Bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen habe es in Bamberg mehrfach antisemitische Redebeiträge gegeben, kritisiert ein deutsch-israelitischer Verein.
- Jugendgruppe der Deutsch-Israelitischen Gesellschaft kritisiert Demonstranten in Bamberg
- Auf Demos gegen Corona-Maßnahmen würden "antisemitische Verschwörungserzählungen" verbreitet
- "Vergleich von Maske und gelbem Stern" sei "an Widerwärtigkeit" nicht zu überbieten
- Es gehe von den Demonstranten "eine konkrete Gefahr für Jüdinnen und Juden aus"
Junges Forum Bamberg mit Antisemitismusvorwürfen gegen Corona-Demonstranten: Das Junge Forum Bamberg, eine Unterorganisation der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, hat in einer Pressemitteilung Antisemitismus-Vorwürfe gegenüber Rednern auf Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in Bamberg geäußert. Den Teilnehmern gehe es nicht um "eine legitime Kritik an der Corona-Politik", so Sprecher Constantin Ganß. "Auf den Demonstrationen werden die Corona-Maßnahmen nur benutzt, um die eigenen Feindbilder zu bedienen", wird Ganß zitiert.
Corona-Demos in Bamberg: Deutsch-jüdischer Verein spricht von "Widerwärtigkeit"
Bereits seit rund einem Jahr demonstrieren in Bamberg immer wieder Menschen gegen die Corona-Politik der Landes- und Bundesregierung. Die Gruppe "Stay Awake" Bamberg, die auf Facebook 770 Mitglieder hat, veranstaltet mehrmals pro Woche unterschiedliche Protestaktionen wie Autokorsos, "Spaziergänge" und Versammlungen. Sie fordert unter anderem die "sofortige Beendigung der Corona Maßnahmen" sowie die Abschaffung der Maskenpflicht.
Das Junge Forum kritisiert Redebeiträge, die im Rahmen dieser Bamberger Demonstrationen gehalten worden sein sollen und wirft mehreren Rednern Antisemitismus vor. "Es geht gegen die Elite und besonders oft sind damit Jüdinnen und Juden gemeint. Im gleichen Atemzug drängen sie sich dabei in die Opferrolle, ja setzen sich selbst mit Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus gleich", wird Sprecher Ganß zitiert.
So habe "eine führende Figur der Gruppe StayAwake im Oktober letzten Jahres" geäußert, sie fühle sich "wie die Juden“, denn diese seien ebenfalls "wegen einem Stück Stoff ausgesondert“ worden. "Mit dem Stück Stoff meinte sie bei sich selbst die Maske, im Hinblick auf 'die Juden' den Gelben Stern, den Menschen tragen mussten, die nach den nationalsozialistischen
Rassegesetzen als 'jüdisch' galten", heißt es in der Pressemitteilung. Dieser Vergleich sei "an Widerwärtigkeit nicht zu überbieten", so Ganß. Denn: "Juden wurden nicht wegen einem Stück Stoff verfolgt und vernichtet, sondern wegen Antisemitismus."
Junges Forum attackiert Demonstranten: "Gefahr für Jüdinnen und Juden"
Auf dem Bamberger Maxplatz habe es im Februar eine Demo gegeben, auf der ein Redner laut Jungem Forum über eine "Schattenregierung, auch Deep State genannt" gesprochen habe, "eine kleine Gruppe, die doch sehr mächtig ist. Sie kontrollieren Regierungen, politische Parteien, Finanzen, die Weltherrschaft und die Medien".
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Dies erinnere an nationalsozialistische Propaganda, so Junges-Forum-Sprecher Constantin Ganß. "Hier werden verschiedene antisemitische Verschwörungserzählungen miteinander verbunden. Die Darstellung von Juden als 'Puppenspieler', die im Hintergrund Medien, Wirtschaft und Politik – ja alles – in der Hand hätten, kennt man aus der NS-Propaganda.“
Sorry, aber wer die Corona-Maßnahmen und Maskenpflicht zum Infektionsschutz mit der Judenverfolgung im 3.Reich vergleicht hat gewaltig einen an der Klatsche! Auf der einen Seite der Versuch die Bevölkerung zu schützen heute und auf der anderen der Massenmord an den Juden. Wie kann man da einen solchen Schwachsinn konstruieren? Schon allein deswegen würde ich nicht mit solchen Typen Seite an Seite durch die Straßen geistern, selbst wenn die Politik noch so hilflos agiert im Kampf gegen den Virus.
Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.
(George Orwell)
Dagegen gibt es nichts zu sagen! Das ist ja auch der Unterschied zur Diktatur, denn da wäre es nicht ohne weiteres möglich offen auszusprechen was man denkt! Siehe China inkl. Hongkong, Russland, Belarus.....usw. Allerdings muss ich schon anmerken, dass man in Deutschland sehr schnell in eine bestimmte Ecke gestellt wird, wenn man sich nicht mit allen "Errungenschaften" der letzten Jahre identifiziert und diese gutheißt. Toleranz ist keine Einbahnstraße....................
Lächerlich
Ich gehöre mit Sicherheit zu den Letzten, die sich Antisemitismus oder sonstigen religiös oder ethnisch oder sexuell begründeten Diskriminierungsansinnen anschließen. Was mich jedoch irritiert, dass von eine "Konkrete Gefahr für Juden" indie Überschrift gepackt wird, der Artikel diese jedoch schuldig bleibt. Wo ist die konkrete Bedrohung?
Liebe Leute, es ist von der anderen Seite genauso bescheuert, man dulde mir den pointierten Ausdruck, die "Judenkarte" zu ziehen, wenn die objektive Grundlage fehlt.
Worauf ich hinaus will: Andere mundtot machen wollen mit einem Verweis auf eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, wenn kein konkreter Zusammenhang besteht, ist einfach schäbig und im Sinne eines konstruktiven Diskurses zu unterlassen.
Einzelne Leute, die sich vielleicht nicht politisch korrekt ausdrücken, reichen nicht aus die ansonsten "unschuldige" Mehrheit zu diskreditieren. Auch hier wäre die ansonsten eingefordete Toleranz dringend notwendig.
Die totalitäre Richtung, die aktuell die politische Kultur dieses Landes nimmt, widerspricht seinem Grundkonzept, seiner Verfassung....wie so manches andere, was derzeit in Gesetzen festgelegt wird. Hoffentlich nur vorübergehend.