Wenn das Geld für Weihnachtsgeschenke nicht reicht. Wie es eine vierfache, alleinerziehende Mutter trotzdem schafft, dass die Wünsche ihrer Kinder erfüllt werden.
Weihnachten - Fest der Geschenke. Vor allem für Kinder. Da werden Spielzeug-Prospekte durchsucht, ausgeschnitten, was man sich sehnlichst wünscht, auf den Wunschzettel geklebt und ans Fenster fürs Christkind gehängt. Voller Vorfreude und Spannung können die Kleinen kaum abwarten bis endlich das Glöckchen bimmelt und Bescherung ist. Die Erwartungen sind hoch und jede Mutter wünscht sich, dass die Kinderaugen unterm Tannenbaum leuchten. Was aber, wenn Mama gar nicht weiß, wie sie dem Christkind helfen kann, um all die Geschenke herbeizubringen - einfach deshalb, weil das Geld für Geschenke fehlt?
Allein erziehend
Für Monika F.* stellt sich diese Frage seit Jahren. Als alleinerziehende Mutter von vier Kindern, selbst chronisch krank und deshalb nicht berufstätig, hat sie dennoch eine Lösung gefunden. Dank der Aktion Sterntaler, die sich alle Jahre wieder an der großen Wunschbaumaktion der Stadt beteiligt, bekommt jedes Kind ein Geschenk seiner Wahl im Wert von 15 Euro. Oma und Opa machen ein zweites Päckchen. "Das läuft wunderbar. Ich bin so dankbar dafür", sagt die 33-Jährige.
Heuer beschenkt sie ihre große Tochter selbst. Denn mit 16 Jahren ist man für die Wunschbaumaktion schon zu alt. "Aber das schaffe ich. Lisa* möchte ein paar Kosmetikartikel. Da freu ich mich, dass ich ihr den Wunsch erfüllen kann."
Jana* (8), Tobias* (9) und Markus* (12) durften ihre Wunschzettel wie immer schreiben. Monika F.* hat bereits mit dem Kinderschutzbund, der die Aktion plant, gesprochen und ein oder zwei Tage vor Weihnachten können die Päckchen abgeholt werden.
Hilfe annehmen
Diese Unterstützung anzunehmen sei nicht unbedingt immer einfach, aber die junge Mutter weiß keine andere Lösung und ist für das große Engagement des Kinderschutzbundes sehr dankbar. Ihr Hartz IV-Geld geht jeden Monat komplett für die Miete drauf. Sie bewohnt 88 Quadratmeter und zahlt 650 Euro. Mit dem Kindergeld und dem Unterhalt, den das Jugendamt für die Kinder bezahlt, kommt sie auf 1800 Euro, von denen sie den Lebensunterhalt für sich und die vier Kinder bestreitet. Allein ein Wocheneinkauf für Lebensmittel kostet mittlerweile über 180 Euro. "Alles ist viel teurer geworden", klagt die Alleinerziehende, die davon spricht, dass das Geld immer knapp ist.
Aber Weihnachten soll eben alles schön sein. "Ich möchte einen Baum für die Kinder schmücken, einen Braten kochen und die Wohnung adventlich dekorieren. Das Geld für Geschenke reicht dann oft nicht aus." Selbst bekommt Monika F. kein Präsent. "Aber das brauche ich auch nicht", sagt sie. "Das schönste ist doch, wenn alle zusammen sind und sich wohlfühlen." Auch ihre große Tochter hat keine großen Ansprüche. Sie wünscht sich nur, dass die Mama wieder gesund wird. Denn Monika F. wird oft von Schmerzen geplagt.
Urlaub ist nicht drin
Ihre Ausbildung zur Altenpflegerin hat sie im vergangenen Jahr abgeschlossen, doch arbeiten konnte sie in ihrem Beruf aufgrund der Krankheit noch nicht. "Die Ärzte haben mir jetzt gesagt, dass ich es mit einer Teilzeitstelle versuchen könnte. Das möchte ich unbedingt angehen."