VW verdient im zweiten Quartal deutlich weniger. Schuld sind nicht zuletzt die US-Zölle - und das schwache Abscheiden der einstigen Gewinnbringer Porsche und Audi.
Der VW-Konzern hat im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Nach Steuern verdienten die Wolfsburger mit 2,29 Milliarden Euro gut ein Drittel weniger als ein Jahr zuvor, wie sie mitteilten. Grund war unter anderem das schlechte Abschneiden im Tagesgeschäft bei den teuren Marken Porsche und Audi - und die Zölle in den USA.
Allein 1,2 Milliarden Euro kosteten den Konzern die Einfuhrzölle in den USA. Auf Autos werden dort seit April 27,5 Prozent Zoll erhoben. Das ließ dort auch die Verkaufszahlen einbrechen - um 16 Prozent. VW nannte zudem hohe Umbaukosten sowie den derzeit guten Lauf der noch margenschwächeren Elektroautos als Grund. In China verdiente der Konzern zudem erneut deutlich weniger.
Das operative Konzernergebnis sackte um gut 29 Prozent auf 3,83 Milliarden Euro ab, was einer operativen Marge von 4,7 Prozent entspricht. Das war im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Der Umsatz lag trotz etwas gestiegener Auslieferungen drei Prozent im Minus bei 80,6 Milliarden Euro.
VW setzt auf Deal mit Trump
Im Ringen um die US-Zölle plant Volkswagen eine direkte Vereinbarung mit der US-Regierung. Sobald es einen Deal zwischen den USA und der EU gebe, wolle Volkswagen darauf aufsetzen und noch einen spezifischen Deal machen für Volkswagen-Konzern, sagte Vorstandschef Oliver Blume bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Wolfsburg. Statt Zöllen wolle VW den USA direkte Investitionen in Milliarden-Höhe anbieten.
Die Idee: Für jeden Dollar, den VW in den USA investiere, werde ein Dollar an Zöllen erlassen. Blume sprach von Investitionen in zweistelliger Milliarden-Dollar-Höhe, die VW anbieten könne. Das Konzept habe man dem Handelsministerium bereits vorgestellt. Die erste Resonanz sei dort sehr positiv gewesen.
Voraussetzung für einen Sonderdeal sei aber eine Einigung zwischen EU und den USA, betonte Blume. «Die Schriftfolge ist aber klar: Erst EU-US-Deal und dann werden wir als Unternehmen die Initiative ergreifen.»
Audi und Porsche belasten
Besonders schwach entwickelten sich dabei die einstigen Ertragsperlen Audi und Porsche. Bei den Ingolstädtern von Audi sackte der operative Gewinn im zweiten Quartal um zwei Drittel auf 550 Millionen Euro ab. Der Sportwagenbauer Porsche verdiente im Autogeschäft - also ohne Finanzdienstleistungen gerechnet - nur noch 154 Millionen Euro nach 1,7 Milliarden ein Jahr zuvor.