Zahlen und Daten aus den fränkischen Regionen: Wie sich Altersarmut heute in der Statistik zeigt und was das für die Zukunft bedeutet.
Drei von 100 Rentnern sind arm - wenn wie bei der amtlichen Statistik üblich dafür der Anteil derer gerechnet wird, die Grundsicherung beziehen. Auf die Sozialleistung, die dem Hartz-IV-Satz entspricht, sind in der gesamten Bevölkerung aber viel mehr Menschen angewiesen als unter den Rentnern: Werden alle Altersstufen betrachtet, liegt die Gesamtmindestsicherungsquote (Hartz IV und Grundsicherung für alte und erwerbsgeminderte Menschen) deutschlandweit bei 9,3 Prozent. Die Rentner sind also vergleichsweise reich. So reich, wie es keine Rentnergeneration mehr sein wird.
Reiche Rentnergeneration - dramatische Entwicklung
Doch in den vergangenen zehn Jahren hat sich der Anteil der Grundsicherungsempfänger unter den Rentnern verdoppelt - Tendenz steigend. Einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge wird bis zum Jahr 2030 die Zahl der Menschen, die 65 Jahre und älter sind, um über fünf Millionen steigen. Dann wird jeder Vierte mindestens 65 Jahre und jeder Dreizehnte über 80 Jahre alt sein. Wie die Renten sich bis dahin entwickeln und wie sie finanziert werden, ist eines der großen Zukunftsthemen. Immer geht es dabei auch um die Frage, was arm ist, wo Armut beginnt.
Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens hat. Dem Bamberger Sozialrechtler Ulrich-Arthur Birk zufolge betrifft das bereits heute etwa 17 Prozent der Rentner.
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern und Regionen
Es gibt keine Daten, die alle Facetten der Altersarmut beleuchten. Statistisch gibt es vor allem die Grundsicherungsquote. Diese zeigt nicht nur einen dramatischen Ansteig bei der Armut der Rentner, sondern auch gravierende Unterschiede zwischen Männern und Frauen und verschiedenen Regionen. Künftig werden die Probleme sich vor allem in Gebieten verstärken, in denen in der Vergangenheit eine niedrige Beschäftigungsquote vorlag.
Die Karte zur Altersarmutsquote Franken zeigt, wieviel Prozent aller Rentner nach den aktuellsten Daten des statistischen Bundesamtes (2014) Grundsicherung bezogen:
Allgemein nennt die Bertelsmann-Stiftung als Risikofaktoren für Altersarmut auch Scheidung sowie einen Migrationshintergrund. Migranten sind im Durchschnitt stärker von Arbeitslosigkeit und Niedriglohn betroffen, was sich im Erwerbsverlauf und in der Rente niederschlägt.
Außerdem ist das Altersarmutsrisiko für Menschen in Einpersonenhaushalten mehr als dreimal so hoch wie in Mehrpersonenhaushalten. In Einpersonenhaushalten liegt es für Frauen mehr als doppelt so hoch wie für Männer. Der Bamberger Sozialrechtler Ulrich-Arthur Birk erklärt dies damit, dass Frauen weniger einzahlen, weil sie Familienpausen machen, in schlechter bezahlten Branchen arbeiten und häufig Teilzeit arbeiten.
Vergleichen Sie hier die Teilzeitquoten von Männern und Frauen in den verschiedenen fränkischen Landkreisen:
Lesen Sie hier folgenden Artikel zum Thema: Liebe ist keine Altersvorsorge - ein Blick ins Coburger Sozialkaufhaus, ein Gespräch mit dem Bamberger Sozialrechtler Ulrich-Arthur Birk und ein Trend bei der Altersarmut: Lesen Sie hier, wie sich die Situation heute in Franken zeigt.
Da fällt mir einiges ein. Erstens die Erkenntnis, dass SDP/CDU-Politiker anscheinend nicht von sich aus zu vernünftigem Handeln fähig sind.
Zweitens führt Angst selten zu rationalem Handeln.
Drittens sehe ich nicht, dass bei SPD/CDU überhaupt Angst aufkommen wird. Sie betreiben bei diesem Thema sehr lange schon ebenfalls Rattenfängerei. Sie haben da deutlich mehr Erfahrung. Es wird ihnen wieder gelingen, die Wähler Sand in die Augen zu streuen. Eiskalt sind Politiker, die entschieden haben, dass Empfänger der Grundsicherung nichts dazu verdienen dürfen. Abgeordnete dürfen bezahlte Nebentätigkeiten in der freien Wirtschaft ausüben, etwa in Aufsichtsräten. Die Ärmsten müssen also bitterarm bleiben und können sich dann nicht mal Medikamente oder Brillen leisten. Auch die aktiven Abgeordneten, die Deutschland immer tiefer in die Krise geführt haben, können ihre fürstlichen Bezüge durch entsprechende Lobby-Arbeit ergänzen. Oft zum Nachteil der Bevölkerung, die alles zahlen muss.