"Im Durchschnitt zwei Polizeieinsätze pro Tag" gab es im Jahr 2023 im Bamberger Ankerzentrum, wie das Ombudsteam mitteilt. Die Gruppe fordert die Schließung der Einrichtung - die Söder-Regierung müsse jetzt zeitnah handeln.
Regelmäßig gerät das Bamberger Ankerzentrum wegen seiner Überfüllung in die öffentliche Diskussion. Auch das Ombudsteam unter dem Vorsitz von Stadträtin Ingeborg Eichhorn (SPD) und Pfarrerin Doris Schirmer-Henzler habe 2023 "die Situation in der Anker-Einrichtung kritisch begleitet", wie die Stadt Bamberg erklärt. "Im Jahr 2023 lag der Höchstwert bei 2800 geflüchteten Männern, Frauen und Kindern. Im Durchschnitt bedeutete dies, dass 16 Geflüchtete auf insgesamt 90 Quadratmetern leben mussten. Konflikte und körperliche Auseinandersetzungen unter den Geflüchteten nahmen ebenso zu, wie Konflikte mit den Anwohnenden."
Diese "verschärfte Situation" veranlasse das Ombudsteam zu einem Appell an die bayerische Staatsregierung, "sich an die Zusagen zu halten und die Anker-Einrichtung in Bamberg zum Jahresende 2025 zu schließen". Dazu müsse noch in diesem Jahr eine "verbindliche Entscheidung" der bayerischen Staatsregierung kommen.
Situation in Bamberger Ankerzentrum "sehr belastend" - Ombudsteam äußert sich zu Missständen
Für Bewohner als auch für Anwohner sei die Situation in der Anker-Einrichtung "sehr belastend", so das Ombudsteam. Die sehr guten Beratungsangebote der AWO, Caritas und Diakonie reichten "aufgrund des zu niedrigen Beratungsschlüssels" für die vielen Bewohner nicht aus. Darüber hinaus hätten viele Kinder während ihres Aufenthaltes keinen Zugang zu Bildung, da für Kinder die Schulpflicht erst nach drei Monaten Aufenthalt in der Einrichtung gelte. "Oft sind die Familien dann bereits wieder in eine andere Unterkunft umverteilt."
Auch die Volkshochschule könne die hohe Nachfrage nach Deutsch- und Integrationskursen "nicht annähernd" erfüllen. "Als besonders kritisch wertet das Ombudsteam die Sicherheitslage in der Anker-Einrichtung. Die Zahl der Security-Mitarbeitenden ist trotz der Mehrbelegung gleichgeblieben. 2023 gab es im Durchschnitt zwei Polizeieinsätze pro Tag", ist weiter zu lesen. Die Security kostete alleine 2023 rund 10 Millionen Euro, wie inFranken.de berichtete. Vergangenes Jahr sorgte unter anderem ein Polizei-Großeinsatz wegen einer Schlägerei "zwischen zahlreichen Bewohnern" für Aufsehen.
Das Ombudsteam erwähnt zudem die Busse mit ihrem "großen Konfliktpotenzial". Trotz einer zusätzlichen Buslinie beklagten die Anwohner "überfüllte Busse, besonders in den Morgenstunden und am Nachmittag". Man habe sogar den Betrieb an der Haltestelle Birkenallee direkt an der Anker-Einrichtung einstellen müssen, "da dort die Situation nicht mehr tragbar war". Die Verbesserungsmaßnahmen der Stadtwerke seien daher "ausdrücklich begrüßt" worden, so das Team weiter.
"Verbindliche Entscheidung noch 2024": Ombudsteam fordert Söder-Regierung zum Handeln auf
"Insgesamt wertet das Ombudsteam die allgemeine Lage in der Anker-Einrichtung Bamberg als sehr kritisch und appelliert daher an die bayerische Staatsregierung, die Unterkunft, wie 2018 zugesagt, bis Ende 2025 zu schließen", ist schließlich zu lesen. Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) forderte vergangenes Jahr ebenfalls die Schließung und ließ verlauten: "So kann es nicht weitergehen".
Wie es in der aktuellen Mitteilung weiter heißt, habe die Stadt Bamberg zugesichert, "ihren Teil der Unterbringung von Geflüchteten gemäß Königsteiner Schlüssel leisten zu wollen - jedoch in dezentralen Einrichtungen mit überschaubaren Belegungszahlen".
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Dieses Ghetto ist eine Altlast der Regierung, was bestimmt gerne den Grünen in die Schuhe geschoben wird.
Bedankt Euch auch bei Eurem BGM! Der hatte nur Dollarzeichen in den Augen damals…
Bamberg… so eine schöne Stadt… zerlegt sich mit fast allen Entscheidungen selbst. Man kann nur noch mit dem Kopf schütteln! Ich meine damit nicht nur, aber auch die Ausländerproblematik! Stopft Deutsche Menschen in so ein Ghetto unter gleichen Voraussetzungen… ohne Perspektive … ohne Hoffnung … ????????? Es wäre mindestens genauso!
Der Herr Söder kann ja mal Frau Merkel fragen, wer da alle Türen geöffnet hat...
Das Ankerzentrum wird sehr wahrscheinlich noch in 2030 aktiv betrieben werden. Jeder der etwas anderes erwartet, glaubt auch noch an Steuersenkungen für die Mittelschicht oder eine Rente die zum leben reicht.
Und dann verlagert man die Polizeieinsätze auf die zugewiesenen Gemeinden, nein lasst sie in euren grünen Bamberg