Der ehemalige Veranstalter und der Sprecher der Anwohnergemeinschaft äußern sich zur Neuerung. Auch im Internet wird viel diskutiert.
Mit "Interesse" habe Wolfgang Kerling, Sprecher der Anwohnergemeinschaft "Am Kanal" im Fränkischen Tag vom Streit um das Canalissimo-Fest gelesen. "Mit Erstaunen" reagiert hingegen Werner Richter, der das Fest ins Leben gerufen und 2016 an seinen Nachfolger Tom Land übergeben hat. Neu ist in diesem Jahr vor allem eine Höchstbesucherzahl von 1800 Personen insgesamt und exakt 767 Menschen auf der Seite "Am Kanal". Die Zahl hat mit ordnungsrechtlichen Bestimmungen hinsichtlich Fluchtwegen zu tun.
Die Besucher werden mit einem elektrischen Zählsystem erfasst. Ist die Grenze erreicht, gibt es einen Einlassstopp.
Des Einen Freud, des Anderen Leid
"Als Anlieger freuen wir uns, dass unsere Sicherheitsbedenken endlich ernst genommen werden und mit einer Zugangssperre reagiert wurde", schreibt Kerling. Ex-Veranstalter Richter sieht durch die immer neuen Auflagen hingegen die Existenz des Festes bedroht. "Deswegen mein Appell an die Stadt als Genehmigungsbehörde: Keine weiteren Einschränkungen für dieses schöne und friedliche Straßenfest und vor allem keine Besucherbegrenzung!"
In seinem Leserbrief schreibt Richter, dass es vor allem zwei Beschwerdeführerinnen seien, "die das Fest seit Jahren mit einem fast schon missionarischen Eifer torpedieren und Katastrophenszenarien entwickeln." Die Anwohnerinnen, von denen eine auch im vorherigen FT-Artikel zu Wort kam, hatten nicht an den Mediationsverfahren zwischen Anwohnern, Veranstalter und Behörden teilgenommen. Sie forderten wegen ihrer Sicherheitsbedenken, dass Canalissimo künftig nur noch auf der linken Kanalseite (Villa Geyerswörth) stattfinden soll.
"Kann man von Dialogbereitschaft sprechen, wenn man solchen Treffen einfach fernbleibt und in keinster Weise an Kompromissen interessiert ist?", fragt Richter, der auch eine Lanze für Ordnungsreferent Ralf Haupt bricht: "Er hat schon immer versucht, die Interessen beider Seiten vernünftig auf einen Nenner zu bringen: Verkürzung der Öffnungszeiten, mehr Sicherheitspersonal und Begrenzung der Musiklautstärke - was einen Veranstalter nicht gerade erfreut, den Anwohnern aber entgegenkommt." Deshalb verstehe er nicht, warum weitere Auflagen w folgen. Seinem Nachfolger Tom Land wolle er "ein Kompliment aussprechen, dass er immer noch die Geduld und Energie hat, dieses tolle Fest fortzusetzen."
Anwohner-Sprecher Kerling hingegen sind es immer noch zu viele potenzielle Störenfriede, trotz der neuen Auflagen, die er auch begrüßt. "Die Belastungen für die Anwohner haben sich dadurch kaum geändert", beklagt er. "So bleibt manchen Anwohnern nichts anderes übrig, als das Feld zu räumen, denn vier Tage Festbetrieb - in neun Parterrewohnungen direkt vor dem Fenster - sind nur schwer auszuhalten."
Richter hingegen ist überzeugt: "Würde es Canalissimo nicht mehr geben, dann hätte Bamberg ein kleines sommerliches Glanzlicht weniger. Und das wäre sehr schade."
Das ist doch ein super Weg zur "Fahrradstadt", die Autos werden aus der Stadt verbannt und die Fußgänger genauso. Somit hat die Fahrradfahrerlobby doch ihr Ziel erreicht, somit gibt es für niemanden einen Grund sich zu beschweren. Schließlich wollen es doch alle so.
Autos, Fußgänger und Fahrräder - darum geht es in diesem Artikel doch überhaupt nicht.