Der "Plattenladen" in Bamberg verkauft fortan ein "Mitarbeiter-Bier". Dadurch sollen die Angestellten unterstützt werden. Vor allem die Minijobber der einstigen Party-Location leiden demnach stark unter der Corona-Krise.
- Bamberg: "Plattenladen" und "Bierhaus" verkaufen "Mitarbeiter-Bier"
- Hintergrund ist der ausbleibende Lohn vieler Minijobber, "die allesamt durch das Förderungsraster gefallen sind"
- Verkauf vor "Plattenladen" und "Bierhaus" regelmäßig ab Samstag (1. Mai 2021)
Anlässlich der ausbleibenden Bezahlung und des Verlusts vieler Mitarbeiter, insbesondere der Minijobber, hat sich der "Plattenladen" in Bamberg etwas Besonderes einfallen lassen: Ab dem Tag der Arbeit (Samstag, 1. Mai 2021) verkauft die (einstige) Party-Location regelmäßig ein eigenes "Mitarbeiter-Bier". Die Intention: "Wir wollen darauf hinweisen, dass die Minijobber allesamt durch das Förderungsraster gefallen sind", erklärt Roland Krefft, Inhaber des "Plattenladens", des "Bierhauses" und der "Ostbar".
Bamberger "Plattenladen": Verkauf von "Mitarbeiter-Bier" soll Angestellten helfen
Seit über einem Jahr, genauer seit dem 15. März 2020, ist der "Plattenladen" inzwischen schon coronabedingt geschlossen. "Es gibt Hilfen für Unternehmer. Festangestellte haben die Möglichkeit der Kurzarbeit. Die Minijobber fallen aber durch das Raster", erläutert Krefft inFranken.de. Man habe alles versucht: "Wir haben Aufräumaktionen gestartet, Lagerbereinigungen und einen Frühjahrsputz gemacht, Glühwein verkauft und wirklich viel versucht." Trotzdem habe man letztendlich fünf bis sechs Leute verloren, "die in Branchen wechseln mussten, die Arbeit hatten - sprich zur Tanke oder in den Lebensmittelhandel."
Durch den Verkauf des "Mitarbeiter-Biers" will Krefft zeigen, "dass nicht für alle irgendwie gesorgt wurde und wir als Arbeitgeber unsere Verantwortung ernst nehmen." Von jedem verkauften Bier geht dann Geld in eine Kasse, die den übrigen betroffenen Mitarbeitern zugutekommen soll. Das eigene Bier wird in der Brauerei Binkert in Breitengüßbach gebraut und ab dem 1. Mai 2021 jeden Freitag, Samstag und Sonntag zwischen 15 und mindestens 20 Uhr verkauft. Erhältlich ist das "Mitarbeiter-Bier" dann beim "Plattenladen" in der Unteren Sandstraße und beim "Bierhaus" am Obstmarkt 1. Dort soll es dann auch Limonaden, Pommes und andere Snacks sowie Kaffee und selbstgemachten Kuchen geben.
Aber nicht nur die Minijobber - der ganze Plattenladen kämpft mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie. "Ob wir durchkommen? Das ist schwierig zu beantworten, weil wir nicht wissen, wie es weitergeht", so Inhaber Krefft. Die Location habe massiv Geld verloren, vor allem als Nachtgastronomie. Seit über einem Jahr ist der "Plattenladen" nun dicht - "mit einem Monat Ausnahme, durch eine Sondergenehmigung im Oktober 2020."
"Viel zu spät": Bar-Betreiber kritisiert staatliche Corona-Hilfen
Überbrückungshilfen seien zwar angekommen, allerdings viel zu spät. "Die Dezemberhilfe haben wir erst Anfang April bekommen", erklärt Krefft. "Und nach so einem schlechten Jahr noch Monate vorzufinanzieren, ist nicht so einfach." Die Zukunft hänge allein an der Frage, "wann wieder eine Art Normalität sein kann." Bis dahin wird man sich mit Aktionen wie dem Verkauf des "Mitarbeiter-Bieres" in Bamberg zufriedengeben müssen.
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