Im Netz der Stadtwerke Bad Kissingen hat es am Mittwochabend einen Schaden gegeben. Kurz nach Mitternacht haben alle Haushalte wieder Strom. Im Hotel Sonnenhügel sehen die Gäste die Situation entspannt.
"Stromausfall oder schonmal Übung für die Zukunft?" Diese Frage stellten sich viele Bad Kissinger am späten Mittwochabend. Die gute Nachricht vorweg: Es gab keinen Engpass bei der Energieversorgung. "Wir hatten keine Störung im Bayernwerk-Netz", stellte ein Sprecher des Übertragungsnetzbetreibers auf Nachfrage klar. Die Ursache lag stattdessen im Netz der Stadtwerke Bad Kissingen. Laut Geschäftsführer Manfred Zimmer traten so genannte Erdschlüsse auf. Das bedeutet: Einzelne Leiter des 20-Kilovolt-Mittelspannungsnetzes hatten eine Verbindung zur Erde. Je nach Leitfähigkeit an der Schwachstelle könne es dadurch zu einem Kurzschluss im Netz kommen. Mittlerweile wurden auch die Kabelfehler lokalisiert: Einer war gegenüber der Trafostation "Im Lindes", dieser wurde zuerst behoben. Gestern Abend gingen dann die Arbeiten zwischen Bergmannstraße und Elisabeth-Krankenhaus weiter. Der dritte Kabelfehler in Arnshausen, Ecke Emmerichstraße und Unterer Zollweg, soll in den kommenden Tagen repariert werden.
Betroffen von der Störung war vor allem das Stadtgebiet Bad Kissingen. Ab 22.20 Uhr fiel der Strom von der Bahnhof- und Menzelstraße bis zum Elisabeth-Krankenhaus, im südlichen Teil der Kernstadt und in Teilen von Arnshausen und Reiterswiesen aus. "Es hat einen Schlag getan und alles war dunkel", beschreibt Christine Oßwald den Ausfall. Die Verkaufs- und Marketing-Leiterin im Hotel "Sonnenhügel" oberhalb von Reiterswiesen war zufällig am späten Abend noch im Hotel. Bis auf die Notlichter sei das Gebäude dunkel gewesen.
Allerdings seien die hauseigenen Notstromaggregate bereits nach kurzer Zeit angesprungen, das Hotel konnte also den fast zweistündigen Stromausfall gut überbrücken. "Viele Gäste haben das gar nicht mitbekommen, weil sie bereits geschlafen haben", berichtet Christine Oßwald. Andere seien zwar zur Rezeption gekommen, hätten aber Verständnis für die Situation gehabt. Vor allem als sie hörten, dass es kein Problem im Hotel gab, sondern der Stadtteil dunkel blieb.
"Ganze Nacht im Einsatz"
"Die technische Abteilung war die ganze Nacht im Einsatz", berichtet Oßwald. Als die Stromversorgung kurz nach Mitternacht wieder von außen gewährleistet war, machten die Mitarbeiter einen Rundgang, um alle technischen Anlagen zu kontrollieren. Schwimmbad, Gastronomie und alle anderen Bereiche hätten am Donnerstagmorgen wieder regulär geöffnet. Lediglich beim Wlan dauerte es bis zum späten Vormittag, bis wieder alles lief. "Zum Glück war das am späten Abend, wenn so etwas gegen 18 Uhr passiert, wenn die Gäste beim Essen sitzen und die Küche auf Hochtouren arbeitet, wäre es schlimmer."
Laut der Stadtwerke konnte die hauseigene Leitstelle im ringförmigen 20-Kilovolt-Netz schnell umschalten. Deshalb gingen die betroffenen Bereiche wieder ans Netz, obwohl der Kabelfehler noch nicht behoben war. "Ab 0.25 Uhr waren dann alle Kunden wieder versorgt", betont Geschäftsführer Manfred Zimmer. In der Nacht waren mehrere Trupps unterwegs, um die Kabelfehler zu orten. Wegen der Umschaltungen sei es im übrigen Netz zu sogenannten "Wischern" gekommen. Diese Unterbrechungen im Millisekunden-Bereich seien "leider nicht vermeidbar". In Nüdlingen gingen laut Anwohnern kurzzeitig Straßenlampen aus, nennenswerte Ausfälle gab es laut Gemeindewerke aber nicht.