Überraschung in neuer Polizeistatistik: Bamberg-Zahlen sind besonders auffallend

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Bamberg sticht besonders heraus - Oberfranken hat höchste Aufklärungsquote in Bayern
Auch wenn das Straftatenvorkommen in Bamberg auf relativ hohem Niveau liegt, sei dieses im vergangenen Jahr laut Polizei "signifikant" gesunken.
Bamberg sticht besonders heraus - Oberfranken hat höchste Aufklärungsquote in Bayern
Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbol; Ralf Welz/inFranken.de/Archiv; Collage: inFranken.de

Die Polizei Oberfranken hat die Kriminalstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Region erreicht die höchste Aufklärungsquote Bayerns, dabei sticht die Stadt Bamberg im Besonderen heraus.

Am Dienstag (19. März 2024) veröffentlichte die Polizei Oberfranken die Kriminalstatistik für das Jahr 2023. Das berichtet das Präsidium in einer Mitteilung. Mit 71,5 Prozent erreichten die Beamten der oberfränkischen Polizei demnach die höchste Aufklärungsquote aller bayerischen Präsidien. Des Weiteren sanken im Regierungsbezirk die erfassten Straftaten um über fünf Prozent. "Das Leben in Oberfranken ist also eines der sichersten", so die Polizei.

Besonders sei der deutliche Rückgang im Bereich Bamberg hervorgestochen. Im Jahr 2022 waren noch 7534 Straftaten in der Stadt gezählt worden - die Domstadt hatte somit die Bayern-Statistik in Sachen Kriminalitätsbelastung angeführt. Die Fallzahlen sanken im Jahr 2023 um 1030 Fälle auf 6504 Straftaten ab, erklärt die Polizei Oberfranken. Ein Sicherheitsbericht der Polizei Bamberg-Stadt gibt detaillierte Einblicke in das Kriminalitätsgeschehen der Domstadt. 

Aufklärungsquote von 72 Prozent: Bamberg lag 2023 über dem bayerischen Durchschnitt

Bei der Straftatenzählung sind die Bereiche der Rohheits- und Diebstahlsdelikte sowie Sachbeschädigungen ausschlaggebend, wie aus dem Sicherheitsbericht hervorgeht. Insgesamt konnten 3398 Tatverdächtige ermittelt werden. "Der Anteil von Nichtdeutschen und Zuwanderern ist in nahezu allen Bereichen zwar insgesamt nicht überwiegend, aber tatsächlich überproportional zu deren Bevölkerungsanteil", erläutert die Polizei im Bericht. Die Aufklärungsquote ohne ausländerrechtliche Delikte konnte demnach in den letzten Jahren gesteigert werden.

Im Jahr 2023 lag sie bei 72 Prozent, fast 7 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt. Im Jahr 2022 hatte die Quote in Bamberg bei 69 Prozent gelegen. Im Bereich der Straßenkriminalität haben sich das Inselgebiet, sowie der Bereich um den Bahnhof als Hotspots herauskristallisiert. Innerhalb des Ankerzentrums ist ebenfalls eine Häufung der dahingehenden Straftaten erkennbar, heißt es. Diebstahlsdelikte sind mit einem Anteil von 36,3 Prozent an der gesamten Kriminalitätsbelastung das größte Deliktsfeld im Bereich der Polizei Bamberg-Stadt.

Im Jahresdurchschnitt wird das Ankerzentrum etwa zweimal pro Tag anlassbezogen angefahren. Das Ombudsteam der Einrichtung forderte kürzlich die Schließung. Die Lage sei "sehr kritisch". "Durch die bereits länger andauernde hohe Auslastung der Einrichtung bleiben interne soziale Spannungen weiterhin auf einem hohen Niveau", erklärt die Polizei. Straftaten, die innerhalb der Einrichtung verübt werden, sind demnach überwiegend Körperverletzungen, Hausfriedensbrüche, Sachbeschädigungen oder Betäubungsmitteldelikte.

Weiterhin "relativ hohes Niveau" an Kriminalität in Bamberg - Polizei mit Ankündigung

Die Unfallzahlen (gesamt, ohne Bundesautobahnen und Bundesstraße 505) lagen während der Corona-Pandemie deutlich unter den Zahlen der Vorjahre, heißt es. Im Jahr 2022 war dann wieder ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. 2023 blieben die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr jedoch nahezu gleich. Mit einer Gesamtzahl von 2277 waren lediglich 87 Unfälle mehr zu verzeichnen, so die Polizei Bamberg-Stadt. Im innerstädtischen Bereich seien die Hauptunfallursachen auf zu geringen Sicherheitsabstand, den Bereich des Wendens und Rückwärtsfahrens sowie Fehler beim Abbiegen zurückzuführen. 

"Obgleich sich das Straftatenaufkommen insgesamt aufgrund der örtlichen Gegebenheiten weiterhin auf einem für eine Mittelstadt relativ hohen Niveau bewegt, gilt doch zu berücksichtigen, dass dieses im vergangenen Jahr signifikant gesunken ist und sich darüber hinaus überwiegend aus dem Bereich der niederschwelligen Kriminalität speist", fasst die Polizei zusammen. "Wir wollen uns nicht darauf ausruhen", erklärt Florian Mayer, leitender Polizeidirektor der Polizei Bamberg-Stadt, in Hinblick auf die gesunkenen Zahlen gegenüber inFranken.de. 

"Zweifelsohne macht sich auch eine zuletzt sehr stark ausgelastete Anker-Einrichtung durch eine Einsatzhäufung innerhalb der Einrichtung und eine überproportionale Belastung im Bereich der niederschwelligen Eigentumskriminalität im innerstädtischen Bereich bemerkbar", heißt es abschließend im Sicherheitsbericht. Künftig werde das Ankerzentrum auch weiterhin "unter besonderer Beobachtung der Bamberger Polizei" stehen. Weitere Nachrichten aus Bamberg kannst du in unserem Lokalressort lesen.