Lästerlich war diese 13. Nacht der Kontraste unter dem Jahresmotto "Luther, Lieder Lästermäuler" keineswegs.
Ganz im Gegenteil: Es dürften trotz der eher kühlen Witterung durchaus wieder über 8000 Besucher gewesen sein, die am 9. September erneut Coburgs Herz bevölkerten, vom Schlossplatz bis hoch zur Veste und wieder hinab und das vom frühen Abend bis nach Mitternacht. Unter machtvollen Laserstrahlen, die von der Ehrenburg zu den Türmen der Veste griffen, genossen die aus der ganzen Region angezogenen Nachtschwärmer die stimmungsvollen Lichtinseln im Hofgarten, die flirrend-verwirrend tanzenden Lichtpunkte.
Organisator Martin Rohm zeigte sich rundum zufrieden. Allein auf der Veste hatte man bis 23 Uhr rund 5000 Besucher gezählt. Mit den Konzerten in der neuen Markthalle und im Marstall sind zudem neue attraktive Anziehungspunkt zu den über 20 Veranstaltungsorten hinzugekommen.
Zwar verhinderten die eher kühlen Temperaturen, dass die Besucher längere Zeit im Freien sitzen wollten. Immerhin blieb der angekündigte Regen bis nach Mitternacht aus. Und dafür waren die vielen Konzerte mit etwa 20 Ensembles vom frühen Abend an oft bestens besucht. Bei Leise am Markt, wo der amerikanische Harfenprofessor Park Stickney jazzte, mussten zahlreiche Enttäuschte abgewiesen werden. Auch der Marstall oder das Brose-Foyer im Süden der Altstadt waren zeitweise fast überfüllt.
Tatsächlich ist die Coburger Nacht der Kontraste längst ein herausragendes Musikfestival, das von Folk, Rock und Pop bis Klassik und Jazz auch heuer wieder ungemein viel zu bieten hatte, und das zudem oft auf höchstem Niveau.
Das Motto dieser Nacht der Kontraste schwang im 500. Jahr der Reformation. Martin Luther war drei Mal zu Besuch in Coburg. Bei seinem letzten Besuch 1530, als er unter dem Bann von Papst und Kaiser um sein Leben fürchtend Schutz in den Mauern der Veste Coburg fand, verfasste er zahlreiche bis heute wesentliche Texte und Schriften .