Bringt 2018 wieder einen Jahrhundertsommer?

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Das Nass, das eigentlich vom Himmel fallen sollte, holt sich dieser Landwirt zur Bewässerung der Felder bei Haßfurt aus dem Main. Foto: G. Flegel
Das Nass, das eigentlich vom Himmel fallen sollte, holt sich dieser Landwirt zur Bewässerung der Felder bei Haßfurt aus dem Main. Foto: G. Flegel

Sonne und Hitze ohne Ende: Der Sommer 2018 stellt jetzt schon die Rekordjahre 2003 und 2015 in den Schatten. Nach den Prognosen ist keine durchgreifende Änderung in Sicht. Damit wird die Trockenheit zu einem Problem.

Für Sonnenanbeter ist der Sommer 2018, der ja schon im April begonnen hat, ein einziges Fest; der Deutsche Wetterdienst dagegen spricht von regional bereits katastrophalen Verhältnissen, weil vielerorts seit Wochen kaum Regen gefallen ist. Das bedeutet auch in Franken unter anderem: höchste Waldbrandgefahr.


Aus Sommer wird Hochsommer

Der nahtlose Übergang vom ausgefallenen Frühjahr über den Sommer zum Hochsommer ist vor allem in den fränkischen Weinbergen unübersehbar: Die Rebstöcke biegen sich unter der Last der Trauben, die aktuell so weit entwickelt sind wie sonst erst Ende Juli. Der Vorsprung von vier Wochen könnte bedeuten, dass Frankens Winzer bereits Mitte August mit der Lese beginnen können/müssen. Das hieße dann, dass der Hochsommer nahtlos zum Herbst wird und man den ersten Federweißen zu den Hundstagen genießen kann. Verrückt. "Vom Klima her liegen wir jetzt etwa gleichauf mit Südtirol", sagt Artur Baumann, der Geschäftsführer des Weinbaurings Franken.


Bis zu 35 Grad

Wie geht es weiter mit dem Sommer 2018? In den nächsten Tagen gesellt sich in Franken zur Hitze Schwüle; der Deutsche Wetterdienst rechnet mit Gewittern und dabei lokal begrenzt teils unwetterartigem Regen. "Das kann in einem Ort Überflutung bedeuten, während im Nachbarort kein Tropfen fällt", beschreibt ein Meteorologe des DWD das Muster, das den Sommer 2018 bislang prägt.
Ab dem Wochenende soll sich wieder astreines Hochdruckwetter durchsetzen: blauer Himmel, Sonne und steigende Temperaturen. Ende kommender Woche sind bis zu 35 Grad möglich - diese Vorhersagen sind aber mit großer Unsicherheit behaftet. Wie auch immer: Der große Wetterumschwung ist weit und breit nicht in Sicht.


Die Felder brennen

Das bedeutet auch: Die Trockenheit setzt sich fort. In Nord- und Ostdeutschland brennen die Felder. In einigen Regionen ist kaum ein Zehntel des sonst üblichen Niederschlags gefallen. In Unterfranken gilt großflächig die höchste von fünf Stufen bei der Waldbrandgefahr. Und im Großraum Nürnberg haben die Messstationen des Landesamtes für Umwelt in den letzten drei Monaten deutlich weniger Regen eingefangen als im "Jahrhundertsommer" 2003 und selbst im Dürrejahr 1976.
Stichwort Jahrhundertsommer: 2003 war das heißeste Jahr in Franken, aus dem Jahr 2015 stammt der deutschlandweite Hitze-Rekord (40,3 Grad in Kitzingen). Richtig heiß wurde es in beiden Jahren aber erst Ende Juli/Anfang August. Kaum vorstellbar, dass das Jahr 2018 noch Luft nach oben hat ....