Die Bundesliga-Serie 2019/20 ist für Brose Bamberg zu Ende. Es war eine Saison mit großen Leistungsschwankungen - das zeigen auch die Noten der Spieler.
Paris Lee, Note 3-
27 Spiele/8,4 Punkte/2,0 Rebounds/5,8 Assists Der 25-Jährige überzeugte zwar als Vorbereiter und verteidigte ordentlich, doch im Abschluss offenbarte er Schwächen, vornehmlich im Dreierbereich (32,5 Prozent). In kritischen Situationen traf er oft falsche Entscheidungen und wurde der ihm zugedachten Rolle als einer der Anführer des Teams daher nicht gerecht. Die Möglichkeit, es demnächst besser zu machen, wird Lee trotz eines gültigen Vertrags bis 2021 wohl nicht bekommen. Die Zeichen stehen auf Abschied.
Jordan Crawford, Note 2
8 Spiele/16,0 Punkte/2,3 Rebounds/2,5 Assists Der 281-fache NBA-Spieler tat das, wofür die Bamberger ihn im März geholt hatten: Er scorte. Mit 16 Punkten im Schnitt bei einer Dreierquote von 48,9 Prozent war der 31-Jährige der effektivste Spieler und beim Saisonfinale die schärfste Brose-Waffe. Allerdings zeigte der Flügelspieler beim Quarantäneturnier in München auch, dass die Lust auf Abwehr bei ihm begrenzt ist. Das Aus im Viertelfinale konnte auch Crawford trotz seiner individuellen Klasse nicht verhindern.
Nelson Weidemann, Note 2-
23 Spiele/4,4 Punkte/0,7 Rebounds/0,9 Assists Die Leihgabe des FC Bayern München bekam zu Beginn der Saison noch weit mehr Einsatzzeit als jüngst beim Finalturnier in München. Eine mehrwöchige Pause aufgrund einer Knöchelverletzung Anfang des Jahres brachte Weidemann, der zuvor Kameron Taylor aus der Startformation verdrängt hatte, aus dem Rhythmus. Gutes Ballhandling, guter Zug zum Korb, sicherer Distanzwurf - der Aufbauspieler hat sein Talent aber in seiner ersten Saison in Bamberg aufblitzen lassen.
Retin Obasohan, Note 3+
24 Spiele/7,7 Punkte/1,8 Rebounds/2,5 Assists Das bullige Kraftpaket aus Belgien stieß im vergangenen November zum Team und riss mit seinem Drang zum Korb immer wieder Lücken in die gegnerische Abwehr - oder rannte sich in ihr fest. Aufgrund seiner Wurfschwäche aus der Distanz - seine Dreierquote betrug nur 28,6 Prozent - ist Obasohan ein eindimensionaler Spieler, dennoch war der Point Guard zeitweise effektiver als Paris Lee. Aufgrund seiner energischen Spielweise war er anfällig für Ballverluste.
Kameron Taylor, Note: 3+
26 Spiele/ 10,2 Punkte/3,0 Rebounds/2,5 Assists Starke Auftritte wie im Viertelfinal-Rückspiel gegen die EWE Baskets Oldenburg beim Finalturnier in München hätte man sich vom Flügelspieler öfter gewünscht. In dieser Partie zeigte Taylor (20 Punkte) seine Vielseitigkeit. Dank seiner Athletik ist der 25-Jährige auch ein guter Verteidiger, der seinen Gegenspieler vor sich halten kann. Seine PS brachte Taylor aber nur selten aufs Parkett. Er tauchte meist ab oder überdrehte, wenn seine Qualitäten eigentlich gebraucht wurden.
Bryce Taylor, Note: 4
17 Spiele/2,8 Punkte/0,5 Rebounds/0,5 Assists Zu seinen besten Zeiten war der mittlerweile mit einem deutschen Pass ausgestattete US-Amerikaner einer der Bundesligastars, mittlerweile verblasst sein Stern immer mehr. Das hängt auch mit seiner Verletzungsanfälligkeit zusammen, vor der Taylor auch in dieser Saison nicht verschont blieb. Aufgrund einer Achillessehnenoperation war die Saison für ihn bereits im Februar beendet. Bis dahin war der einstige Leistungsträger nur ein Rollenspieler mit wenig Einsatzzeit. Note: 4
Tré McLean, Note 4
27 Spiele/7,6 Punkte/3,2 Rebounds/0,9 Assists Als Starter kam vom Small Forward zu wenig. Offensiv verließ sich McLean auf seinen Distanzwurf, der aber nicht konstant sein Ziel fand. Seine zweifellos vorhandene Athletik im Eins-gegen-eins nutzt er zu selten zu seinem Vorteil aus. Auch McLean war mehr Mitläufer als Anführer. Spiele, in denen er Verantwortung übernahm, lassen sich an den Fingern einer Hand abzählen. Defensiv war der US-Amerikaner einer der besseren Verteidiger im Team, als Rebounder trat er nicht in Erscheinung.
kein post mehr, lässt inzwischen auch tief blicken