Allersberg (Landkreis Roth), 26. März 2021
Gegen 02.30 am 26. März 2021 knallt es am Marktplatz in Allersberg heftig. In der Filiale der Raiffeisenbank sprengen Unbekannte einen Geldautomaten. Trotz Hubschraubereinsatzes entkommen die Kriminellen in einem "dunklen Kombi", der laut Polizei vermutlich von der Marke Audi oder BMW ist.
Kemmern (Landkreis Bamberg), 01, Juni 2021
In Kemmern (Landkreis Bamberg) sprengen drei maskierte Unbekannte am Dienstag, 01. Juni 2021, gegen 03.30 Uhr in der Nacht einen Geldautomaten der VR-Bank in der Hauptstraße. Dabei werden sie von Menschen aus der Anwohnerschaft beobachtet, wie Polizeiermittlungen ergeben werden. Die Unbekannten flüchten in einem "hochmotorisierten, dunklen Audi" in Richtung A70. Nur wenige Stunden später entdeckt ein Mann in Kutzenberg (Landkreis Bad Staffelstein) in der Nähe des Klärwerks eine Geldkassette aus dem Automaten. Das deutet darauf hin, dass die Kriminellen sich nach dem Überfall in Richtung Nordosten bewegt hatten - Kutzenberg liegt nahe an der A73.
Schlüsselfeld (Landkreis Bamberg), 11. Oktober 2021
Zum aktuellsten Vorfall in Schlüsselfeld sind mehr Details bekannt als in vielen der anderen vorgestellten Fälle. Durch Zeugenangaben konnte herausgefunden werden, dass es sich bei den Tätern wohl um drei Männer handelt, von denen zwei den Automaten sprengten und einer das Fluchtfahrzeug fuhr - nach Polizeiangaben mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Audi A6 in dunkler Farbe. Die vermummten Männer selbst sollen zwischen 1,70 Meter und 1,80 Meter groß sein. Doch auch hier verlief sich ihre Spur trotz schneller Fahndung bereits an der Bamberger Straße, ihre vermutete Fahrtrichtung: Nordosten. Sie konnten Bargeld im hohen fünfstelligen Eurobereich erbeuten.
Dunkler Audi, Flucht in den Nordosten: Diese Gemeinsamkeiten sind auffällig
Die aufgeführten Automatensprengungen sind nicht die einzigen Taten dieser Art seit Jahresbeginn 2020. Seitdem wurden, wie der BR berichtet, in ganz Bayern insgesamt 33 Geldautomaten gesprengt und über zwei Millionen Euro ergaunert. So wurden unter anderem auch in Goldbach (Landkreis Aschaffenburg), Dombühl (Landkreis Ansbach), Castell (Landkreis Kitzingen) und Mainaschaff (Landkreis Aschaffenburg) Automaten gesprengt.
Doch die hier detailliert beschriebenen Taten weisen besonders auffällige Gemeinsamkeiten auf: Beobachtende haben das Fluchtfahrzeug in fast allen Fällen als dunklen Kombi identifiziert, mehrfach wird von einem Audi A6 berichtet. Bei allen Taten sind zudem Filialen der Volksbanken Raiffeisenbanken betroffen. Die Unbekannten kommen häufig zu dritt, mehrere Beschreibungen sprechen von einer Männergruppe, welche innerhalb kürzester Zeit den Automaten sprengt, die Beute sammelt und dann flieht.
Der dunkle Kombi steht dabei stets ganz in der Nähe des Tatorts. Weil sich diese meist ganz in der Nähe einer Autobahnauffahrt befindet, sind die Kriminellen schon spurlos verschwunden, wenn die Polizei eintrifft. In mehreren Fällen gehen die Ermittlungsbehörden zudem davon aus, dass die Unbekannten über die A73 in Richtung Nordosten verschwunden sind.
Wer sind die ominösen Geldautomaten-Sprenger? Behörden sehen "Schwerpunkt"
Handelt es sich also um eine professionelle Bande, vielleicht sogar immer um die gleichen Täter? Der Geschäftsleiter der Vereinigten Raiffeisenbanken Gräfenberg-Forchheim-Eschenau-Heroldsberg eG hatte nach der Sprengung in Hilpoltstein einen ähnlichen Verdacht. Im Gespräch mit inFranken.de sagte er damals: "Das sind absolute Profis". Von den Fahndungserfolgen im nördlichen Deutschland wisse Benecke, dass es sich um eine aus den Niederlanden agierende Gruppe handele.
Beim Polizeipräsidium Oberfranken heißt es, man ermittle derzeit "in alle Richtungen". Die Unbekannten zu fassen sei deshalb "sehr, sehr schwierig, weil es unzählige Geldautomaten gibt und es kaum absehbar ist, wann wo jemand zuschlägt", so eine Sprecherin. "Die Täter handeln sehr schnell und haben Fluchtfahrzeuge." Ob die Kriminellen ihre Fahrzeuge wechseln, könne man nicht sagen. "Ausgebrannte Fahrzeuge haben wir aber noch nicht entdeckt."
Welche Taktik die Polizei nach Bekanntwerden einer Sprengung zur Ergreifung der Personen fährt, dazu hält man sich bedeckt. Die Polizeistationen - auch entlang der offenbar beliebten Routen - "kommunizieren aber natürlich miteinander". Auf Landesebene sehen die Behörden Franken mittlerweile aber als "Schwerpunkt" der Geldautomaten-Sprengungen, wie aus einem BR-Bericht hervorgeht. Eine "einzelne Tätergruppe" habe man aber noch nicht "isolieren" können.
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tja, das dürfte leider erst der Anfang sein

aber auf mich hört ja keiner