, Nando Seeberger
Regie: Dietmar Staskowiak
Musik: Dietmar Staskowiak, Winni Wittkopp und Schleuse
Bühne: Benjamin Seeberger und Team; Puppen: Frauke Lehmann, Hössle, Karin Tiefensee
Filmtechnik: Frederik Seeberger und Team
Gründung Das Theater Kuckucksheim wurde 1990 von Stefan Kügel in Heppstädt bei Erlangen gegründet. Seit 2000 hat es in einer zu einem Theater umgebauten Scheune sein Zuhause.
Charakteristisch ist die Verbindung von Schauspiel, Puppenspiel, Musik und Gesang.