Aus einzelnem Weihnachtshaus im Kreis Bamberg wird ganze Weihnachtsstraße

1 Min

Knapp 30.000 Lichter leuchten aktuell an seinem Weihnachtshaus, schätzt Marcel Suerwald. Damit will der 30-Jährige auch Spenden für den guten Zweck sammeln.

Als die Weihnachtsmärkte während er Corona-Zeit nicht öffnen durften, suchte Marcel Suerwald nach einem Weg, dennoch festliche Stimmung zu verbreiten. Weil sich die Nachbarskinder immer so sehr über die Beleuchtung des Hauses freuten, baute der Elektromeister diese mehr und mehr aus, fügte jedes Jahr neue Elemente dazu, erzählt er im Gespräch mit inFranken.de. Mittlerweile ist aus dem Wohnhaus in der Falkenstraße in Mühlendorf ein richtiges Weihnachtshaus geworden.

In Franken ist es längst nicht das einzige: Sämtliche Weihnachtshäuser strahlen aktuell in der Region wieder um die Wette. In Schwaig installierten die Betreiber neben 100.000 LEDs und Schneekanonen auch einen Christkind-Briefkasten. Und auch das Drügendorfer Weihnachtshaus wächst mehr und mehr. In diesem Jahr packten erstmals mehrere Helfer an, um die 135.000 Lichter zu installieren. 

Lichtermeer für den guten Zweck: Weihnachtshaus im Kreis Bamberg leuchtet wieder

Für Suerwald gibt es in diesem Jahr allerdings eine Premiere: Denn heuer leuchten nicht nur das Haus, in dem er zur Miete wohnt und das seines Nachbarn - sondern die ganze Straße. "Wir haben die Besitzer vom Bierkeller gefragt, ob wir die Bäume schmücken können", erzählt der 30-Jährige. Gesagt, getan. Und auch an immer mehr Gartentoren in der Straße häufe sich die Weihnachtsdeko. Selbst zählt Suerkamp mittlerweile circa 30.000 Lichter, schätzt er - genau lasse sich das jedoch nur schwer sagen.

Jeden Tag schält Suerwald nun das Lichtermeer rund um sein Haus an - morgens von 6.30 bis 7.30 Uhr und abends eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang bis 21.30 Uhr - und das noch bis zum 6. Januar. Am Morgen freuen sich darüber vor allem die Kinder auf ihrem Schulweg, am Abend tummelt es sich dafür oft ganz schön vor seinem Weihnachtshaus.

"Manchmal stehen wirklich viele Leute da", erzählt der 30-Jährige - oft kämen 50 bis 100 Besucher täglich. Autos mit Kennzeichnen aus dem Haßfurter, Schweinfurter und Coburger Raum habe er bereits bemerkt, auch der Stadtbus fährt extra langsam.

Knapp 30.000 Lichter machen sich auch auf Stromrechnung bemerkbar

Zwischen all den Lichtern findet sich auch eine Spendenbox. Wie bereits in den vergangenen Jahren soll das gesammelte Geld heuer wieder dem Wünschewagen zugutekommen. Dieser erfüllt schwerkranken Menschen ihre letzten Wünsche. Im vergangenen Jahr konnte Suerkamp für das Projekt immerhin 200 Euro sammeln.

Ebenso begeistert vom Lichtermeer: Suerkamps kleiner Sohn. Dieser kam erst im vergangenen Jahr zur Welt und sei schön völlig auf Lichter fixiert. "Allein deshalb muss ich weitermachen", sagt der 30-Jährige lachend. Auch wenn sich die Stromkosten auf der Rechnung natürlich bemerkbar machen: Circa 100 Euro mehr zahlt Suerkamp pro Monat für die Weihnachtsbeleuchtung.

An ein ganz besonderes Ereignis vor zwei Jahren erinnert er sich auch heute noch gerne: 2023 habe die Kirche sogar ihren Weihnachtsgottesdienst vor ihrem Haus gehalten - inklusive Krippenspiel. Heuer sei das jedoch nicht geplant.

Vorschaubild: © Marcel Suerwald