Feuer in Mietshaus: Verdächtiger in U-Haft

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Die betroffenen Häuser in der Adolf-Kolping-Straße sind noch abgesperrt, eines könnte bereits in zwei Wochen wieder bewohnbar sein, beim Gebäude mit der Hausnummer 2 sind die Schäden so groß, dass sich die Reparaturen bis Weihnachten hinziehen kön...
Die betroffenen Häuser in der Adolf-Kolping-Straße sind noch abgesperrt, eines könnte bereits in zwei Wochen wieder bewohnbar sein, beim Gebäude mit der Hausnummer 2 sind die Schäden so groß, dass ...
Die betroffenen Häuser in der Adolf-Kolping-Straße sind noch abgesperrt, eines könnte bereits in zwei Wochen wieder bewohnbar sein, beim Gebäude mit der Hausnummer 2 sind die Schäden so groß, dass sich die Reparaturen bis Weihnachten hinziehen kön...
Ralf Ruppert

Nach zwei Bränden in einem Hammelburger Wohnkomplex hat die Polizei am Freitag den mutmaßlichen Brandstifter festgenommen. Anwohner und Verantwortliche freuen sich über den schnellen Ermittlungserfolg.

In der Adolf-Kolping-Straße hat es sich bereits herumgesprochen wie das sprichwörtliche Lauffeuer: Nach zwei Bränden in den Hausnummern 2 und 6 hat die Polizei den mutmaßlichen Brandstifter bereits am Freitag festgenommen. "Alles gut", sagt ein Anwohner, und: "Jetzt können wir auch wieder eine Tür offen lassen." Auch Bürgermeister Armin Warmuth, gleichzeitig ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Wohnungsbaugenossenschaft, atmet auf: "Die Erleichterung ist sehr groß", sagt er. Nicht nur bei den Verantwortlichen, sondern auch bei vielen Anwohnerinnen und Anwohnern sei die Sorge bedrückend gewesen. "Jetzt hat die Verunsicherung ein Ende."

Laut einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt und des Polizeipräsidiums Unterfranken wurde der Tatverdächtige auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt. "Der Mann befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft", heißt es weiter. Die Polizei bestätigt, dass der mutmaßliche Brandstifter in einem der betroffenen Mehrfamilienhäuser gewohnt hat, macht auf Nachfrage ansonsten aber keine weiteren Angaben, etwa zum Alter. Das hat auch damit zu tun, dass in den drei Gebäuden mit jeweils sechs Wohnungen nur rund 30 Personen lebten.

Gutachter am Montag vor Ort

Vorerst sind die Wohnungen unbewohnbar. "Die Elektrik ist betroffen, wir haben im gesamten Block keinen Strom", berichtet Marco Lummel, hauptamtliches Vorstandsmitglied der Wohnungsbaugenossenschaft Hammelburg. Nach Freigabe des Tatorts sei am Montag ein Gutachter vor Ort gewesen. Die gute Nachricht: "Die Wohnungen selbst sind in einem überraschend guten Zustand." Allerdings gebe es in den Kellern und Treppenhäusern der Hausnummern 2 und 6 erhebliche Schäden. Die Hausnummer 4, in der es nicht gebrannt hat, sondern die nur durch den Rauch beschädigt wurde, könnten die sechs Wohnungen bereits in rund zwei Wochen wieder bezogen werden. In der Nummer 6 ziehen sich laut Lummel die Reparaturarbeiten mindestens vier Wochen hin, in der am stärksten betroffenen Hausnummer 2 kann es bis Weihnachten dauern, bis alle Kabel und Türen erneuert sind.

Der erste Brand in der Hausnummer 6 war am 29. September ausgebrochen. "Wir hatten schon damals die Vermutung, dass es sich um Brandstiftung handelt", sagt Bürgermeister Warmuth. Der Verdacht erhärtete sich, als es am 4. Oktober in der Hausnummer 2 brannte. Sechs Menschen wurden durch das Feuer leicht verletzt. "Wir haben keine einzige freie Wohnung", betont Lummel, dass die Wohnungsbaugenossenschaft selbst niemanden unterbringen konnte. Dankbar ist er für die große Anteilnahme der Bevölkerung. Zum einen seien jede Menge Hinweise und Bildmaterial eingegangen, zum anderen kamen die meisten Miterinnen und Mieter bei Bekannten unter. Ein Teil der rund 30 Betroffenen sind in Hotels einquartiert.

Der ein oder andere Anwohner kennt den Nachbarn natürlich, den die Brandfahnder am Freitag festgenommen haben. Allerdings will niemand mehr über den Mann sagen. Er sitzt nun unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts der schweren Brandstiftung in Untersuchungshaft. Die gemeinsamen Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft werden weitergeführt, heißt es weiter in der gemeinsamen Erklärung.